Project Blue Earth SOS Vol. 2 (DVD)
 
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Project Blue Earth SOS Vol. 2 von 3

Filmkritik von Christel Scheja

 

In den 1950ger Jahren war in der Science Fiction vieles einfacher. Das Schwarz-Weiß-Denken regierte vor allem in den Filmen: Die Erde wurde von zumeist gesichtslosen oder monsterhaften Aliens angegriffen, die nichts als die Zerstörung der Menschheit im Sinn hatten, und wenn sie doch einmal menschliche Gestalt annahmen erwiesen sie sich in den seltensten Fällen als Wohltäter. Man glaubte an den Fortschritt und die Entwicklung der Wissenschaften, was man damit aber selbst der Erde antat war nicht wichtig oder wurde zu einem weiteren Thema, das man ebenfalls wieder mit Technik bekämpfte. Oft genug war Atomenergie das Allheilmittel.

 

„Project Blue Earth SOS“ fängt diese eigentümliche Science Fiction-Stimmung bewusst ein und spinnt ein Abenteuer, wie man es auch für 50 Jahren nicht besser hätte drehen können: Als eine neu entwickelte Technologie soll die Menschen eine Schritt weiter in die Zukunft bringen soll kommt es zu einer folgenschweren Katastrophe.

Billy Kimura und Penny Carter sind unter den Menschen, die den ersten Angriff der Fremden überleben. Sie sitzen in dem Hochgeschwindigkeitszug, der von einer unheimlichen Flotte von unbekannten Weltraumschiffen angegriffen wird und entkommen nur knapp den Todesstrahlen. Die gesamte Erde gerät unter den Beschuss einer fremden Macht, die nur eines im Sinn zu haben scheint: Die Menschen auszulöschen.

Die beiden Jungen schmiedet das Schicksal in diesen Momenten der Gefahr zusammen. Sie werden zu unzertrennlichen Freunden, die sich gemeinsam mit anderen in eine unterirdische Basis retten, um die Invasoren zu bekämpfen.

Doch auch dort sind sie nicht sicher, denn die Menschen werden immer wieder von unbekannten Attentätern angegriffen, die sich selbst opfern, um möglichst viel Technik und einige Leben mit sich zu nehmen. Das Entsetzen wird noch größer, als man heraus findet, dass die Assassinen ferngesteuerte Tote sind - ausgerechnet die Menschen, die man schon lange vernichtet glaubte. Penny Carter steht vor seiner größten Bewährungsprobe, als plötzlich seine Eltern vor ihm stehen.

Die einzige Chance der Menschheit sind nun die G-Reaktions-Reaktoren. Allein damit scheint man die Fremden bekämpfen zu können und so bricht das Erdenschiff „Invincible auf, um gegen die Unbekannten zu kämpfen. Doch wieder scheinen die einen Schritt voraus zu sein, denn sie haben offensichtlich einen Weg gefunden, diese Maschinen auszuschalten. Nun ist guter Rat teuer, denn niemand weiß, was die Reaktoren ausgeschaltet hat, und warum...

 

Auch die nächsten vier Folgen der insgesamt zwölfteiligen Serie folgt klassischen Pfaden. Alte Klischees, die man aus amerikanischen Radio-Hörspielen und -Serials kennt, feiern fröhlich Urständ: Wieder sind die beiden aufrechten und geistig regen Jungen, das Zünglein an der Waage und riskieren alles. Sie haben väterliche Freunde und Vorbilder wie den geheimnisvollen Testpiloten James, der eine fast schon magische Bindung zu den Außerirdischen zu haben scheint. Wissenschaft und Technik sind die einzigen Waffen gegen die noch immer gesichtslosen Invasoren, deren erste Geheimnisse aber langsam enthüllt werden. Es ist auffällig, dass sowohl die Schiffe der Invasoren als auch ihre Bodeneinheiten sehr an das Design des alten „Krieg der Welten“-Films und unzähligen Titelbildern von billigen Pulp-Geschichten erinnern.

Dialoge und Darstellung der Figuren wirken Insgesamt sehr konservativ und auch der Handlungsverlauf ist nicht ganz so dynamisch und Sprunghaft, wie man es von moderneren Serien her kennt, man hat aber auch immer wieder das Gefühl, die Serie spiele eher mit den Klischees und wartet am Ende noch mit einer Überraschung auf.

 

Zwar bietet „Projekt Blue Earth SOS“ die ältesten Themen der Science Fiction auf und verkitscht sie dabei ziemlich, entwickelt dabei aber ziemlichen Retro Charme. Gerade die zweite DVD bietet etliche Hingucker und interessante Wendungen, durch die man unwillkürlich in die Handlung gezogen wird. Zwar dürften vor allem ältere Zuschauer oft ahnen, was des Rätsels Lösung ist - aber das ist so geschickt in die Handlung verwoben, dass man gerne weiter zu sieht.

Mit der zweiten DVD gewinnt die Serie jedenfalls an Reiz, da sie einmal nicht düster, depressiv und grausam ist, sondern naiv, hoffnungsfroh und pathetisch - und eine gar nicht mal so langweilige Geschichte präsentiert - vor allem wenn man dergleichen noch nie gesehen hat.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202405031829437ec4c10c
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Project Blue Earth SOS Vol. 2 von 3

Originalautor: Shigeru Komatsuzaki

Regisseur: Tensai Okamura

Bildformat: 16:9

Synchro: dt. & jap. (2.0), Untertitel: dt.

Spieldauer: 100 Min., 1 DVD

FSK: 12

Panini Video, erschienen Oktober 2007

Episoden 5-8

erhältlich bei Panini


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Erstellt: 27.11.2007, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 5376