Wildnisse Europas (Autor: Emmanuel Berthier)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Wildnisse Europas von Emmanuel Berthier

Rezension von Christel Scheja

 

Als am stärksten besiedelte Region der Welt, die bereits viele Veränderungen mitmachen musste, gilt Europa als der Kontinent, in dem es so gut wie keine unberührte Natur mehr gibt. Erst in den letzten zwei bis drei Generationen besann man sich eines Besseren und verzichtete darauf, auch die letzten Reste der Wildnis aufzuforsten und nutzbar zu machen. So entstanden Nationalparks und Naturschutzgebiete, ja sogar Biosphären-Reservate, die sich darum bemühen die ursprüngliche Tier und Pflanzenwelt Europas zu bewahren.

 

Ein Teil davon kann auch von Menschen besucht werden. Nur sollte man dazu bereits sein, die Natur zu achten, so wie der Naturfotograf Emmanuel Berthier, der einige der ungewöhnlichsten Landstriche des Kontinents in den Jahreszeiten, in denen sie am beeindruckendsten sind, besuchte. Die Autorin Laurianne Gandon fasste seine Erlebnisse in einem stimmungsvollen Text zusammen.

Im Winter führten ihn seine Reisen an die Nordspitze Europas, nach Lappland, die rumänischen Karpaten und das niederländischen Wattenmeer, das gerade jetzt einen ungewöhnlichen Zauber ausstrahlt und ungewöhnliche Gäste beheimatet. Mit dem Frühing kommt auch das Erwachen des Lebens, wie das spanische Extremadura, das urtümliche Grenzgebiet von Polen zu Weißrussland und die slowakische Tatra bewesen.

Im Sommer stellt er die heißeste Wüste Europas, die spanische Tabernas vor und das ganz gegensätzliche norvegische Varangerfjord und im Herbst entführt er schließlich in die schottischen Highlands, nach Sardinien und in die französischen Cervennen.

 

Der Mittelpunkt jedes Artikels sind die atemberaubenden Landschafts- und Tieraufnahmen, die sehr sorgfältig ausgewählt wurden, um die besondere Stimmung der Region in der entsprechenden Jahreszeit zu zeigen. So haben die Winterbilder jenseits des nördlichen Wendekreises einen ganz anderen Zauber als die schneebedeckten Wälder Rumäniens, die nebenverhangenen Highlands wirken so mystisch wie die magische Insel Sardinen, die vom Tourismus kaum entdeckt wurde bisher.

Pflanzen und vor allem Tiere werden lebendig in Szene gesetzt, oft machen allein die Lichtverhältnisse schon sehr viel von dem Zauber des Bildes aus, wie etwa bei der Aufnahme eines Kauzes im Licht der Sonne, die ihn in eine rosefarbene Aura taucht.

Dazu berichtet der Autor , was er alles erlebt hat und wie er zu seinen Aufnahmen gekommen ist. Aus den Texten spricht die große Liebe und Faszination für die unberührte Natur, die er gerne an die Leser seines Buches weitergeben möchte. Jedem Artikel folgt eine Übersichtsseite mit wichtigen Informationen und Webadressen, wenn jemand auf den Geschmack gekommen sein sollte, es ihm gleich zu tun.

 

Alles in allem ist der Bildband ein sehr liebevolles und atmosphärisches Portrait einer faszinierender Landschaften, die nicht nur den Naturfreund anrühren, sondern unter Umständen auch Autoren und Künstler inspirieren können, wenn sie nach neuen Landschaften für ihren Phantasie suchen und sich bestimmte Dinge genauer vorstellen wollen.

.

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024050616053063e74a6a
Platzhalter

Wildnisse Europas

Emmanuel Berthier

Original: Nature sauvage, Frankreich, 2008

Haupt Verlag, erschienen 03/2010

Gebunden, 140 Seiten

Aus dem Französischen von Ulrike Kirsch

Titelfoto und Fotos im Innenteil von Emmanuel Berthier

Karten von Patrick Mérienne

ISBN-10: 3258075433

ISBN-13: 978-3258075433

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 25.07.2010, zuletzt aktualisiert: 05.01.2024 16:23, 10788