Reihe: Mark Brandis 23
Hörspiel
Rezension von Ingo Gatzer
Rezension:
Mark Brandis befindet sich auf einer Routinemission, um an Bord des Forschungsschiffs EXPLORATOR eine Hypernova zu beobachten. Doch trotz seines Rangs und Dienstalters fungiert er nur als Gastpilot unter dem Kommando von Commander Busch, was für Spannungen an Bord sorgt. Erst recht, als er sich entschließt, einem Raumschiff der Republiken zu helfen, das in Raumnot geraten ist. Dafür übernimmt er das Kommando und bringt damit sich und die Crew in Lebensgefahr.
„Triton-Passage“ ist bereits die 23. Folge der erfolgreichen Hörbuchreihe „Mark Brandis“, die auf den Romanen des Schriftstellers Nikolai von Michalewsky basiert. Dieses Mal haben die Macher die Umsetzung allerdings nur auf einer CD – und nicht als Doppelfolge wie bei den letzten Teilen – realisiert. Die Entscheidung ist nachvollziehbar, da „Triton-Passage“ nicht ganz so komplex wie andere Episoden der Serie ist. Zudem ist die CD mit einer Laufzeit von 79 Minuten randvoll gefüllt.
Die aktuelle Folge gefällt vor allem bei der Darstellung der Atmosphäre an Bord. Anfangs ist die gereizte Stimmung zwischen Brandis und Busch spürbar. Später wird vor allem die lebensbedrohliche Gefahr, der die Besatzung ausgesetzt ist, sowie die bedrückende Stimmung im Angesicht des drohenden Todes fast greifbar. Das ist auch wieder einmal der hervorragenden technischen Umsetzung zu verdanken. Die vielen Hintergrundgeräusche vermitteln dem Hörer das Gefühl, sich wirklich auf einem Raumschiff zu befinden. Effekte – etwa ein „Hallen“ bei vermeintlich großen Räumen – macht den Ort der Handlung vor dem inneren Auge förmlich sichtbar. Synthesizer-Klangteppiche untermalen dabei immer wieder im Stil von gutgemachten Film-Scores die Handlung.
Aus dem gewohnt starken Sprecherensemble ragt Michael Lott als Mark Brandis etwas heraus. Durch innere Monologe trägt er wichtige Teile der Handlung – gerade bei moralischen Abwägungen - und beweist immer wieder ein tolles Gespür bezüglich Timing und Sprachtempo. Mit Roman Kretschmer, der Commander Busch seine Stimme leiht, haben die Macher ihm aber auch dieses Mal einen starken Antagonisten verpasst. Vor allem die kleinen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Offizieren können überzeugen.
„Triton-Passage“ punktet mit einer weiteren Spannungskurve im zweiten Teil, als die eigentliche Handlung bereits abgeschlossen zu sein scheint. Dieser Part hätte aber etwas stärker ausgestaltet sein dürfen. Zumal sich an anderen Stellen des Hörspiels Längen zeigen. So dürften die meisten Hörer nicht unbedingt darauf erpicht sein, der musikalischen Performance von Mark Brandis zu lauschen, Während bei früheren Folgen gerade die gut gestalteten Actionsequenzen überzeugen können, kommen diese bei „Triton-Passage“ leider zu kurz. Dafür endet das Hörspiel fulminant mit einem Paukenschlag.
Fazit:
„Triton-Passage“ ist eine passable, jedoch keine herausragende Folge der Reihe „Mark Brandis“. Technische Aspekte und die Atmosphäre an Bord überzeugen, allerdings zeigen sich an einigen Stellen auch Längen, wobei die Action etwas zu kurz kommt.
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