Spooks – Im Visier des MI5 - Staffel 1(DVD)
 
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Spooks – Im Visier des MI5, Staffel 1

Filmkritik von Christel Scheja

 

Rezension:

 

In ihrem Heimatland Großbritannien ist “Spooks” eine bereits in die achte Staffel gehende und mehrfach prämierte Fernsehserie, die mittlerweile über 70 Folgen umfasst. In Deutschland lief die Serie lange Zeit nur im Bezahlfernsehen, wird nun aber auch seit November 2009 vom den öffentlichen-rechtlichen Kanälen ZDF-neo und dem ZDF selbst im Spätprogramm als „Spooks – Im Visier des MI5“ ausgestrahlt. Der Name der Serie leitet sich von der umgangssprachlichen Bezeichnung für „Spione“ ab.

 

Im Mittelpunkt der Serie stehen die Offiziere und Agenten des MI5, der seinen Hauptsitz im „Thames House“ in London hat und die in erster Linie für die Wahrung der Sicherheit im Land und gegenüber anderen Ländern verantwortlich ist. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem Terrorzellen schnellstmöglich zu entdecken und auszuschalten, bevor sie Schaden anrichten können, an Verbündete nur die Informationen weiter zu geben, die sie wissen sollen und andere Geheimnisse zu hüten, die den Staat zum Wanken bringen könnten – kurzum die Dinge, die ein Inlandsgeheimdienst normalerweise tun sollte.

So sind auch die ersten sechs Folgen der ersten Staffel auf diese Inhalte ausgerichtet. So wird ein bekannter Abtreibungsarzt durch eine Autobombe umgebracht. Die Spur führt zu einer radikalen Aktivistin namens Mary Kane aus Amerika, die ganz offensichtlich noch andere Bomben verteilt hat oder verteilen will, um andere Ärzte zu ermorden. Die Agentin Zoe Reynolds schlüpft nun die die Rolle einer Medizinerin und spielt den Köder, um die mörderische Frau in die Falle zu locken.

Um die illegalen Machenschaften des Leiters einer rechts gerichteten Bewegung zu entdecken, schleichen sich Tom und Helen Flynn undercover ein. Allerdings geht die Mission völlig schief und Helen wird brutal gefoltert, schließlich sogar getötet, als sie nichts verraten will.

Dann muss sich Zoe Reynolds mit kurdischen Terroristen in einem türkischen Konsulat auseinander setzten, obwohl sie gar nicht im Dienst ist und nur einen Freund begleitet. Die Angreifer fordern die Freilassung einiger paramilitärischer Aktivisten. Doch als eine von Zoes Kolleginnen einen Mann sieht, der eigentlich schon seit Jahren als tot gilt, ahnt sie, das vielleicht mehr hinter der Operation steckt als alle gedacht haben.

 

Dies sind nur einige der Fälle, mit denen die Agenten im Verlauf der ersten Staffel zu tun haben. Anders als in amerikanischen Serien kommen die Helden nicht unbedingt immer ungeschoren davon. Verletzungen gehören dazu und schon die zweite Folge beweist, dass auch Hauptdarsteller nicht davor gefeit sind, einen schnellen und manchmal sehr grausamen Tod zu sterben.

Die Geschichten sind konsequent aufgebaut und durchdacht, sie versuchen sehr nah an der Realität zu bleiben, in der Helden gerade noch einmal dem Sensenmann entkommen. Zudem treffen die aktiven Offiziere und ihre Vorgesetzten nicht immer populäre und moralisch einwandfreie Entscheidungen, sie schrecken nicht einmal vor einen Mord zurück, wenn sie ihre Feinde anders nicht aufhalten können.

Das gibt der Serie einen düsteren, wenn nicht sogar kaltschnäuzigen Anstrich, die kaum Humor aufkommen lässt. Allerdings vergessen die Drehbuchautoren auch nicht die ein oder andere persönliche Sache einzubringen, damit die Agenten nicht nur wie Maschinen wirken. So wird das Verhältnis eines Vorgesetzten zu einer Untergebenen ebenso thematisiert, wie die Gefühle der Agenten untereinander oder zu Personen, die sie schon lange nicht mehr gesehen haben. Auch die Motive der Gegner haben meistens einen nachvollziehbaren Grund. Aus diesem Grund hat „Spooks“ wohl auch so einige Preise ergattern können.

Zwar beginnen die Fälle immer wieder in England, führen die Hauptfiguren der Serie aber auch schon einmal nach Amerika, wenn es nötig ist, jemanden im Ausland zu erwischen. Das kommt allerdings nicht all zu oft vor, um das Budget nicht zu überstrapazieren.

Auch wenn der Kampf gegen feindliche Agenten sehr actionreich klingt – die Serie selbst geht damit sehr sparsam um. Vielmehr analysieren die Helden erst einmal die Situationen und versuchen sie ohne Gewalt zu lösen und zu entschärfen, wenn es dann aber zur Eskalation kommt, dann kracht es richtig und ohne irgend etwas zu verschleiern.

Die Hauptschauspieler sind dem deutschen Zuschauer mehr oder weniger unbekannt, hin und wieder sieht aber der Film- und Serienfan auch das ein oder andere bekannte Gesicht wie Anthony Stewart Head (Giles aus „Buffy“, Uther Pendragon aus „Merlin“) oder Hugh Laurie („Dr. House“).

Alles in allem ist „Spooks“ eine sehr anspruchsvolle Serie, die weit über die übliche Unterhaltung hinaus geht. Viele Geschehnisse sind nicht nur pure Unterhaltung, sondern zwingen auch zum Mit- und Nachdenken. Die Serie ist konsequent und schafft auch die ein oder andere Kontroverse. Das dabei nicht immer die Action eine Rolle spielt, mag sicherlich den von amerikanischen Serien verwöhnten Zuschauer erst stören, wenn man sich dann aber die Zeit nimmt, die Folgen genau anzusehen, merkt man ihre Vielschichtigkeit.

Polyband präsentiert nun die erste Staffel auf zwei DVDs. An Extras gibt es nur ein Making-of“, das allerdings nicht sehr viel Neues verrät und ein paar „Deleted Scenes“, mehr leider nicht.

 

 

Fazit:

 

Alles in allem bietet „Spooks – Im Visier des MI5“ gerade dem anspruchsvollen Fernsehzuschauer intelligente und durchdachte Folgen, die vielleicht auf den ersten Blick in schwere, manchmal auch langweilige Kost zu sein scheinen, aber bei genauerem Hinsehen weit über den Standard der Serien aus Amerika heraus ragen. Wer also Serien mit einem realistisch wirkenden Hintergrund und interessante Inhalte sucht, wird sie hier finden. Es bleibt jedenfalls zu hoffen, dass auch die kommenden Staffeln ihren Weg auf DVD finden.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024051321550689634aff
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DVD:

Spooks – Im Visier des MI5 - Staffel 1

6-teilige Fernsehserie, GB 2002

Idee: David Wolstencraft

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0)

Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1

Anzahl Disks: 2

FSK: Freigegeben ab 16 Jahren

Studio: Polyband & Toppic Video/WVG

Erscheinungstermin: 26. Februar 2010

Spieldauer: 300 Minuten (6 Folgen a 50 min)

ASIN: B002WXI4R4

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Extras:

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Interviews

Deleted Scenes

Extras in engl. Sprache mit dt. UT

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Darsteller:

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Matthew Macfadyen

Keeley Hawes

David Oyelowo

Jenny Agutter

Peter Firth

 

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Erstellt: 25.04.2010, zuletzt aktualisiert: 07.02.2024 17:01, 10372