Zauberer – Die komplette Saga von Michael Peinkofer

Rezension von Christel Scheja

 

Seit einiger Zeit bietet der Piper-Verlag immer wieder einmal komplette Fantasy-Trilogien zu einem Sonderpreis an. So gab es von Michael Peinkofer bereits die Trilogie um die „Orks“ zu kaufen, nun ist auch die „Zauberer“-Saga in einem Band zusammengefasst worden.

Wie „Die Orks“, so spielt auch „Zauberer“ auf der Erdwelt, wenn auch viele Jahrtausende zuvor.

 

Noch sind die Elfen die vorherrschende Rasse, die das Schicksal der Welt bestimmen, auch wenn sich die Menschen langsam aber sicher ausbreiten und zum Teil ungeahnte Kräfte entwickeln, was die Elfenzauberer nach dem Desaster um den Dunkelelfen Margok mit Sorge sehen. Doch gerade jetzt ist ein Wandeln von Nöten. Das zeigt sich daran, dass neben dem jungen Aldur, dessen Vater auch schon ein Elfenzauberer war, auch zwei andere Kandidaten in der Elfenburg Shakara auftauchen, die früher nicht für diese Würde bestimmt worden wären – Alannah hat jemanden ermordet und entgeht durch die Aufnahme in den Orden nur knapp einer Verurteilung und Granock ist nicht nur ein Mensch, sondern auch ein gewöhnlicher Dieb.

Die drei müssen sich zusammenraufen, denn ganz offensichtlich ist ein Unbekannter in die Fußstapfen des Dunkelelfen getreten und nutzt die gleichen finsteren Quellen, um seine Macht zu erweitern. Zudem stiftet er Unfrieden zwischen Menschen und Orks, so dass ein Krieg auszubrechen droht.

Ausgerechnet die so ungleichen Novizen sind am Ende die einzige Hoffnung, die der Erdwelt bleibt, um das Böse zu besiegen. Doch dazu müssen sie lernen, Vorurteile hinter sich zu lassen, zusammenzuarbeiten und vor allem einander zu vertrauen.

So kommen sie dem Bösen schließlich auf die Spur und erkennen, dass ein alter Feind der Elfen offensichtlich nicht zu leicht zu besiegen war, wie ihre Meister geglaubt haben. Die Zeit drängt, den ein hitziger Krieg entbrennt, der die ganze Welt in den Untergang stürzen könnte, denn auch die Orks haben letztendlich noch ein Wörtchen mitzureden.

 

Michael Peinkofer präsentiert in Zauberer klassische High-Fantasy. Wie immer sind die Gefährten zunächst so unterschiedlich, dass sie sich erst zusammenraufen müssen, wenn sie effektiv zusammenarbeiten wollen.

Dabei spart er nicht an gängigen Klischees – natürlich ist der junge Aldur zunächst arrogant und herablassend, will nicht viel mit der Mörderin niederer Abkunft und dem Menschen zu tun zu haben. Und auch die anderen haben erst ihr Kratzen mit den Kameraden, deren Lebensart sie einfach nicht verstehen.

Letztendlich ist aber vorherzusehen, dass irgendwann die Vorurteile weggefegt werden, damit sie nicht gleich untergehen. Und natürlich stehen die drei Helden schon bald in einem gefährlichen Dreiecksverhältnis zueinander, das einen von ihnen dazu bringt, Verrat zu begehen.

Da er dem Leser schon früh ans Herz gelegt wird, ist sehr schnell klar, dass sich Granock zum wichtigsten Helden entwickelt und am Ende alles entscheiden wird. Er erscheint zudem noch als interessanteste Figur mit der ausführlichsten Charakterisierung, alle anderen, Helden wie Schurken entsprechen ihren Archetypen.

Alles in allem funktioniert die Action. Der Autor lässt den Leser nicht zu Atem kommen und schickt ihn durch eine gefährliche Situation nach der anderen. Dadurch kann er darüber hinwegtäuschen, dass die Handlung selbst sehr dünn ist und sich auf ausgetretenen Pfaden bewegt. Gerade wer sich im Genre auskennt, wird immer wieder ahnen, welche Wendung die Geschichte nimmt und fast immer Recht behalten.

Selbst beim Hintergrund nutzt der Autor gängige Klischees und denkt sich nur wenig eigenes aus, muss so aber auch nicht besonders viel erklären.Da Peinkofer zudem einen sehr flüssigen Stil besitzt, kommt keine Langeweile auf – selbst im Sammelband nicht.

 

Alles in allem dürfte „Zauberer – Die komplette Saga“ vor allem Fans actionreicher High Fantasy ansprechen, denen es im eine kurzweilige Geschichte zum Entspannen geht, in dem sie all die geliebten Klischees und Handlungsmuster wiederfinden können, die für sie Unterhaltung ausmacht. Mehr als das sollte man deshalb nicht erwarten.

 

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