The Resistance 2: Der Aufstand
Rezension von Ingo Gatzer
Rezension:
Die Pandemie hatte zwar Millionen von Menschen hingerafft, aber auch zahlreiche Überlebende mit Superkräften ausgestattet, die sich selbst »Wiedergeborene« nennen. Das weckt Misstrauen – besonders bei einigen Regierungen, die ihre Macht durch Zivilisten mit Superkräften in Gefahr sehen. Das gilt vor allem für den skrupellosen Präsidenten der USA. Doch der beschließt aus der Not eine Tugend zu machen und stellt seine eigene, nur ihm unterstellte Armee von Superwesen auf.
Mit dem ersten Teil seiner Mini-Serie The Resistance hatte Babylon-5-Schöpfer J. Michael Straczynski eine spannendes dystopisches Szenario entworfen und am Ende durch den Tod einer Hauptfigur einen kleinen Cliffhanger präsentiert. Leider knüpft der Anfang von Band 2, Der Aufstand, daran nicht wirklich an. Vielmehr thematisiert Straczynski hier relativ zusammenhanglos Schicksale von Wiedergeborenen. Auch danach, als die die Hauptgeschichte langsam in Fahrt kommt, geht es eher schleppend vorwärts, sodass alles wie eine weitere Exposition wirkt, bei der ziemlich viel geredet wird. Leider fehlt dann auch noch der dezente »comic relief«, der eine Stärke des Anfangsbandes war. Geglückt ist hingegen das temporeiche Finale, bei dem Straczynski mit seinen Figuren nicht zimperlich umgeht. Das und der Kampf zwischen »guten« und »bösen« Wiedergeborenen bzw. Teams hätte gerne mehr Platz einnehmen dürfen.
Die visuelle Gestaltung obliegt leider nicht mehr Mike Deodato Jr. Der hat durch seine exzellente Arbeit beim ersten Band der Reihe ziemlich große Fußstapfen hinterlassen. Leider gelingt es seinen Nachfolger C. P. Smith (Wolverine: Noir) nicht, diese auszufüllen. Am deutlichsten ist das gleich am Anfang zu sehen. Hier wirken die Bilder oft regelrecht gerastert, wodurch Details verloren gehen und die Immersion leidet. Gleichzeitig nehmen einige Panels aus unerfindlichen Gründen nur – gefühlt – die halbe Seite ein,wodurch an den beiden Seite unschöne, breite Ränder verbleiben. Zum Glück gibt sich das später. Seine unbestreitbare zeichnerische Klasse deutet C. P. Smith vor allem im letzten Teil schließlich doch in einzelnen Panels an – etwa wenn er die Gefangenschaft – durch einen überdimensioniert wirkenden Stacheldrahtzaun im Vordergrund, im Vergleich zu dem der der Mensch dahinter klein und unbedeutend wirkt – plastisch darstellt, Allerdings schmälern immer wieder einige Bilder den Gesamteindruck, die fast wie Skizzen wirken. An einigen Stellen wirkt das sogar durchaus stimmig und ausdrucksstark. Häufiger entsteht aber ein etwas unfertiger Eindruck.
Fazit:
Bis auf das Finale kann »The Resistance Band 2: Der Aufstand« nicht an den starken Auftaktband anknüpfen und erreicht optisch leider fast durchweg nicht das hohe Niveau des Vorgängers.
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