Rezension von Christine Schlicht
Fünf Kugeln in eine Reihe bekommen – ganz einfach! Ganz einfach? Nein, nicht ganz, ein kleiner Dreh und alles ist wieder ganz anders...
Spielziel
Prinzipiell ist Pentago eine Variante von „Vier gewinnt“. Man muss versuchen, 5 Kugeln in eine Reihe zu bekommen. Das wäre aber zu einfach, denn durch die Drehteller wird nach jedem Kugeleinsatz das gesamte Spielfeld verändert.
Ausstattung
Für ein so einfaches Spielprinzip ist die Ausstattung sehr edel. Das Spielbrett mit den vier Drehtellern ist sehr stabil, schwer und massiv ausgeführt. Nur Kunststoff, aber dennoch angenehm in der Handhabung und funktional. Die Kiste ist mit einem beflockten Inlay ausgestattet, in dem die Kugeln getrennt auf bewahrt werden. Die Kugeln selbst sind nicht aus Plastik, sondern aus Porzellan oder durchgefärbtem Glas. Insgesamt ein Genuss und zusammen mit der einfachen und doch fesselnden Spielidee eine gute Begründung für den recht hohen Preis von 20 Euro.
Spielregeln
Es ist sehr angenehm, wenn die Spielregeln auf eine Seite eines Booklets passen, das kaum größer ist als eine CD. Erst mal wundert man sich über die Dicke des Regelheftes, aber das kommt durch die x-fachen Übersetzungen... da ist alles dabei, von den „üblichen“ europäischen Sprachen, über arabisch und hebräisch hin zu koreanisch, chinesisch und japanisch. Aber man braucht eigentlich keine Regeln, es ist ein so einfaches Prinzip, das es auch international erfassbar ist. Es sind nur ein paar Feinheiten aufgeführt, aber ob man mit diesen Feinheiten spielt oder einfach nach Gutdünken loslegt – es macht keinen Unterschied.
Die Regeln sind so einfach, dass jeder sie schon versteht, wenn er das Spielfeld betrachtet. Als Altersangabe sind 8 Jahre angegeben. Natürlich sind Kinder verschieden, gespielt wurde im Test mit einer Sechs- und einer Zehnjährigen. Auch die Sechsjährige hat die Spielregeln sofort verstanden und Spaß an dem Spiel gehabt.
Spielverlauf
Die beiden Spieler legen nacheinander ihre Kugeln in die Mulden. Nach jeder Kugelablage wird eines der vier Felder um 90° gedreht. Jeder versucht, fünf Kugeln in eine Reihe zu bekommen, dabei ist es unerheblich, ob die Reihe längs, quer oder diagonal liegen, wobei sie auch über drei Felder verteilt sein können. Sollte mit einem Zug gleichzeitig auch eine Reihe des Gegners fertig werden, dann ist die Runde unentschieden. Ebenso, wenn alle Kugeln verbraucht sind, ohne das eine Reihe voll wird.
Spielspaß
Pentago hat Suchtpotential. So einfach das Spielprinzip ist, so vielfältig sind die Variationsmöglichkeiten. Es ist auch sehr entspannend zwischendurch, denn man muss nichts großartiges aufbauen und die einzelnen Runden sind schnell vorbei. 15 Minuten sind angegeben, aber das sind Zeiten, die erfahrene Schachspieler brauchen, die jeden möglichen Spielzug zehnmal vorher durch den Kopf gehen lassen. Die meisten Runden sind schneller durch, vor allem bei wenig strategisch spielenden Kindern.
Fazit
Unglaublich. Einfach unglaublich, wie man mit einer solch einfachen Spielidee, die auf einem altbekannten Spielprinzip beruht, eine spannendes, suchtgefährdendes Spiel zu schaffen.