Necronomicon (Autor: H. P. Lovecraft)
 
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Necronomicon von H. P. Lovecraft

Hörbuch gelesen von David Nathan

Reihe: H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens Teil 8

 

Rezension von Chris Schlicht

 

Rezension

 

Das Fest

Ein junger Mann wird zu einem Fest eingeladen, dass seine Ahnen schon seit Jahrhunderten regelmäßig begangen. Er ist der Einzige, der nach Kingsport kommt und sich darüber wundert, dass die Stadt so altertümlich wirkt. Auch sein Gastgeber ist nicht dazu geeignet, ihn zu beruhigen. Ein stummer alter Mann mit einem Gesicht wie eine wächserne Maske.

 

In einer schweigenden Prozession machen sie sich auf in die Tiefe unter der Stadt, wo ein schwarzer Fluss fließt, und in dem eine schattenlose grüne Flamme ewig leuchtet und unheimliche Bestien die Feiernden in noch tiefere Abgründe fliegen. Der junge Mann jedoch entzieht sich dem und erwacht in einem modernen Kingsport.

 

Stadt ohne Namen

Ein Forscher reist alleine in die Wüsten Arabiens und entdeckt eine uralte Stadt, von der die Menschen dort nur im Flüsterton schreckliche Dinge berichten, ohne sie zu kennen. Fasziniert besichtigt er die ungewöhnlichen Bauten und findet einen Zugang zu tieferen Abgründen.

 

Dort findet er Sarkophage mit mumifizierten, entsetzlichen Echsenwesen und gelangt immer tiefer. Erfährt aus Inschriften und Fresken an den Wänden von Aufstieg und Niedergang der Stadt, bis ihn ein unheimlicher Wind aus tiefsten Abgründen in seinen Klauen hat.

 

Die Katzen von Ulthar

In der Stadt Ulthar lebt ein altes Ehepaar, das in seinem kleinen Haus jede Katze grausam tötet, die ihr Grundstück betritt. Und auch alle anderen, derer sie habhaft werden können.

 

Als eines Tages seltsame Wanderer ins Dorf kommen, dunkle, unheimliche Menschen und die Katze des jungen Menes verschwindet, schieben alle im Dorf es auf die alten Leute. Menes betet und die Wolken formen entsetzliche Bilder. Daraufhin verschwinden alles Katzen im Dorf und kehren einen Tag später vollgefressen wieder zurück...

 

Der Alchemist

Die männlichen Erben eines Fürstengeschlechtes sterben grundsätzlich kurz vor ihrem 32. Geburtstag. So wie ihr Ahn, der einst einen Zauberer tötete, in dem Glauben, dieser hätte etwas mit dem Verschwinden seines Sohnes zu tun. Der Sohn des Hexers tötet daraufhin den Fürsten und verflucht die Familie.

Der letzte Erbe, der kinderlos blieb, um den Fluch mit ins Grab zu nehmen, entdeckt jedoch kurz vor dem bewussten Datum eine geheime Kammer, in der ein seltsamer Mann lebt. Als dieser ihn ermorden will, kommt ihm der Fürst zuvor und entdeckt das grausige Geheimnis des Fluches ...

 

Die Geschichte des Necronomicons

Kurz wird hier die Entstehungsgeschichte des wohl wichtigsten Mythosbuches wiedergegeben und eine Bibliografie der Übersetzungen geboten.

 

Das gemiedene Haus

In einem inzwischen seit langem unbewohnten Haus hat es nach seiner Entstehung immer wieder mysteriöse Todesfälle gegeben und es war nie ein lebendes Kind dort geboren worden. Ein alter Wissenschaftler hat die Geschichte des Hauses und der Personen, die darin lebten, zusammengetragen, doch erst das Interesse seines Neffen lässt ihn handeln.

