Waylander der Graue von David Gemmell
Reihe: Drenai Saga Bd.9
Rezension von Kaishin
Rezension:
Im Januar 2007 erschien Waylander der Graue endlich auch auf deutsch im handlichen Taschenbuchformat. Der Autor, David Gemmel, ist mittlerweile verstorben. Jedoch handelt es sich beim vorliegenden Buch nicht um sein, wie man vermuten könnte, letztes Werk. Tatsächlich erschien dieser neunte Band der Drenai-Saga im Original bereits im Jahr 2000.
Der Attentäter Waylander, hat sich zum wiederholten Male zur Ruhe gesetzt. Mittlerweile nennt man ihn ehrfurchtsvoll den „Grauen Mann“. Schließlich ist er auch schon im fortgeschrittenen Alter und hat er es zu einem ansehnlichen Vermögen gebracht. Er besitzt große Ländereien, eine riesige Flotte von Handelsschiffen und könnte seinen Luxus ausgiebig genießen. Doch die Vergangenheit lässt ihn nicht zur Ruhe kommen.
Auf dem großen Anwesen verweilen Durchreisende, Händler aber auch Gelehrte. Unter ihnen befinden sich auch einige Menschen aus den Ländereien jenseits Kydors, dem Land Kiatze.
Die Stadt Carlis wurde auf den Ruinen von Kuan Hador errichtet und ist die Hauptstadt des Landes Kydor. Doch die alten Herrscher, vor 3000 Jahren aus der Welt verstoßen, streben mit aller Macht zurück. Dämonen, Werwesen und feindliche Magier tummeln sich in Carlis und bereiten die Machtübernahme vor. Doch sie haben ihre Rechnung ohne den „Grauen Mann“ und seine zwei Gefährten aus dem Land Kiatze gemacht ...
Mit „Waylander der Graue“ schlägt David Gemmel eine neue Richtung im Rahmen der Drenai-Saga ein. Das vorliegende Buch kann nicht mit dem Klassiker und ersten Band der Reihe Die Legende verglichen werden. Eine klare Wertetrennung, wie sonst bei Gemmel üblich, findet der Leser nicht vor.
Ebenfalls neu ist die Vielzahl von fantastischen Elementen innerhalb der Geschichte. Gemmel wurde als Autor klassischer Heroic Fantasy berühmt. Hier fand der Leser in der Regel einen Helden vor, der für die Sache des Guten eintrat und einen übermächtigen Gegner bezwang. Grundsätzlich ist dieses Schema bei „Waylander der Graue“ auch anzutreffen. Jedoch hat es der Protagonist diesmal mit Wesen aus einer andere Dimension zu tun. Auch seine Unterstützung ist mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet ...
Wenngleich sich der Autor immer noch im Bereich der Low Fantasy bewegt, nimmt er mit dem vorliegenden 492 Seiten umfassenden Buch Abstand von seiner gewohnten Schreibe. Die Übersetzung ist durchaus lesbar, jedoch wurden einige Wörter im Original belassen und wollen nicht so recht in die Handlung passen. Streckenweise finden sich relativ viele, vermeidbare Rechtschreibfehler. Das stört den Lesefluss geringfügig.
Lesenswert ist es allemal und Freunde der anderen Drenai-Bände, werden gewiss nicht enttäuscht.
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