The Final Storm (BR)
 
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The Final Storm (BR)

Rezension von Cronn

 

In Zeiten der täglichen Meldungen von der Ölpest im Golf von Mexiko, die durch einen Unfall bei Bohrungen auf hoher See ausgelöst wurde, direkt vor der Küste Amerikas, ist den Menschen jeden Tag bewusst, in welcher prekären Situation sich die Natur durch den Menschen befindet.

Der drohende Kollaps des Systems ist daher stets der Menschheit vor Augen und gerade die Kreativen beschäftigen sich mit der Frage: Was geschieht, wenn die Natur zurückschlägt?

Diese Apokalypse steht beim neuesten Film von Uwe Boll mit dem Titel The Final Storm auch als Hintergrund-Szenario an.

Uwe Boll ist vielen Cineasten für seine Videospiel-Filmumsetzungen bekannt. Zu seinen Werken gehören Filme wie Alone in the dark, Blood Rayne, Dungeon Siege oder Postal. „The Final Storm“ hingegen ist nicht auf Basis einer Videospiel-Lizenz entstanden.

Seit Jahren gehört Uwe Boll damit zu einem der Regisseure mit dem meisten Output an Produkten. Deren handwerkliche Klasse wurde aber zumeist als recht mangelhaft bewertet.

Ob das bei „The Final Storm“ auch so ist?

Doch zunächst sollen einige Informationen zum Inhalt des Films gegeben werden.

 

Inhalt:

„Biblischer Regen, sterbende Tiere und ein blutroter Mond. Furcht einflößende Vorboten und ein schweres Unwetter herrschen über Tom Gradys abgelegener Farm, auf der er mit seiner Frau Gillian und seinem Sohn Graham lebt. Meldungen einer globalen Wetterkatastrophe kommen in den Nachrichten, kurz bevor das Strom- und Kabelnetz zusammenbricht. Inmitten dieser beängstigenden Verhältnisse sucht ein Fremder namens Silas völlig entkräftet und unterkühlt Zuflucht an ihrer Türschwelle. Viel beunruhigender als der unbekannte Gast ist jedoch die plötzlich eingetretene Stille: kein Lärm der Nachbarn, kein Zwitschern der Vögel, kein Motorenbrummen der Autos - einfach nichts und niemand ist mehr zu hören. Laut Silas ist dieses das Ende der Welt und sie wurden allein zurück gelassen. Tom glaubt ihm kein Wort und will den Dingen auf den Grund gehen, ist ihm der Fremde doch von Anfang an suspekt. Doch vielleicht ist Silas auch der einzig weitere Überlebende, der ihnen helfen kann, diese Katastrophe durchzustehen? Als die Familie merkt, in welcher bedrohlichen Situation sie sich wirklich befindet, ist die Gefahr jedoch weitaus größer als jede Naturgewalt. Ein mörderischer Showdown zwischen den beiden Männern entbrennt, in dem jede Sekunde zählt.“

Der Klappentext der Blu-Ray-Disc fasst die Ereignisse sehr gut zusammen. Eine weitere Ergänzung ist daher nicht nötig.

 

Kritik:

Uwe Bolls Filmen wurde in den letzten Jahren nahezu durchgehend der Mangel am Drehbuch und an der zwar hochkarätigen, aber dennoch uninspiriert schauspielernden Besetzung vorgeworfen. „The Final Storm“ ist hier eine Ausnahme, kann aber dennoch nicht vollauf überzeugen.

Zunächst soll auf das Drehbuch eingegangen werden. Hierfür war Tim McGregor zuständig. Dieser legt ein Werk vor, das zunächst spannungsreich beginnt, aber später an nachhaltigem Eindruck verlustig geht. Es hätte richtig toll werden können: eine biblische Unwettersituation, Reaktorunfälle, die Welt steht Kopf. Daraus hätte ein spannungsreicher, effektgeladener oder gruseliger Film werden können. Das Szenario der Familie, die einem unheimlichen Fremden Gastrecht in ihrem Haus gewährt passt da wunderbar hinzu. Doch all die „hätte“-Formulierungen zeigen schon, dass etwas schief gegangen sein muss. In der Mitte des Films verliert der Streifen seine Spannung. Die Figurenzeichnung schwimmt dahin und da kann auch nicht der Showdown des Endes etwas retten. Es fehlt „The Final Storm“ an dramaturgischer Substanz, Wendungsreichtum und Finesse.

Die Arbeit der Schauspieler ist hierbei durchaus positiv zu bewerten. Luke Perry, einigen noch bekannt aus der Serie Buffy oder auch Beverly Hills 90210, agiert selbstbewusst als mysteriöser Fremder, während sich als Ehepaar Lauren Holly (bekannt aus Navy CIS) und Steve Bacic (aus The Guard) sichtlich bemühen, dem Drehbuch gerecht zu werden.

Allerdings können sie am mangelnden Spannungsbogen auch nichts mehr ausrichten und somit lässt „The Final Storm“ am Ende den Zuschauer nicht vollauf befriedigt zurück.

 

Bonusmaterial:

Auf der Blu-Ray-Scheibe, die mit einem tadellosen Bild und Ton aufwarten kann, ist als Bonusmaterial lediglich ein Audiokommentar in deutscher und englischer Sprache, gesprochen vom Regisseur Uwe Boll, vorhanden.

Damit ist der Bonusbereich sehr schmal bestückt, was bei einem Cineasten, der auf Hintergrundinformationen aus ist, kaum auf viel Gegenliebe stoßen wird.

 

Fazit:

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „The Final Storm“ ein Film ist, der handwerklich in Sachen Schauspieler, Ausleuchtung und Setting überzeugt, aber vom Drehbuch her große Mängel aufweist, die ihn das untere Mittelmaß nicht überschreiten lassen.

Zwar ist „The Final Storm“ kein Totalausfall, er reicht für einen netten Fernsehabend; aber es ist ein Film, den man nicht zwingend in seiner Sammlung haben muss.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240427155702e1df73e7
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BR:

The Final Storm

Kanada/BRD 2010

Regisseur: Uwe Boll

Drehbuch: Tim McGregor

Format: Widescreen

Sprache: Deutsch (DTS-HD 5.1), Englisch (DTS-HD 5.1)

Untertitel: Deutsch, Niederländisch

Bildseitenformat: 16:9 - 2.35:1

FSK: 16

Splendid, 30. April 2010

Spieldauer: 92 Minuten

 

ASIN: B0036EFR96

 

Erhältlich bei Amazon

 

Darsteller:

Steve Bacic

Lauren Holly

Luke Perry

Cole Heppell


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Erstellt: 17.06.2010, zuletzt aktualisiert: 19.10.2023 16:07, 10600