Shakespeare & Hathaway – Private Investigators (DVD)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Shakespeare & Hathaway – Private Investigators

Rezension von Christel Scheja

 

Briten lieben scheinbar Krimis in allen Farben und Formen, deshalb gibt es jedes Jahr auch immer neue Ermittlerteams und Interpretationen, die ihr Glück versuchen, einige davon mal mehr mal weniger ernsthaft und schon gar nicht düster. Zu dieser Kategorie gehört Shakespeare & Hathaway – Private Investigators eine zehnteilige Serie aus dem Jahr 2018.

 

Lu Shakespeare will eigentlich heiraten, aber kurz vor dem Termin kommen ihr Zweifel daran, ob ihr Verlobter Clive ihr überhaupt treu ist, deshalb engagiert sie den gemütlichen und etwas trottelig scheinenden Privatdetektiv Frank Hathaway. Doch dann stirbt ihr zukünftiger Mann überraschend und sie gerät selbst unter Mordverdacht.

Da Lu niemand ist, der die Hände in den Schoß legt und andere machen lässt, greift die gelernte Friseurin dem Schnüffler tatkräftig unter die Arme und schafft es tatsächlich sich von den Anschuldigen reinzuwaschen. Aber sie kann nun auch nicht mehr zurück, denn sie hat Blut geleckt und möchte nicht mehr in ihren alten Beruf zurück.

Es kommt, wie es kommen muss, ein neues Ermittlerteam entsteht im beschaulichen Städchen Stratford-upon-Avon, indem sich Touristen und Theaterleute die Hand geben und so manches Verbrechen geschieht, das die Polizei dazu bringt, die Haare zu raufen.

Denn die Einheimischen sind ähnlich schräg drauf wie manche der literarischen Entwürfe Shakespeares … und der ein oder andere Verehrer von dessen Stücken kann auch durchaus aufgrund von fiesen Neuinterpretationen sehr wütend werden. Und dann ist da der eigentlich gutsituierte Bestattungsunternehmer, der sich plötzlich zwei Fremden gegenüber sieht, die ihm sein eigenes Ableben verkünden … oder die älteren Leute, die um jeden Preis einen Wald retten wollen, in dem eine vom Aussterben bedrohte Molchart leben. Doch gehen sie dabei wirklich über Leichen?

 

Natürlich geht es in dieser Serie, wie in vielen anderen auch, um Kapitalverbrechen, denn immer wieder kommen Menschen zu Tode oder werden entführt oder stehen kurz davor, ihr Leben zu verlieren. Doch das ganze wird mit einem Augenzwinkern in Szene gesetzt, die Serie gehört eher zu den Feelgood-Krimis in der eher auf das freundliche Miteinander als Gewalt und Grausamkeit gesetzt wird.

Die beiden Hauptfiguren sind Menschen wie du und ich – Lu Shakespeare ist eine bodenständige Frau, die durch ihren Beruf aber gelernt hat, mit Menschen umzugehen, sie entsprechend offen anzufassen und anzusprechen. Zugleich hat sie ein gutes Gespür was Klatsch und Tratsch angeht und verfolgt auch diese Spuren schon einmal ganz gerne, auch wenn nicht jede zu einem Ergebnis führt.

Sie bringt damit frischen Wind in die eher schwächelnde Privatdetektei von Frank Hathaway, der zwar eher gemütlich und manchmal ein wenig verpeilt wirkend daher kommt, aber doch nicht zu unterschätzen ist, gelingt es ihm doch immer wieder zu beweisen, dass er nicht so dumm ist, wie er sich eigentlich gibt.

Um die beiden scharen sich ein Praktikant, der sich als Schauspieler zu höherem berufen fühlt und manchmal ganz eigene Wege geht und jede menge anderer schräger Typen, die in Stratford-upon-Avon leben. Die Serie nutzt auch den Lokalkolorit des malerischen Städtchens und seiner Geschichte gekonnt aus und vertieft damit den leichten und verspielten Unterton der einzelnen Episoden.

Vielleicht ist es gerade diese Mischung, die die Folgen zu einem Vergnügen machen, die liebenswerten Charaktere mit ihren sympathischen Macken und dem humorvollen Beziehungsclinch zwischen den Haupt- und wiederkehrenden Figuren, in dem keine Probleme gewälzt und keine Dramen ausgelebt werden, sondern einfach nur die positiven Seiten des Lebens hervorgehoben.

Die Serie mag vielleicht nicht das Rad neu erfinden, pickt sich aber die erfolgreichen Zutaten heraus, die andere bereits zur Genüge erproben. Ein wenig Inspektor Barnaby hier ein wenig Agatha Raisin da, und als Zuschauer wird man mit leichter Feder und viel Spaß unterhalten, ohne dass die Geschichten in Albernheiten abgleichen.

Alles in allem geht es sehr nett in den Episoden zu, es wird aber niemals langweilig, da sich die Macher immer neue Wendungen haben einfallen lassen und ihre Ermittler auch schon mal auf die Nase fallen dürfen.

Bild und Ton sind auf der Höhe der Zeit, Atmosphäre wird durch eine gelungene Kameraführung vertieft, die die Schönheit des Schauplatzes hervorhebt.

 

Fazit:

Wer nach einer Krimiserie sucht, die heiter und entspannend, aber nicht dumm ist, sollte ruhig zu »Shakespeare & Hathaway – Private Investigators« greifen, denn die zehn Geschichten bieten all das, was man sucht – liebenswerte Figuren mit sympathischen Macken, die nicht perfekt sind, aber ebenso wenig problembeladen, skurrile Fälle mit manchmal etwas verrückten Lösungen und vor allem eine Stimmung die sich deutlich von vielen anderen Krimis abhebt, in denen es eher düster und gemein zugeht.

Nach oben

Platzhalter

DVD:

Shakespeare & Hathaway – Private Investigators

Regisseure: Piotr Szkopiak

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Englisch

Bildseitenformat: 16:9 – 1.77:1, RC 2

Umfang: 3 DVDs

FSK: 12

Polyband/WVG, 6. Mai 2019

Produktionsjahr: 2018

Spieldauer: 450 Minuten

 

ASIN: B07NRFVBM3

 

Erhältlich bei: Amazon

DarstellerInnen:

  • Mark Benton

  • Jo Joyner

  • Patrick Walshe McBride

  • Amber Aga


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 01.06.2019, zuletzt aktualisiert: 07.02.2024 17:01, 17624