Moldin von Niels Loewenhardt

Hörspiel

 

Rezension von Ralf Steinberg

 

Verlagsinfo:

Moldin hat es nicht leicht als Zauberlehrling auf Ranoks Drachenfarm. Ställe ausmisten, Eier für den Drachenzauber einsammeln, Stube fegen, und, und, und.

Gerade als Meister Ranok seinen Schüler in die Geheimnisse der Magie einweihen will, bricht großes Unheil über die friedliche Farm herein. Nun liegt alle Hoffnung bei Moldin und Feurio, seinem vorlauten Drachen. Gemeinsam begeben sie sich ins Nanutal, auf der Suche nach Loko, dem finsteren Fürsten vom Nebelberg. Gut, dass sie immer wieder auf freundliche Helfer treffen. Dennoch: Ist Moldin wirklich bereit, dem finsteren Loko gegenüberzutreten?

Kann das dunkle Königreich noch aufgehalten werden?

Schließt eure Augen und kommt mit! Zu tropfenden Steinen, Kristallrittern von fernen Sternen, Grimmlingen und dem Dorf unter der Erde.

 

Rezension:

Das Fantasyhörspiel scheint in Deutschland nur wenige Fans zu haben, zumindest kann man dies aus der geringen Anzahl von Produktionen schließen. Selbst Major-Projekte wie das großartige Abseits der Wege dümpeln eher vor sich hin.

 

Daher sind alternative Hörspielprojekte so selten wie beachtenswert. Der Woltersdorf bei Berlin lebende Kinderbuchautor und Musiker Niels Loewenhardt bringt mit seinem dreistündigen Hörspiel Moldin etwas Licht in die nagende Dunkelheit.

 

Moldin ist ein Zauberlehrling und hat es eigentlich ganz gut getroffen mit seinem Lehrer Ranok. Wenn die viele Arbeit nicht wäre, immerhin gibt es auf der Drachenfarm davon eine ganze Menge. Als aus einen recht kleinen Drachenei der sprechende Drache Feurio schlüpft, hat Moldin jedoch schon bald einen munteren Begleiter den er auch nötig hat, denn die friedlichen Lehrjahre enden abrupt, als der finstere Loko das Zauberbuch stiehlt, mit dessen Hilfe man Drachen züchten kann. Was anderes als die Weltherrschaft möchte ein böser Zauber mit dieser Macht wohl erlangen?

So machen sich Feurio und Moldin auf, das Böse zu besiegen …

 

Die Handlung des Hörspiels wird in vielen kleinen Episoden erzählt. Die beiden Helden treffen auf allerlei seltsame Kreaturen, die ihnen helfen, nicht immer uneigennützig, aber doch im richtigen Augenblick. Es gibt diverse Anklänge an berühmte Vorbilder. Von Alice im Wunderland bis zum obligatorischen Herrn der Ringe. Jedoch ist stets der Anspruch zu spüren, die Abenteuer kindgerecht zu gestalten.

Dabei hilft auch der Sidekick Feurio, der mit Humor, aber auch moralischer Standfestigkeit einen zusätzlicher Anker für den Hörer darstellt.

Die Figuren sind liebevoll erzählt, bleiben jedoch im engen Rahmen ihrer Rollen. Selbst die Entwicklung Moldins vom Lehrling zum jungen Zauberer findet eher plötzlich statt, ohne durch Ereignisse oder schwerwiegende Umbrüche initialisiert worden zu sein. Die Geradlinigkeit und die vielen Deus ex machina-Situationen stoßen dem älteren Hörer naturgemäß eher auf, als Kindern.

Kritisch muss man auch die klischeelastige Darstellung des Mädchens Rosa sehen, die kaum in der Lage ist, den verkleinerten Moldin zu erkennen, den Drachen später mit einer Teeparty quält und sich obendrein auch noch von Lokos Schergen fangen lässt. Handlungsrelevant sind diese negativen Rollenbilder nicht.

 

Durchweg überzeugen können die Sprecher. Die Rollen sind passend besetzt und präzise in der Charakterdarstellung. Auch Erzähler Oliver Siebeck trifft den richtigen Ton, die Geschichte zügig und unterhaltsam zu begleiten.

Musik und Geräusche werden sehr sparsam eingesetzt, hier spürt man die Grenzen der Produktion. Dabei ist die eigens komponierte Musik sehr stimmungsvoll und passend, sodass man sich ihren Einsatz öfter gewünscht hätte.

 

Das Cover der synästhetischen Künstlerin Moki ist überraschend düster und traurig, besticht aber gerade durch diese Extravaganz.

 

Das Hörspiel wird zu einem sehr fairen Preis in drei Teilen als Download bei amazon oder als CDs bei Pop.de angeboten, einzeln sollte man die Teile aber nicht hören, da sie eine zusammenhängende Geschichte beinhalten.

 

Fazit:

Moldin ist ein vergnügliches Fantasyhörspiel für Kinder ohne den Anspruch zu erheben, mehr sein zu wollen, als märchenhafte Unterhaltung.

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