Über Luft und Schatten von Karsten Zingsheim
Reihe: Leroy Phoenix Band 1
Rezension von Frank W. Werneburg
Verlagsinfo:
Schwarzmagische Ritualmorde halten die übersinnliche Gesellschaft von London in Atem. Der Luftelementarist Leroy Phoenix wird vom Hohen Rat beauftragt, alles in seiner Macht stehende zu unternehmen, um den Übeltäter zu finden. Doch je tiefer er gräbt, desto undurchdringlicher wird das Dickicht der Intrigen und desto weiter muss er die Grenzen seiner eigenen Moralvorstellungen dehnen.
Die Grenze zwischen Freund und Feind verwischt zunehmend. Letztendlich stellt sich eine entscheidende Frage: Wie sehr darf er sich selbst verlieren, um seinen Hals aus der Schlinge einer tödlichen Intrige zu ziehen?
Rezension:
Leroy Phoenix gehört als Magier des Elements Luft der magischen Gesellschaft Londons an, verdient sein Geld aber damit, als Fantasy getarnte Bücher für normale Menschen zu schreiben. Mit dem Wächterrat steht er auf Kriegsfuß. Deshalb wundert es ihn auch, als er ›gebeten‹ wird, einen magischen Ritualmord aufzuklären. Will ihn der Ratsvorsitzende hereinlegen? Leroy ist sich nicht sicher, wem er trauen kann. Obendrein gefällt es der menschlichen Polizei auch nicht besonders, dass ein Außenstehender sich für einen ungeklärten Fall interessiert.
London ist fast so etwas wie die Welthauptstadt der Urban Fantasy. Auffällig viele derartige Geschichten sind hier angesiedelt. Auch Karsten Zingsheim beheimatet seine neue Urban-Fantasy-Reihe beziehungsweise deren Protagonisten hier. Ausnahmsweise und fast schon untypisch für das Genre ist der Protagonist kein ›Normalo‹, der in die magische Welt hinein stolpert, sondern ein seit Generationen alteingesessener Magier, der sich in beiden Welten auskennt. Das Magiebild unterscheidet sich in manchen Punkten vom Gewohnten. Während Vampire und Werwölfe zum üblichen ›Personal‹ des Genres gehören, unterteilen sich die Magier in Elementaristen der verschiedenen Elemente, Nekromanten und Druiden. Die genauen Unterscheidungsmerkmale werden im vorliegenden 1. Band allerdings noch nicht gänzlich klar.
Die Zusammenhänge der Geschichte bleiben lange undurchsichtig, was aber Teil der Handlung ist. Die Auflösung der Zusammenhänge und Machenschaften geht dann fast etwas zu schnell. Hier muss der Leser gut aufpassen, um alles zu verstehen. Allerdings dürfte dieser Band natürlich auch zu erheblichen Teilen dazu diesen, die Charaktere kennenzulernen, die einem in folgenden Bänden wahrscheinlich noch nähergebracht werden. Vieles deutet darauf hin, dass beispielsweise eine Vampirin und eine (menschliche) Polizistin noch größere Bedeutung erlangen dürften.
Der Autor belässt der Erzählfokus stets auf dem Protagonisten und Titelhelden Leroy Phoenix. Erzählt wird dabei aus Beobachterperspektive.
Fazit:
Ein interessanter Einstieg in eine Urban-Fantasy-Reihe über eine magische Unterwelt Londons, erzählt aus magischer Perspektive.
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