Sam & Max: Season One (PC)
 
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Sam & Max: Season One (PC)

Rezension von Thomas Pichler

 

Handlung

Endlich tritt die Freelance Police tritt wieder in Aktion. Jetzt kommt sicher aus vielen Ecken die Frage: Wer? Die Freelance Police, das sind zwei Typen, die genauso genommen eher Privatschnüffler mit zu vielen Rechten als tatsächlich Exekutive sind. Der eine, Sam, ist ein anthropomorpher Hund mit klassisch blaugrauem Anzug, Hut und richtig dicker Wumme und die Stimme der Vernunft (oder zumindest der geringeren Unvernunft) im Team. Sein Partner ist Max, ein komisches Hasen-Dingsbums, etwas hyper und sehr gewaltbereit, das außer sich selbst nur Sam treu ist.

 

Die zweite Frage ist sicher: Wieder? Okay, Sam & Max sind ursprünglich 1987 als Comic entstanden, haben 1993 in einem ersten Computerspiel DOS-PCs unsicher gemacht und 1997/98 in 24 Kurzepisoden das amerikanische FOX-Fernsehen unsicher gemacht. Und jetzt treten sie wieder in Aktion.

 

Die DVD sammelt sechs Adventure-Episoden, die von Telltale im englischen Original einzeln veröffentklicht wurden, aber thematisch zusammenhängen. Den Anfang macht ein Fall, in dem die drei Ex-Kinderstars von den Limo-Lausern von dem Ex-Nicht-So-Wirklich-Star Randy Culture hypnotisiert wurden, um ihm zu Macht über die fernsehenden Massen zu verhelfen. Dem folgt eine Episode, wo die Talk-Moderatorin Myra ihr Publikum tagelang gefangen hält und sich letztlich ebenfalls als hypnotisiert erweist. In den weiteren Folgen führt die Hypnose-Spur zu Ted I. Bärs Spielzeugmafia, einem animierten Abe Lincoln, ins Internet und schließlich auf den Mond, ehe die Freelance Police die ganze Welt vor hypnotischer Versklavung retten.

 

Ausstattung

Die Box enthält zunächst die DVD mit dem Spiel und damit einige Optionen – neben der deutschen Version (getestet) können auch die Englische und vier weitere Sprachen gewählt werden. Das sechssprachige Handbuch ist knapp gehalten, doch das Spiel ist ziemlich intuitiv, also ist das in Ordnung. Als Bonus gibt es ein Sam & Max Season One Poster.

 

Grafik, Sound & Handhabung

Die Grafik des Spiels ist einem Comic-Adventure absolut angemessen, wirkt aber selbst auf hächsten Detail- und Auflösungseinstellungen teils ein wenig kantig. Das fällt besonders dann auf, wenn nahe an einen der Charaktere gezoomt wird. Etwas irritierend ist, das einige wenige der in Grafikform im Spiel integrierten Texte – Werbeschilder, Türschilder und dergleichen – für die deutsche Version lokalisiert wurden. Angesichts der Tatsache, dass die breite Masse der Grafik-Texte Englisch geblieben ist, wäre hier noch weniger tatsächlich mehr. So stellt sich ein wenig das Gefühl ein, das JoWood zwar lokalisieren wollte, es aber nicht recht konnte.

 

Der Sound ist da eindeutig stärker, denn die komplette Sprachausgabe ist auf Deutsch und auch qualitativ gut gelungen. Die Musik- und Effektbegleitung sind ebenfalls gefällig. Die Point-and-Click-Steuerung könnte kaum einfacher oder intuitiver sein. Etwaige Probleme könnten an der maus liegen – und da spreche ich aus Erfahrung.

 

Spielspaß

Sam & Max leben von tendenziell etwas schwärzlichem (Irr-)Witz, und das gelingt zumindest in einzelnen Episoden auch gut. Zugegeben, manche Stellen dürften für Kenner des ersten Computerspiels eine Spur lustiger wirken als für unbedarfte Neuspieler. Aber etwa die Treffen mit der multi-(un-)talentierten, freundlichen, Karrieren öfter als andere die Wäsche wechselnden Nachbarin Sybil Pandemik haben es schon meistens in sich. Auch, was so alles durch den Kakao gezogen wird kann sich sehen lassen von Fernsehshows für talentlose Pseudosänger über Verschwörungstheorien bis zu dümmlichen US-Präsidenten. Einigermaßen intelligente Spieler dürften sich schon bei seinem ersten Auftritt über den viel zu fröhlichen Magier Rainer Segen mit seiner Farb-Glücks-Lehre Hemetik zu wundern. Allerdings gibt es auch Schwachstellen. Wenn sich Bosco, Verkäufer im Laden am Eck, in seinem Verschwörungswahn plötzlich als Sowjet-Genosse tarnt, ist das etwas befremdlich anachronistisch. Speziell die dritte Episode bedeutet einen gewissen Humor-Hänger – die Bärchi-Spielzeugmafia ist einfach nicht so lustig, wie das zunächst klingt.

 

Die größte Spaßbremse sind gelegentlich auftretende Rätsel des dümmlichen Schemas „alle Kombinationen durchprobieren, bis es endlich passt“. Leider schaffen es nicht einmal Sam & Max mit ihren großen Wummen, dieser Art von eigentlich sinnloser Spielverzögerung den verdienten Gandenschuss zu geben und die Adventure-Welt von ihnen zu erlösen. Etwas nervig ist auch, dass Telltale Games offenbar noch nicht davon gehört hat, dass sich ein gutes Intro speziell dadurch auszeichnet, es überspringen zu können. Insgesamt bietet das Spiel aber durchaus guten, alten, nicht immer ganz sauberen Fun.

 

Fazit

Ein gutes Point-and-Click-Adventure, das sich im Genre definitiv behaupten kann. Wer allerdings unverfängliche Familienunterhaltung sucht, sollte weiter suchen: Sam & Max stehen für irgendwie kranken Humor, der aber richtig Spaß machen kann.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240427194522b7d92f80
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Sam & Max: Season One (PC)

Vertrieb: CDV Software

Entwickler: Telltale Games, JoWood

Datenträger: DVD

Plattform: Windows XP/Vista

Systemvoraussetzungen: CPU 1,5 GHz, 256 MB RAM, 1,5 GB freier Festplattenplatz, DirectX 9.0c, 32 MB §D-Beschleuniger-Grafikkarte

Erscheinungsdatum: September 2007

USK 6

ASIN: B000UF3ERG

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 11.01.2008, zuletzt aktualisiert: 13.04.2024 08:22, 5592