Filmkritik von Cronn
Die 80er Jahre waren die Zeiten der sogenannten Buddy-Movies im Action-Bereich. Lethal Weapon – Zwei Stahlharte Profis, Nur 48 Stunden oder Stirb Langsam gelten als Glanzpunkte dieses Subgenres. Dabei verbanden diese Filme Komödien-Elemente mit der Action, was auch bereits bei den Filmen von Bud Spencer und Terence Hill in den Siebziger Jahren angelegt war.
Ein Regisseur, der in den 80er Jahren auch als Schauspieler hervorgetreten ist, ist Shane Black. In Predator stellte er sich als Schauspieler vor die Kamera, in »Lethal Weapon« war er derjenige, der für das Drehbuch verantwortlich zeichnete.
Nachdem er im Jahr 2005 mit Kiss Kiss, Bang Bang sein Talent für die Regie gezeigt hatte, untermauerte er das mit dem Erfolg von Iron Man 3, wozu er auch das Drehbuch verfasste. Nun legt er mit The Nice Guys nach, der ebenfalls auf seinem Drehbuch basiert.
Doch worum geht es eigentlich in dem Streifen?
Verlagsinfo:
Holland March (Ryan Gosling), ein abgehalfterter Privatdetektiv, und Jackson Healy (Russell Crowe), der als Mann fürs Grobe angeheuert wird, haben nicht viel gemeinsam. Doch dann werden beide in den Fall der vermissten Amelia (Margaret Qualley) verstrickt. Widerwillig zur Zusammenarbeit gezwungen, streifen sie gemeinsam mit Marchs pubertierender Tochter Holly (Angourie Rice) durch Los Angeles, um verworrenen Hinweisen auf den Grund zu gehen. Bis Amelias Spur sie zu einer Multi-Milliarden-Dollar-Verschwörung führt, die bis in die höchsten Kreise reicht und sie zum Ziel skrupelloser Profikiller macht …
Der offizielle Pressetext gibt den Inhalt sehr gelungen wieder, ohne dabei all zuviel zu verraten. Daher kann sofort zur Kritik übergegangen werden.
Kritik:
Was für ein Ritt! »The Nice Guys« ist ein Film, der sich zu keiner Sekunde völlig ernst nimmt und der Eskapaden schlägt, wie man es aus Hollywood-Filmen lange Zeit nicht mehr gekannt hat. Auf diese Weise wird das Filmschauen wieder zum Abenteuer, denn alles scheint möglich zu sein.
Shane Black, seines Zeichens Drehbuchautor und Regisseur, kennt die Spielregeln des Films und nutzt dies, um sie immer wieder zu unterlaufen. Dabei ist ein Teil der komödiantischen Erfolgsformel, dass die beiden Schauspieler Ryan Gosling und Russel Crowe wunderbar harmonieren. Das humoreske Talekt von Ryan Gosling ist wunderbar und Russel Crowes körperliche Präsenz wirkt in jeder Szene gelungen inszeniert.
Bis in die Nebenrollen hinein wunderbar besetzt, das gesamte Ensemble in geradezu hyperaktiver Spiellaune, zeigt diese Hommage an die 70er Jahre gekonnt Stil, Humor und perfekte Action-Sequenzen. Chapeau!
Fazit:
Er kann es noch! Shane Black stellt mit »The Nice Guys« unter Beweis, dass er noch lange nicht zum Alten Eisen gehört. Sein Drehbuch ist ohne Längen, dazu unberechenbar und seine Regieleistung glänzt mit inszenatorischer Schärfe und dem Hang zum Grotesken, ohne dabei übertrieben burlesk zu wirken oder gar lächerlich.
»The Nice Guys« ist das Beste, was dem actionbetonten Buddy-Movie in den letzten zehn Jahren passiert ist!
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