Ridge Racer Unbounded (PC; USK 12)
 
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Ridge Racer Unbounded

Rezension von Cronn

 

Als ich um die Ecke drifte, schiebt sich von hinten das gegnerische Fahrzeug nahe an mich heran. Doch ich erhalte genug Power-Punkte, um aus der Kurve heraus den Nitro zu zünden, um sodann mittels des Nitro-Boosts pfeilschnell aus der Kurve zu katapultieren.

Der Gegner fällt hinter mir zurück, aber ich darf nicht nachlassen, denn ich weiß, dass die Typen sehr gefährlich sind und immer wieder aufholen.

Schon naht die nächste Kurve. Ich drifte hindurch, erhalte Boost-Punkte und zerstöre anschließend noch die ein oder andere Bushaltestelle, bis dann die Poweranzeige wieder voll aufgeladen ist.

Da sehe ich vor mir zwei Gegner und daneben einen explosiven Lastwagen, den ich nun zerstören kann, da ich eine volle Poweranzeige habe. Wenn es mir gelingt, den Lastwagen zur Explosion zu bringen und die beiden Typen noch in Reichweite der Feuerwelle sind…

Ich ziele auf den Lastwagen, heize heran und drücke im richtigen Moment den Powerknopf. Sofort rase ich wie in Lichtgeschwindigkeit auf den LKW zu, fahre mitten hinein und zerreiße ihn in einer fulminanten Explosion.

Die Druck- und Feuerwalze zerreißt meine Gegner und ich fahre durch die herumtorkelnden Überreste hindurch.

Geschafft!

Doch noch liegen drei weitere Fahrzeuge vor mir auf der Straße, düsen wie Hochgeschwindigkeits-Geschosse über den Asphalt und wollen vor mir im Ziel dieses Rennens sein.

Aber noch sind zwei weitere Runden zu fahren. Viel Zeit für mich, um aufzuholen und die Kerle zu versägen!

Mit einem Grinsen mache ich mich an die Aufholjagd…

 

Wie schon aus dieser kurzen Einleitung ersichtlich wird, ist RIDGE RACER UNBOUNDED ein Rennspiel aus der Liga der actionbetonten Racing-Games. Entwickelt wurde das Spiel von den Finnen „Bug Bear Entertainment“ und wird weltweit von Namco Bandai als Publisher herausgebracht. Als DRM kommt eine Anbindung an Valves „Steam“-Plattform zum Einsatz. Man kann die Einzelspieler-Rennen offline spielen, aber weder funktioniert dann der Streckenbau-Editor noch der Multiplayer-Part.

Die Ridge-Racer-Serie hat eine lange Tradition, mit der das neue Ableger-Spiel bewusst brechen möchte. Aber wie gut schlägt sich RIDGE RACER UNBOUNDED hierbei?

 

Hintergrund:

„Ridge Racer“ hat eine lange Spiele-Historie auf den Konsolen. Bereits auf der Playstation 1 konnten sich die Konsoleros im Jahr 1995 am ersten Teil erfreuen. Davor gab es bereits den Arcade-Automaten im Jahr 1993. Bis ins Jahr 2007 reicht die Serienhistorie auf den Konsolen. Aber auch die Handhelds wurden bedient, zuletzt mit „Ridge Racer 3D“ auf dem Nintendo 3DS.

Nun ist mit RIDGE RACER UNBOUNDED das erste Mal ein Ridge Racer Spiel auf dem PC erschienen. Dahinter stecken die Köpfe von Bugbear Entertainment. Dieser Entwickler hat bereits lange Jahre Rennspielerfahrung. Von den Finnen stammen die ersten beiden Teile von „Flatout“, das sehr erfolgreich die Finnen in den Rennspiel-Olymp katapultiert hatte. Auf LAN-Partys ist das Game bis heute ein Dauerbrenner und ein Spaßgarant. Nun legen sie also Hand an die Ridge Racer Serie.

Die Hintergrundgeschichte ist so knapp, wie sie selten im Spiel auftaucht. Als Mitglied einer Straßenrennen-Gang rund um deren Chefin Kara Shindo brettert man durch die Straßen der fiktiven Stadt „Shatter Bay“, um Kara Shindo zu beeindrucken und die Stadt zu beherrschen.

