Mr Morleys Monster (Autor: Bruce Coville)
 
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Mr Morleys Monster von Bruce Coville

Rezension von Christine Schlicht

 

Die Geschwister Anthony und Sarah werden in ein irrwitziges Abenteuer gezogen. Als der Besitzer des unheimlichen Hauses Morley Manor stirbt, wird sein gesamter Hausrat in einer Art Flohmarkt verkauft, bevor das Haus abgerissen werden soll. Die beiden sehen sich darin um, ob sie vielleicht etwas interessantes erstehen können. Anthony findet eine hübsche alte Zigarrenkiste, die er für seine Sammelkarten nutzen will.

 

Doch in der Kiste ist noch eine weitere Schachtel mit einer Überraschung. In der Schachtel sind fünf Figuren, die alle einen Namen haben: Die Vampirin Ludmilla, die Medusa Melisande, der Buckelige Albert, der Werwolf Bob und der Echsenmann Gaspard. Durch Zufall wird Albert an der Hand feucht und Anthony stellt mit Entsetzen fest, das die Hand lebendig wird. Er macht alle Figuren nass und sie erwachen zum Leben. Mit seiner Schwester bringt er die Fünf nach Morley Manor zurück, wo es ein verborgenes Labor gibt. Dort gelingt es ihnen, sich wieder auf Normalgröße zurück zu verwandeln, allerdings nicht in ihre wahre Gestalt.

 

Gaspard erklärt den Kindern, wie es zu alledem kam. Wie er zusammen mit seinem Zwillingsbruder einen Wentar rettete, einen Wächter des Universums und die Magie und die Wissenschaften studierte. Sein Bruder Martin verschwand in einem Labyrinth und kehrte völlig verändert zurück. Er war es dann auch, der die verwandelten Geschwister, als sie zu einer Halloween-Feier aufbrachen, in die Figuren verwandelte.

 

Der Wentar weiß jedoch inzwischen, dass es nicht der echte Martin war, sondern ein eiligst angefertigter Klon. Bei einem Froschvolk auf einem fremden Planeten, zu dem sie durch ein Sternentor reisen, erfahren sie die Hintergründe: Die Flinduwier, ein entsetzliches Kriegervolk, sind dafür verantwortlich. Sie haben eine grauenvolle Waffe entwickelt: Durch die Sternentore können nur maximal 10 Personen einer Art reisen, um Invasionen zu verhindern. Tote Körper werden aber nicht mitgezählt. Die Flinduwier wollen, nachdem sie das Sternentor mit vielen Toten durchquert haben, diese mit den Seelen von Toten des jeweiligen Planeten wiederbeleben. Die Erde soll der Anfang werden.

 

Mit Hilfe ihrer Oma, die Gaspard ihren Schwarm von einst erkennt, reisen die Kinder ins Totenreich, um die Seele ihres kürzlich verstorbenen Opas zu finden. Er soll die Toten warnen. Doch irgendwie klappt gar nichts. Zwar lernen sie Iwanoma kennen, einen gefallenen Engel, der über die Seelen wacht, doch kann er nichts tun. Opa schlüpft mit Anthony in dessen Körper, Anthony wird statt seiner von den Flinduwiern aus dem Körper gesaugt und Martin ist plötzlich mit Anthony zusammen in dem Körper eines Flinduwier...

 

 

Tja, was ist das nun? Ein Grusel-, ein Horror-, ein SF-, ein Phantastik- oder ein Fantasyroman? Oder alles in Einem? Oder ein geschriebener B-Movie mit aberwitzige Ideen? Ist es schwarzer Humor oder unfreiwillig komisch? Eine genaue Einordnung in eine Genre-Schublade ist einfach nicht möglich, genauso wenig wie eine Definition der angepeilten Altersgruppe.

 

Einerseits ist es in einer Sprache verfasst, die man auch schon einem fortgeschrittenen Leseanfänger zumuten könnte, zumal die Kapitel kurz sind und mit Bildern aufgelockert, die sehr kindlich sind. Andererseits sind doch einige Stellen dabei, die man zu jungen Kindern vielleicht nicht zumuten mag, speziell über den Tod und die Andeutungen der Lebensumstände der Flinduwier, wie die mit ihren Kindern umspringen.

 

Der moralisierende Unterton hinter allem wird vermutlich nur einem Erwachsenen auffallen, der durch die Märchen der eigenen Kindertage eine „Moral von der Geschicht’“ geradezu erwartet. Für die jugendlichen Leser gibt es einen abenteuerlichen Trip durchs All, der sie mit Sicherheit für eine lange Zeit an die Seiten dieses vollen Lesestoffs binden wird.

 

Ideenreicher, flüssig zu lesender, spannender Stoff für diejenigen, die in der Geisterbahn nur in Gelächter ausbrechen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240512152750728947d1
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Mr Morleys Monster

Autor: Bruce Coville

Gebundene Ausgabe: 236 Seiten

Verlag: Ravensburger Buchverlag; Auflage: 1 (Juli 2008)

Sprache: Deutsch, aus dem Amerikanischen von Wolfram Ströle

Innenillustrationen und Cover: Anke Kuhl

ISBN-10: 3473347310

ISBN-13: 978-3473347315

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 29.07.2008, zuletzt aktualisiert: 22.03.2023 14:28, 7032