Single, weiblich (50) sucht Mutter (Autorinnen: Ao Krippner-Rehm und Gabriela D’Amico)
 
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Single, weiblich (50) sucht Mutter von Ao Krippner-Rehm und Gabriela D’Amico

Rezension von Christel Scheja

 

Welche Frau kann nicht von sich sagen, dass ausgerechnet die Mutter das eigene Leben geprägt hat und wenn es nur in dem Maße war, das Narben und Verletzungen zurückgeblieben sind. Davon erzählen auch die beiden Autorinnen Ao Krippner-Rehm und Gabriela D’Amico in ihrem an eigene Erfahrungen und Erlebnisse angelehnten Geschichte Single, weiblich (50) sucht Mutter, die in Kürze eine Fortsetzung erfährt.

 

Esther ist eigentlich eine erfolgreiche Psychologin. Aber sie beschließt mit Anfang Fünfzig, den Job an den Nagel zu hängen, ein Haus auf dem Land zu kaufen und dorthin zu ziehen um endlich einmal das zu tun, was sie möchte. Denn sie ist zudem auch noch ungebunden, ohne Mann und Familie.

Spontan setzt sie eine Anzeige in die Zeitung und tritt damit eine Lawine los, die auch sie mitreißt. Sie bringt ihr nicht nur eine Chatpartnerin ein, die eine Seelenverwandte zu sein scheint, sondern auch noch jede Menge Aufruhr, denn »Single, weiblich (50) sucht Mutter« ist ein ungewöhnlicher Wunsch.

Schon bald ist ihr Leben voller kurioser Begegnungen, aber auch die Vergangenheit wird in der ein oder anderen Form aufgewühlt. Mit dabei ist auch ihre Nachbarin Pina, die erst einmal ein großes Geheimnis hütet.

 

Lebensnah, aber dennoch augenzwinkernd erzählen die beiden Autorinnen von den Abenteuern einer reifen Frau, die nach etwas sucht, was sie nie wirklich hatte und jetzt glaubt, sich das doch noch holen zu können. Aber bis auf eine Seelenverwandte scheinen ihr die nächsten Begegnungen nur weitere aufwühlende Schmerzen zu bereiten.

Immerhin kommt sie dazu, sich endlich dem zu stellen, was sie so lange gequält hat, die vielen kleinen Verletzungen aus ihrer Kindheit, die Zurücksetzung durch ihre Mutter. Zugleich lernt sie am Beispiel ihrer Chatpartnerin, dass sie mit diesem Problem nicht alleine ist.

Der Roman erzählt von dem, was die Mütter den Kindern oft hinterlassen, weil sie selbst es nicht anders wussten, Leserinnen, die etwa in dem gleichen Alter sind, also in den 1960ern geboren wissen genau was gemeint ist – gerade auch in den Rückblenden heben die Autorinnen hervor, wie die Eltern der Protagonistinnen so geworden sind, wie man sie jetzt teilweise erlebt oder von ihnen in den Erzählungen hört.

Ganz hoffnungslos geht die Geschichte aber nicht aus. Der Roman bleibt unterhaltsam, weil es immer wieder schräge Momente und Anekdoten gibt, die Figuren auch manchmal gründlich ins Fettnäpfchen tappen.

Was gefällt ist die unverkrampfte und warmherzige, aber auch lebensnahe Erzählweise, die mal zum Lachen bringt, dann aber auch wieder aufhorchen lässt. Selbst wenn Teile erfunden sind, vieles klingt so glaubwürdig, dass es durchaus passiert sein könnte. Auch das Ende ist weitestgehend in sich geschlossen und lässt erst mal keine Wünsche offen.

 

Fazit:

»Single, weiblich (50) sucht Mutter« ist ansprechend geschrieben und behandelt interessante Themen – Probleme und Erinnerungen, die gerade Leserinnen kennen, die selbst Mütter aus der Kriegskinder- oder Kriegsenkel-Generation haben und hatten. Das ganze wird in eine warmherzige, manchmal auch recht amüsante Geschichte verpackt, die von Anfang bis Ende gut unterhält.

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Buch:

Single, weiblich (50) sucht Mutter

Autorinnen: Ao Krippner-Rehm und Gabriela D’Amico

Taschenbuch, 370 Seiten

Selbstverlag, Dezember 2019

 

ISBN-10: 3982152526

ISBN-13: 978-3982152523

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B0812DH3D9

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 24.10.2020, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 15:06, 19107