Die Story ist kaum vorhanden und wird auch im Spiel nicht groß thematisiert.

 

Gameplay:

In RIDGE RACER UNBOUNDED geht es eh nicht um eine Story, hier dreht sich alles um die Rennen, die in fünf verschiedenen Modi angeboten werden: Dominationsrennen, Drift-Angriff, Zeitprüfung, Shindo-Racing und Vernichtungsangriff.

Beim Dominationsrennen muss man mit allen Mitteln versuchen als erster ins Ziel zu kommen. Für gelungene Drifts um Kurven und für das Zerstören von Streckengegenständen erhält man Power-Punkte. Sobald die Poweranzeige voll ist, kann man den Nitro anschalten. Der Nitro-Boost ermöglicht nicht nur ein schnelleres Fahren, auch ist damit das Zerstören von bestimmten auf den Strecken verteilten Gebäuden und TNT-Lastwagen zu schaffen. Indem man durch Gebäude hindurchrast, erschafft man neue Streckenabkürzungen – allerdings nutzen diese auch die Gegner. Zudem erhält man dadurch Punkte für das eigene Punkte-Konto und schaltet somit Boni und weitere Strecken frei. Auch für das Vernichten von anderen Fahrzeugen erhält man Punkte.

Beim Drift-Angriff muss man innerhalb eines Zeitlimits so viele Drifts hinlegen, wie möglich. Für sekundenlange Drifts erhält man Punkte. Schafft man eine bestimmte Punktzahl, ist das Event bezwungen.

Zeitprüfung ist ein Modus, bei dem man in möglichst kurzer Zeit einen Parcour durch fahren muss. Für das Einsammeln von überdimensionalen Scheiben erhält man Zeit gutgeschrieben.

Beim Shindo-Racing gibt es keine Möglichkeit, Streckenabschnitte zu zerstören, alleiniger Nitro-Boost ist möglich.

Der Vernichtungsangriff ist ein arcadelastiger Modus, bei dem man eine bestimmte Anzahl anderer Fahrzeuge innerhalb eines Zeitrahmens durch Rammen vernichten muss.

Die verschiedenen Modi spielen sich angenehm unterschiedlich.

Im Rennen selbst erkennt man recht schnell, dass Bugbear sich im Genre der Arcade-Racer auskennen. Da fliegen die Streckengegenstände durch die Gegend, dass es eine wahre Freude ist, das Renngefühl ist angenehm flott und die Strecken sind anspruchsvoll. Die KI scheint ein wenig schneller den Boost aufzuladen, als man selbst und drängelt auch gern mal. Dafür macht sie auch hier und da mal Fahrfehler.

RIDGE RACER UNBOUNDED ist ein Spiel, das den Gamer gut fordert. Für Einsteiger ist es daher nicht unbedingt zu empfehlen. Man muss ein gehörige Portion Frustresistenz mitbringen, um RIDGE RACER UNBOUNDED genießen zu können, denn immer wieder wird man feststellen, dass das Game nur durch Übung schaffbar ist. Wenn man sich aber darauf einlässt, wird man nach und nach Erfolgserlebnisse haben, die umso größer sind.

Die Rennen sind in verschiedene Stadtbezirke zusammengefasst. Pro Stadtbezirk findet man sieben Rennen, die es zu meistern gilt. Sie werden freigeschaltet, wenn man eine entsprechende Punkteanzahl erreicht hat. Punkte erhält man im Spiel durch das Zerstören von Gebäuden, Gegenständen, Gegnern und durch das Erreichen der Plätze 1 bis 3 im Rennen. Schafft man das letztere nicht, ist das nicht allzu schlimm. Denn durch das mehrmalige Fahren der Strecken (und somit das Sammeln von Destruction Points) erhält man ja ebenfalls Punkte und schaltet so ebenso langsam die weiteren Rennen frei, es dauert aber wesentlich länger.

Und wenn man dann Shatter Bay dominiert, kann man ja immer noch sich mit dem Streckeneditor beschäftigen, was die Spielzeit nochmals erhöht.

