Tsubasa Chronicle, Vol. 01

Reihe: Tsubasa Chronicle

Filmkritik von Julia Krause

 

Rezension:

Jeder, der irgendwie mit der Manga/Anime Szene zu tun hat, stößt irgendwann auf Clamp. Hinter diesem Namen verbergen sich vier Zeichnerinnen, die in gemeinsamer Arbeit schon viele erfolgreiche Serien geschaffen haben. Ihre Zeichnungen zeichnen sich durch ihre Liebe zum Detail und sehr hübsche Menschen aus. Ihre Serien handeln unter anderem von Liebe, Verrat, Mystik und Fantasy.

 

Auch in dieser Serie, die auf der gleichnamigen Manga-Vorlage basiert, geht es darum, wobei diese Geschichte mit altbekannten Protagonisten überrascht, dazu jedoch später mehr.

Sakura ist die Prinzessin des Landes Clow und ihr bester Freund heißt Shaolan. Sie kennen sich seitdem sie Kinder waren und lieben einander, auch wenn das noch keiner ausgesprochen hat. Shaolan kann es nicht sagen, da er ein normaler und elternloser Junge ist, während Sakura ja eine Adlige ist.

Eines Tages scheint es so, als ob Sakura Shaolan ihre Liebe endlich sagen kann doch im letzten Moment zieht sie sich zurück und die Worte bleiben unausgesprochen. Shaolan geht in dieser Nacht zurück zu der Ausgrabungsstätte, an der er seit langem beschäftigt ist, während Sakura zurück in den Palast geht.

Ihr Bruder, der König des Landes, mag die Beziehung zwischen ihr und Shaolan nicht und versucht alles um diese zu unterbinden, obwohl er weiß, dass ihm dies nicht gelingen wird.

Aus noch unerklärlichen Gründen gerät Sakura in dieser Nacht zwischen die Fronten magischer Kräfte und erscheint vor Shaolan. Da ihr Körper dieser magischen Macht nicht gewachsen ist, lebt dieser zwar weiter, ihre Erinnerung jedoch zersplittert und wird in Form vieler weißer Federn verweht.

Sakuras Bruder und dessen bester Freund willigen ein, das Shaolan seine große Liebe rettet und schicken ihn fort zu der einzigen Person, die ihm helfen kann, der Hexe der Dimensionen.

Dort trifft Shaolan, der Sakuras leblosen Körper mit sich genommen hat, auf weitere Gefährten, die alle ihre Prüfungen zu bestehen haben. Sie werden ihn auf der Reise begleiten, die vor ihm liegt. Die Hexe der Dimensionen verspricht dem Jungen, das sie ihn unterstützen wird, doch nur, wenn er bereit ist, den Preis dafür zu bezahlen. Shaolans Preis ist es, das Sakura sich nach ihrer Genesung nicht mehr an ihn erinnern wird. Sie erhält ihre Erinnerung mit jeder Feder, die er einsammeln kann zurück, einzig er wird aus ihrem Gedächtnis gelöscht sein und damit auch ihre Liebe zu ihm.

Shaolan willigt ein und reist gemeinsam mit seinen Gefährten durch verschiedene Dimensionen, in denen sie Ebenbildern der Menschen begegnen, die sie kennen und lieben und die dennoch ein anderes Leben führen.

 

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mit Clamp wenig anfangen kann. Während ich Serien wie Wisch oder Magic Knight Rayearth noch mochte, konnte ich zum Beispiel X nicht ausstehen. Dementsprechend neugierig, jedoch auch vorsichtig, bin ich an diese Serie herangegangen- und wurde überrascht. Abgesehen davon, das man lieb gewonnene Charaktere aus allen möglichen Clamp-Serien wieder begegnet, liegt hier eine wunderschöne und mitreisende Geschichte vor.

Die Handlung hat im Grunde alles um zu begeistern: Liebe, Romantik, Trauer, Schmerz, eine Portion Fantasy aber auch Sciencefiction, während die Reisen durch die Dimensionen philosophische Fragen aufwerfen und man die Protagonisten besser kennen lernt und ins Herz schließen kann.

Die sind übrigens trotz ihrer Abstammung aus früheren Serien alle eigenständige Persönlichkeiten, die man spätestens nach der zweiten Episode voll und ganz in ihrer neuen Rolle akzeptiert hat.

Auch die Bilder lassen keine Wünsche offen. Die Personen kennt man ja, einzig die Farben sind weicher als man es sonst gewöhnt ist. Auch die Ränder einzelner Bilder gehen nahezu ineinander über.

Die Synchronsprecher haben ganze Arbeit geleistet, hier muss man nicht unbedingt das japanische Original mit deutschen Untertiteln sehen, obwohl dies möglich ist, sondern man kann ruhig auch die deutsche Tonspur einstellen. Die Lippen-Bewegungen stimmen meistens mit den Sprechern überein und es wurden, man wagt es kaum zu glauben, überwiegend normale Stimmen verwendet, ohne die Zuschauer mit piepsigen Stimmen zu quälen.

Das einzige, das mir hier fehlt, sind die Übersetzungen des japanischen Openings, daran wurde leider nicht gedacht.

Außer der japanischen und deutschen Tonspur, kann man hier noch zusätzlich die französische auswählen.

Die Musik, die immer wieder eingespielt wird, wie auch das Opening sind atemberaubend. Sie passen fantastisch zu den Bildern und Situationen und sorgen für Gänsehaut, Tränen und einen hohen Adrenalinspiegel. Hier wurde ganze Arbeit geleistet.

Leider kann man das nicht von den Extras behaupten. Hier gibt es lediglich ein 36-seitiges Booklet mit tollen Bildern der Serie, Charakterbeschreibungen und einer kleinen Vorschau.

Dafür lässt die Aufmachung keine Wünsche offen. Die insgesamt zwei DVD’s wurden in zwei sehr schmalen Hüllen untergebracht, die in einer hübschen Papphülle stecken. Auf dieser sind Sakura und Shaolan abgebildet. Damit hat man ein kleines Schmuckstück im Regal stehen, das in Sachen Aufmachung 100 Punkte verdient.

Obwohl man hier ziemlich viel geboten bekommen (neun Episoden, insgesamt 150 Minuten, schöne Aufmachung, sehr gute Synchronisation) ist der Preis, für deutsche Voraussetzungen, dafür in Ordnung.

 

Fazit:

Somit lässt sich abschließend nur noch einmal ausdrücklich sagen, dass hier eine wunderschöne Serie in sehr guter Aufmachung, tollen Bildern und super Synchronisation vorliegt, die sehr zu empfehlen ist!

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