Wächter der Menschheit (Autor: Simon R. Green; Shaman Bond Bd.1)
 
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Wächter der Menschheit von Simon R. Green

Reihe: Shaman Bond Bd. 1

Rezension von Bine Endruteit

 

Edwin ist einer der Droods. Als solcher gehört er zu der Familie, vor der alle Respekt und sogar Angst haben, denn die Aufgabe der Droods ist es, dem Bösen so richtig in ihren verderbten Arsch zu treten. Die meisten kennen ihn nur unter seinem Decknamen Shaman Bond und das ist auch gut so. Damit hat er sich ein zweites, etwas harmloseres Leben "nebenbei" aufgebaut und kann auf diese Weise außerdem an zusätzliche Informationen kommen. Eddies Trumpf ist sein Torque, dabei handelt es sich um einen goldenen Halsreifen, der sich, wenn er die richtigen Worte spricht, zu einer goldenen Rüstung ausweitet, die quasi unzerstörbar ist. Jeder Drood trägt ein Torque, es ist praktisch das Markenzeichen der Familie und der Kern ihrer Stärke. Er geht vom Herz aus, einem riesigen Diamanten, der sich im gut beschützten Herrenhaus der Droods befindet.

 

Doch Eddie lebt schon lange nicht mehr dort, er hat sich von seiner Familie losgesagt und verbringt sein Leben im Herzen Londons. Er arbeitet für die Familie, nimmt immer wieder Aufträge entgegen, hält sich ansonsten aber von ihr fern. Doch dann soll sich plötzlich alles ändern, als er nach über zehn Jahren doch wieder ins Herrenhaus gerufen wird. Natürlich fügt sich Eddie dem Befehl, schließlich ist es immer noch die Familie, die ruft. Doch vor Ort muss er feststellen, dass etwas großes ihre Macht bedroht. Und wider Erwarten bekommt Eddie sogar einen ganz großen Auftrag, er soll ein wertvolles Artefakt transportieren. Dabei wird er jedoch von einer Menge seltsamer Wesen und mächtiger Gegner verfolgt und angegriffen. Und zuletzt wird er sogar aus der Familie der Droods verstoßen und ist fortan ein Vogelfreier. Eddie hat keine Ahnung, was er getan haben soll und versucht der Sache auf den Grund zu gehen, womit das große Abenteuer erst beginnt.

 

Rezension:

"Wächter der Menschheit" ist der neue Roman von Simon R. Green, den viele Leser bereits von den Nightside-Romanen kennen. Er hat hier eine absolut skurrile Welt erschaffen, in der sich eine Originalität an die andere reiht. Trotzdem kommt die Geschichte zu Anfang nicht in Schwung. Auch wenn man immer wieder neuen Wesen und noch gefährlicheren Organisationen begegnet, kommt die eigentlich Handlung nicht voran. Der Autor ist zu detailverliebt in seine Schöpfungen, die gleichzeitig lustig, morbide, bedrohlich, skurril und unterhaltsam sein sollen, um sich mit seiner eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. Man muss fast zweihundert Seiten lang einfach nur durchhalten, bevor Eddie eine Begleitung an die Seite gestellt bekommen, die seiner würdig ist und bis er endlich einen gradlinigen Weg geht. "Wächter der Menschheit" ist auf eine mehrbändige Reihe angelegt und man kann nur hoffen, dass es sich hier lediglich um Startschwierigkeiten handelte, denn wenn sie einmal in Schwung gekommen ist, hat man es durchaus mit einer spannungsgeladenen Story zu tun, die ihresgleichen sucht.

 

Insgesamt ist der Roman eine Sammlung von vielen Dingen, von denen man durchaus schon mal irgendwo anders gelesen hat. Stellenweise wird das aber ganz bewusst zum Stilmittel, wenn sich über Klischees lustig gemacht wird. So wird die Hexe Molly von anderen immer als "die berüchtigte Hexe Molly" erkannt, was einer sehr üblichen Bezeichnung in Fantasyromanen entspricht. Es ist amüsant mitzuverfolgen, wie sie sich immer mehr über dieses Wort aufregt. Dieser feine Humor, der sich jedoch unter doch oft sehr grobschlächtiger Unterhaltung versteckt, ist es, der den Roman besonders lesenswert macht.

 

Fazit:

Der Protagonist Eddie schlittert von einer eigenwilligen Situation in die nächste. Und hat man am Anfang noch das Gefühl, er würde nicht voran kommen, überschlagen sich die Ereignisse irgendwann geradezu. Dabei brilliert der Autor Simon R. Green vor allen Dingen mit der Fülle von Ideen, die er in die Geschichte einfließen lässt. Nichts, was es in seinem Universum nicht gibt. Hat man ein wenig Geduld bewiesen, wird man mit einer rasanten Story belohnt, die neugierig auf mehr macht. Man hat nämlich im ersten Teil schon das Gefühl, dass sich so ziemlich alles umgekrempelt hat, was möglich war. Aber wer Green kennt, weiß, dass er immer wieder für Überraschungen gut ist.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202405022211462428b4c3
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MEDIUM:

Wächter der Menschheit

Reihe: Shaman Bond Bd. 1

Autor: Simon R. Green

BasteiLübbe, 20. März 2010

Taschenbuch: 544 Seiten

ISBN-10: 3404206150

ISBN-13: 978-3404206155

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 24.08.2010, zuletzt aktualisiert: 11.04.2024 08:46, 10886