Numb3rs – Die finale Season

Rezension von Christel Scheja

 

Es hat einige Jahre gedauert, aber dank Paramount liegt nun endlich auch die sechste und letzte Staffel der Serie „Numb3rs“ auf DVD vor, so dass Fans die Krimiserie um die beiden ungleichen Brüder in ihrer Gänze genießen können. Allerdings umfasst diese nicht mehr 22 Folgen wie die letzten, 16 Episoden müssen ausreichen, um die Serie zu Ende zu erzählen.

 

Aus diesem Grund ist die Serie auch von Veränderungen und Abschieden geprägt. Charlie und Amita verloben sich, machen endlich das wahr, was sich schon am Ende der letzten Season angebahnt hat. Das junge Mathegenie ist damit wohl in der realen Welt angekommen und hat seinen Platz an einer klugen und selbstbewussten Frau gefunden.

Dafür hat sein Bruder Don immer noch mit allerlei Dämonen zu kämpfen, die seine Arbeit als FBI-Agent und sein Liebesleben betreffen. Er selbst kämpft immer wieder mit Zweifeln und Depressionen, sucht im Glauben Antworten und muss doch feststellen, dass gerade Leute, an die er immer geglaubt hat, auch eine dunkle Seite haben können.

Auch andere aus dem Familien und Freundeskreis sind auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und einem neuen Weg für ihre Zukunft, unter ihnen auch Larry Fleinhardt, der schrullige Mentor von Charlie oder Alan, der Vater der beiden Brüder.

Daneben lösen Don und sein Team unter der Mithilfe von Charlie, Larry und Amita immer wieder Kriminalfälle um Serientäter und Psychopathen, mit denen die normale Polizei nicht fertig wird. Verbrechen, die es in sich haben und nicht immer eine einfache Lösung erlauben, sei es nun, wenn es darum geht, einen Heckenschützen zu finden, bevor er wieder mordet, Spieler fatal mörderischer Onlinewetten aufzuspüren, eine Diebstahlserie von Lotterielosen aufzuklären, die nach einem bestimmten Schema abzulaufen scheinen. Dann rollt eine Journalistin einen schon Jahrzehnte zurückliegenden Vergewaltigungsfall auf und Juwelendiebe suchen eine Filmpremiere auf, bei der nicht nur sie etwas zu verbergen haben.

 

Auch in der letzten Staffel werden die Episoden zwar von abgeschlossenen Fällen dominiert, aber es gibt wiederkehrende Nebencharaktere, die wieder einmal einen Auftritt haben und für genügend Aufregung sorgen. Der rote Faden in der Serie wird eher durch das Privatleben und die persönliche Entwicklung der Personen bestimmt. Charlie und Amita haben nun endgültig zueinander gefunden, so dass am Ende der Staffel eine Hochzeit ansteht – wenn auch anders als zunächst geplant.

Dafür hat der sonst immer wie ein Fels in der Brandung wirkende Don mehr zu leiden. Man merkt gerade in dieser Staffel, dass er in eine schwere Krise geraten ist, die durch Rückschläge und bittere Enthüllungen nur noch forciert wird. Seine Familie und sein Team versuchen ihm zu helfen, aber ist er bereit, diese an sich ran zu lassen?

Auch die Nebenfiguren bekommen ihre eigenen kleinen Geschichten, so dass am Ende tatsächlich nicht nur Charlie und Amita Entscheidungen über ihr zukünftiges Leben treffen. Man sieht gerne dabei zu, rundet das doch genau die Entwicklungen ab, die die Zuschauer im Verlauf der sechs Staffeln beobachten konnte.

Die Macher versuchen ansonsten die erprobte Mischung aus persönlichen Befindlichkeiten der Ermittler und dem Lösen der Fälle zu bewahren. Noch immer lässt man sich dabei einiges einfallen, um so möglichst abwechslungsreiche Geschichten zu bieten.

Alles in allem sind die Episoden solide aufgebaut, wenn auch nicht immer überraschend – können aber durchaus unterhalten und den Blick auf das konzentrieren, was diesmal wichtiger ist.

Die menschliche Seite der Figuren kommt gut zum Tragen gerade mit Don, der bisher immer der Stärkere und seelisch Gefestigtere zu sein schien, kann man besonders mitfühlen.

Die Serie schließt einen Kreis und entlässt den Zuschauer schließlich mit einem angenehmen Gefühl, so dass man am Ende der letzten Staffel vielleicht traurig aber auch zufrieden ist.

Bild und Ton sind auf der Höhe der Zeitvon vor zehn Jahren, einige interessante Featurettes rund um die letzte Staffel, die Frauen der Serie und nicht zuletzt deren visuelle Gestaltung, runden diesmal den guten Eindruck ab.

 

 

Fazit:

 

Mit „Numb3rs – Die finale Season“ hält der Zuschauer endlich die abschließende Box einer Serie in Händen, bei der in allen Staffeln Abenteuer und Action, das Lösen von kniffligen Fällen immer eine interessante Einheit mit der persönlichen Interaktion der Figuren und deren persönlicher Entwicklung eingegangen ist, ohne letztere Seite zu bevorzugen. Dabei bekommt man es mit sehr menschlichen und durchweg sympathischen Figuren zu tun – und Gegenspielern, deren Schicksale oft vielschichtiger sind, als sie im ersten Moment scheinen. Gerade Charlie, Don und seine engen Freunde behält man gerne in guter Erinnerungen und gönnt ihnen regelrecht den positiven und hoffnungsfrohen Abschluss.

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