Storm Rider – Clash of Evil (DVD)
 
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Storm Rider – Clash of Evil (DVD)

Filmkritik von Christel Scheja

 

Der Titel „Storm Riders“ dürfte dem ein oder anderen nicht ganz unbekannt sein, denn bereits Ende der 1990ger gab es eine Realfilm-Umsetzung der in China sehr beliebten und langlebigen Comic-Serie „Fund Wan“ von Ma Wing Sing, der auch die Buchvorlage zu „Vampire Hunter D“ verfasste. Der damalige Film von Andrew Lau kam auf DVD auch nach Deutschland und lief sogar im Fernsehen.

Nun ist unter der Regie von Dante Lam ein Anime entstanden, der die Essenz der eigentlichen Geschichte zusammen fasst.

 

„Conquer“ nennt sich der Mann, der davon träumt, ale Kampfschulen und –richtungen unter seiner Herrschaft zu vereinen und damit eine unschlagbare Armee zu erschaffen, mit der er die Welt beherrschen kann. Doch nicht alle sind mit diesen Ansinnen einverstanden. Die beiden Brüder Wind und Wolke haben sich dazu entschieden, ihn aufzuhalten. Um überhaupt eine Chance zu haben, beschließt Wind seine Gabe des „Ice Heart Knack“ mit der des „Flame Kirin“ zu vereinen.

Doch das ist ein gefährliches Unterfangen, da ihn die beiden gegensätzlichen Kräfte zu einem unberechenbaren Monster machen könnten. Wenn dies geschieht, soll Wolke ihn töten, ehe er Unheil anrichten kann. Doch es kommt anders als gedacht. Bei dem anschließenden Zweikampf kann Wolke schwer verletzt entkommen und dennoch seine Spuren verwischen. Eine Bande von jugendlichen Straßendieben nimmt sich seiner an und ist hoch erfreut, als er wieder zu sich kommt und als Beschützer erweist. Und sie beginnen den Mann, der sein Gedächtnis verloren hat, sogar lieb zu gewinnen.

Derweil ist Wolke auf der Suche nach seinem Bruder. Ohne es zu ahnen fällt er einem Mann auf, der in einer ganz anderen Mission unterwegs ist...

Dieser ist der letzte Überlebende einer altehrwürdige Schwertmeister-Familie, die einst aus unbegründeter Furcht vom Kaiser ausgelöscht wurde. Um die Macht eines verfluchten Schwertes zu erwecken, dass seit Generationen von seinem Blut gehütet wird, braucht er ausgerechnet die Kräfte, die den beiden Brüdern Wind und Wolke innewohnen. Und so setzt auch er sich auf die Spur der beiden mächtigen Krieger...

 

Es fällt schwer, die Handlung wieder zu geben, denn gerade am Anfang machen es schnelle Sprünge und Schnitte schwer, mitzubekommen, wer eigentlich wer ist, und welche Motive die Figuren antreiben. Und auch später wird zu Gunsten von sehr dynamischen Kampfsequenzen auf eine Erklärung des Geschehens verzichtet, zusätzliche Rückblenden, die plötzlich und unmotiviert auftauchen, verwirren zusätzlich. Gerade bei den Absichten und Träumen des Erben der Schwertmeister-Familie und seiner schönen Begleiterin tappt man sehr lange im Dunklen, und auch Fürst Conquer spielt eigentlich mehr eine Nebenrolle und ist nicht das Hauptziel der Saga.

So entsteht leider gleich der Eindruck, dass die Handlung im Grunde nur Nebensache und Rahmen für die Action ist. Dabei kann man davon ausgehen, dass hier die Handlung des Comics massiv gerafft wurde, um möglichst viel in der Geschichte unterzubringen.

Immerhin geht es in den Szenen mit den jungen Dieben etwas ruhiger zu, so dass man auch einmal Luft holen kann. Sie dienen auch dazu, um todernste Situationen immer wieder etwas aufzulockern.

Alles in allem sollte man aber besser nicht nach irgendeinem tieferen Sinn in der Geschichte fragen, sondern einfach nur die Bilder genießen und sein Gehirn am besten für gut neunzig Minuten ausschalten.

Was der Geschichte an Sinn und Hintergrund fehlt, macht die Animation wieder wett. Gerade die Kamerafahrten über die Landschaften sind atemberaubend schön und man ist dabei am rätseln, ob man Zeichnungen, Animationen oder sogar reale Bilder vor sich hat. Sie fügen sich nahtlos in den Stil der restlichen Szenen ein.

Die Kampfsequenzen sind so aufwendig gemacht, wie man sie heute von einem Kinofilm erwartet und wirken ebenfalls sehr natürlich. Einzig die Figuren sehen sich sehr ähnlich und sind meistens nur durch körperliche Merkmale wie Haarfarbe, Bärte, Muttermale oder unterschiedliche Kleidung voneinander zu unterscheiden.

Das Bild ist immer glasklar, Ton und Synchronisation vollständig in Ordnung. Nur Extras gibt es keine.

 

Alles in allem bietet „Storm Rider – Clash of Evil“ formal hochwertiges Anime-Kino, bei dem man oft genug in den Bildern versinken und sich von den Kampfsequenzen mitreißen lassen kann.

Inhaltlich jedoch sollte man gar nicht erst nach dem Zusammenhang und Sinn der Geschichte fragen, sondern einfach nur als das akzeptieren, was es ist – Martial Arts wie man sie seit Jahrzehnten aus dem Hongkong-Kino oder auch edleren Realfilmen wie „Hero“ schätzt und actionreicher Krawall in seiner reinsten Form.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202405031726334f9be9ea
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DVD:

Storm Rider – Clash of Evil

China 2008

Regisseur: Dante Lam

Buch: Ma Wing Sing

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Kantonesisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch, Niederländisch

Bildseitenformat: 16:9, PAL, RC:2

FSK: 16

Spieldauer: 95 Minuten

Splendid, 27. März 2009

 

ASIN: B001O3ALW4

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 03.06.2009, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 8839