Rauchender Spiegel (Autor: Rüdiger-Marcus Flaig)
 
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Rauchender Spiegel von Rüdiger-Marcus Flaig

Rezension von Nina Horvath

 

Rezension:

Mit „Rauchender Spiegel“ legt der Hefei Huang Verlag seinen ersten Science-Fiction Roman vor. Auch mal eine interessante Ausrichtung – ein Fachverlag für Ostasien mit zusätzlich einer phantastischen Sparte.

Es handelt sich dabei um einen Parallelweltroman, der ein Szenario schildert, was passieren könnte, wenn Columbus Amerika nicht entdeckt hätte.

Die Handlung startet damit, dass der Wissenschaftsjournalist mit dem sperrigen Namen Olaf Krczynski-Szczepanicz zusammen mit seinem Kollegen Antonio de los Rios auf Lanzerote eine physikalische Theorie überprüfen soll.

Dabei finden sie einen dreirädrigen Jeep mit drei mumifizierten Leichen vor (diese Szenario wird am Titelbild dargestellt), was sie auch deshalb, weil der Wagen bislang unbekannte Technologie enthält, vor ein gewaltiges Rätsel.

Nach einigem Hin und her mit einigen Bewaffneten finden sich die beiden schließlich in der Gefangenschaft der sogenannten Tolarer wieder. Nach und nach wird klar, dass sie wohl in einer alternativen Welt gelandet sind, in der die Maya die Macht über die Welt innehaben.

Die beiden Männer werden zur Kooperation gezwungen und lernen dabei nach und nach die fremde Welt besser kennen. Gerade eine jungen Frau namens Chac Mo, die sich mit dem Protagonisten, der auch des öfteren liebevoll als „der Mann mit dem Bindestrich“ bezeichnet wird, anfreundet, trägt wesentlich dazu bei. In einem langen Gespräch mit ihr erkennt die Hauptperson schließlich, dass die grausame Welt von Tolá nicht schlechter als seine Realität ist, sondern einfach nur anderen moralischen Maßstäben folgt, die durchaus plausibel sind, wenn man sich vorurteilsfrei auf sie einlässt.

 

 

Bei der Lektüre von „Rauchender Spiegel“ merkt man sehr deutlich, dass der Autor gut recherchiert hat und über ein enormes Wissen verfügt. Allerdings ist der eigentlichen Handlung doch recht schwer zu folgen und ich konnte mich nie mit der Hauptperson Krczynski-Szczepanicz identifizieren – denn sein persönliches Schicksal, seine Gedanken und Gefühle werden zugunsten der ausführlichen Beschreibung der Maya-Alternativwelt und Erläuterung diverser wissenschaftlicher und soziologischer Theorien stark vernachlässigt. Letztes ist zweifelsohne interessant, allerdings sollte hier das Sachbuch und nicht der Roman das Medium erster Wahl dafür sein.

 

Soll man das Buch dennoch lesen? – Das kommt drauf an. Wer Lesestoff zur Unterhaltung oder Entspannung sucht, wird mit „Rauchender Spiegel“ wohl alles andere als glücklich. Für Fans von Alternativweltromanen empfiehlt sich die Lektüre allein deshalb, weil die Auswahl an bisher erschienener Literatur in der Gesamtheit tatsächlich überschaubar ist und tatsächlich interessante Ideen hinter dem Werk stehen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240504042602d3d28820
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Roman:

Rauchender Spiegel

Reihe: -

Autor: Rüdiger-Marcus Flaig

Verlag: Hefei Huan (November 2008)

Taschenbuch: 208 Seiten

ISBN-10: 3940497126

ISBN: 978-3-940497-12-3

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 26.11.2009, zuletzt aktualisiert: 27.03.2024 19:50, 9641