 

Die beiden verbringen eine Nacht dort, die der alte Mann nicht überlebt. Sein Neffe findet heraus, dass es unter dem Haus Gräber gab, die nie geräumt wurden und gräbt das aus, was sich dort von den Lebenden nährt, um es zu vernichten.

 

Gefangen bei den Pharaonen

(nach einer Idee und im Auftrag von Harry Houdini)

Houdini, der große Entfesselungskünstler, macht mit seiner Frau eine Reise nach Ägypten und sinniert dort über das Geheimnis der Pyramiden und der Sphinx, die angeblich die Züge des Pharaos Kephren trägt.

 

Als er sich des Nachts noch einmal mit den Beduinen dorthin begibt, wird er überwältigt und an einem Seil gefesselt in unendliche Tiefen hinab gelassen. Dort irrt er durch gewaltige Tempel und Höhlengänge, bis er auf eine Prozession entsetzlicher Wesenheiten trifft, die einem Wesen huldigen, das wohl das eigentliche Vorbild der Sphinx gewesen sein musste...

 

 

So langsam merkt man, dass H. P. Lovecraft immer wieder bei sich selbst abgeschrieben hat, auch bei den Geschichten, die so gar nichts mit dem Mythos zu tun zu haben scheinen, den er entwickelt hat. Zwar tauchen auch immer wieder die Namen der Gottheiten auf, aber eben auch Versatzstücke anderer Geschichten, ja ganze Teile in nur leicht abgeänderter Form kehren zum Leser (Hörer) zurück.

 

Auch bei der Geschichte für Houdini hat er sich nicht gerade viel Mühe gemacht, sich etwas Neues einfallen zu lassen, außer dass er sich keiner seiner altbekannten Gottheiten bediente. Aber man hört sehr deutlich, dass diese Geschichte von niemand anderem als dem wohl billigsten Ghostwriter seiner Zeit, Lovecraft, geschrieben wurde.

 

Die endlosen Abstiege in tiefste Erdtiefen, wie schon in „Schatten aus der Zeit“ kommen hier nur wenig verändert in „Stadt ohne Namen“ und „Gefangen bei den Pharaonen“ vor. Das gleiche gilt für den dämonischen Wind aus der vorgenannten langen Geschichte, der in der Kurzen über die Wüstenstadt erneut auftaucht.

 

Dennoch, oder vielleicht gerade deswegen, weil man dadurch zu spüren bekommen soll, dass das Grauen überall auf der Welt lauert, fesseln die Geschichten den Hörer, nicht zuletzt durch die – wie immer – hervorragende Lesung von David Nathan. Und natürlich durch die Musik von Andy Matern.

 

Wann gibt es endlich einen Soundtrack von Andy Matern, einen Opus aus den ganzen Melodien, die er für diese Hörbuchreihe komponiert hat? Eine ganze Rollenspielergemeinde wird es ihm danken, wenn sie ihre Runden mit dieser Musik noch stimmungsvoller gestalten können. Die Rollenspieler werden auch für den Abriss der Geschichte des Necronomicons Verwendung haben.

 

Die Geschichte „Das Fest“ gab es zwar schon mal auf einer Der Ruf des Dämons – Hörspielscheibe von Eichborn, gelesen von Simon Jäger, aber sie hat dennoch ihre Existenzberechtigung in dieser Sammlung. Sie passt vom Kontext der tiefsten dämonischen Tiefen wunderbar zu den anderen Geschichten.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426051122a78509ae
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Hörbuch:

Necronomicon

H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens Teil 8

7 Kurzgeschichten von Howard Philipps Lovecraft

LPL Records / Lübbe Audio in Lizenz von Festa 2008

Gelesen von David Nathan

Regie Lars Peter Lueg

Musik Andy Matern

Spieldauer 5 Stunden

4 CDs

 

ISBN-10: 3785736924

ISBN-13: 978-3785736920

 

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 13.10.2008, zuletzt aktualisiert: 28.12.2023 19:05, 7549