Todgeweiht (Autor: Markus Tillmanns; DSA)
 
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Todgeweiht von Markus Tillmanns

Reihe: DSA

Rezension von Christel Scheja

 

Inzwischen erscheinen bei FanPro in zwei- bis dreimonatigem Abstand DSA-Romane teils von neuen noch unbekannten aber auch von Autoren, die noch bei Heyne veröffentlicht haben. Markus Tillmanns, gewann 2002 den Kurzgeschichtenwettbewerb für die Anthologie "Aufruhr in Aventurien" und veröffentlichte noch im gleichen Jahr den Roman "Das Daimonicon" bei Heyne. "Todgeweiht" ist sein zweiter Roman.

 

Drei ungleiche Gefährten durchqueren den Finsterkamm, der alte erfahrene Krieger Angrosch, der dem jungen, gerade von der Akademie abgegangenen Quin noch so einiges beibringen möchte und der liebfeldische Edelmann Oscatatio ya Fero. Erklärlicherweise gibt es immer wieder Reibereien, da der eine den anderen nicht so ganz verstehen möchte.

Doch die drei wissen um die Gefahren der Wildnis und reißen sich weitestgehend am Riemen. Gerade jetzt durchstreifen immer wieder marodierende Orks den Finsterkamm. Deshalb ist es um so verwunderlicher, als sie auf Tsafilia, eine junge, hübsche Tsa-Geweihte treffen, die so gar nicht in diese Gegend zu passen scheint.

Doch sie finden keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn eine Orkhorde greift die Reisegefährten an. Ihnen bleibt nichts anderes als die Flucht, bis sie in einem abgelegenen Kloster Zuflucht finden, das einst als "Arras de Mott" Praios-Geweihten als Ort der Anbetung und Meditation diente, nun aber ein Noionitenkloster geworden ist.

Recht schnell fällt den Reisenden auf, dass einiges nicht so ist, wie es scheint. Die pflegenden Geweihten scheinen viel zu viele Marotten von ihren Patienten übernommen zu haben - der Vorsteher ist ein notorischer Lügner, die Medica scheint mehr als nur wissenschaftliche Neugier zu Leichen zu empfinden und nimmt es mit der Sauberkeit nicht so genau, und die Verwalterin denkt zuallererst an ihr eigenes Wohlergehen, wenn es um das Essen geht.

Man versucht auch noch den überraschenden Tod einiger Anwesender zu verschleiern und weicht direkten Fragen peinlich berührt aus.

Als auch noch Tsafilia bei einem Angriff der Orks zu Tode stürzt und sich dies nicht als Unfall erweist, ahnen die drei Männer, dass auch sie in Gefahr schweben und versuchen ihrerseits das Geheimnis des Klosters zu lösen - jeder jedoch auf seine eigene Art und Weise…

 

Wie schon in seiner Kurzgeschichte "Die Queste der Domna Consuela" liebt es Markus Tillmanns durch skurrile oder kauzige Charaktere einen heiteren Unterton in seine Erzählung einfließen zu lassen. Auch wenn hier das Thema ganz und gar nicht lustig ist, gewinnt der Leser durch den witzigen Stil etwas Abstand. Dabei bleiben die Figuren aber ein wenig flach und auf wenige Charakterzüge reduziert. Die Geschichte ist insgesamt gradlinig erzählt, bleibt aber bis zum Ende spannend, da Markus Tillmanns die Vorgänge im Kloster nur schrittweise enthüllt… wenn man das Motiv nicht kennt.

Fühlt man sich zunächst an "Der Name der Rose" erinnert, so verfliegt dieser Eindruck recht schnell, da die Handlung doch ein anderes, nicht minder bekanntes Thema aufgreift, das auch schon in einer Folge der klassischen Enterprise-Serie benutzt wurde.

Alles in allem bietet "Todgeweiht" trotz des ernsten Hintergrundes kurzweilige, manchmal humorvolle Unterhaltung, die zwar nicht aus der Masse gleichrangiger Publikationen herausragt, aber auch nicht enttäuschen dürfte.

 

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Hinweis:

Mit freundlicher Unterstützung von Fantasy Productions GmbH,

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404272111123701cd8e
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Titel: Todgeweiht

Autor: Markus Tillmanns

Verlag: Fantasy Productions, Erkrath,

Februar 2005

ISBN 3-89064-523-2

297 Seiten

Titelbild von Swen Papenbrock, Karte von Ralf Hlawatsch

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 08.09.2005, zuletzt aktualisiert: 31.03.2024 20:18, 1233