 

Der Streckenbau-Modi:

„TrackMania“ hat es vorgemacht, RIDGE RACER UNBOUNDED setzt nun nach. Mittels eines einfachen Editors lassen sich Strecken zusammenbasteln und dann ins Netz stellen, wo alle RIDGE RACER UNBOUNDED-Spieler sie dann spielen können.

Hierzu erstellt man zunächst eine Stadt, in welcher die Strecken spielen. Hat man der Stadt einen Namen gegeben, geht es direkt in den Bau-Modus. Fertige Streckenteile dürfen hier nach Herzenslust auf einem Raster aus 8x8-Rechtecken arrangiert werden. Nach und nach schaltet man durch gewonnene Rennen Bauteile für den Editor frei und kann somit im Verlauf der Kampagne interessantere Strecken bauen.

Inzwischen existieren weit über 700 Städte im Internet, worin jeweils mindestens eine Strecke auf die Spieler wartet. Somit ist bereits jetzt, wenige Tage nach Release des Games, über Monate hinaus, für Rennspaß gesorgt. Hinzu kommt da noch der Multiplayer-Part.

 

Multiplayer:

Bei RIDGE RACER UNBOUNDED kann man auch online gegen Spieler aus aller Welt antreten. Momentan ist auf den Servern noch wenig los, aber prinzipiell passen in ein Rennen bis zu 8 Spieler.

Die Rennen sind unterteilt in Zufallsrennen oder Domantionsrennen. Hier sollte Bugbear noch nachlegen und andere Modi liefern.

Schmerzlichst vermisst wird zudem ein LAN-Modus. Leider ist es bislang nicht möglich RIDGE RACER UNBOUNDED im LAN gegen Freunde zu spielen. Sehr schade! Hoffentlich bessert Bugbear Entertainment hier noch nach und liefert einen LAN-Modus nachträglich per Patch!

 

Grafik und Sound:

Bei der Grafik macht RIDGE RACER UNBOUNDED eine gute Figur, wenngleich der Grafik-Olymp nicht erreicht wird.

Überstrahleffekte helfen dabei, dass die mittelmäßig aufgelösten Texturen nicht allzu sehr ins Gewicht fallen. Die Pop-Ups bei den Streckengebäuden halten sich in engen Grenzen. Die Abwechslung bei den Strecken ist gegeben, allerdings beschränkt sie sich – im Gegensatz zu den anderen Ridge-Racer-Spielen – auf Stadtstrecken. Es wäre schön, wenn es auch Strecken außerhalb der Städte, vielleicht am Stadtrand, gegeben hätte.

Dennoch wirken die Beleuchtungseffekte hervorragend und die Rennboliden glänzen, wenn nicht durch authentische Luxuskarossen, doch durch toll designte Rundungen, spiegelnder Lack-Effekte und volumetrischem Rauch, sowie Feuer.

Der Sound geht vom Motorenbrummen über die wummernden Explosionen bis hin zu den Powerboost-Zischen voll in Ordnung. Die Musik erklingt im Techno-, bzw. sogar Dubstep-Gewand und ist daher Geschmackssache. Vorwärts treibend ist sie aber allemal.

 

Fazit:

RIDGE RACER UNBOUNDED ist ein gelungener Arcade-Racer. Er ist fordernd, aber nicht überfordernd. Er hat eine lange Spielzeit, die durch den gelungenen Streckeneditor und die damit verbundenen Online-Strecken ins Gigantische gestreckt wird.

Negativ fällt auf, dass die KI ab und an zu schummeln scheint und dass kein LAN-Modus verfügbar ist.

Alles in allem ist RIDGE RACER UNBOUNDED durchaus zu empfehlen, gerade für alle frustresistenten Freunde von anspruchsvollen Arcaderacern.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240427202156b136ebdc
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Game:

Ridge Racer Unbounded

von NAMCO BANDAI Partners Germany GmbH

Plattform: Windows 7 / XP

USK-Einstufung: USK ab 12 freigegeben

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 07.05.2012, zuletzt aktualisiert: 13.04.2024 08:22, 12510