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Gabriel Burns und andere Medien

Redakteurin: Tanja Elskamp

 

Noch im Sommer 2005 schob Volker Sassenberg Adaptionen von „Gabriel Burns“ für andere Medien im Rahmen eines Interviews ins Reich der Wunschträume. Heute, zwei Jahre später, sieht das schon ein wenig anders aus.


Angekündigt

Dass „Gabriel Burns“ den Rahmen anderer Hörspielreihen in gewisser Weise sprengt, war schon früh klar. Die Serie wurde schnell bekannt, nicht zuletzt wegen ihrer Andersartigkeit auf verschiedenen Gebieten: für eine Hörspielreihe ungewöhnlich hochwertig und aufwändig produziert (Einsatz eines echten Orchesters zur musikalischen Untermalung, bekannte Synchronstimmen in Haupt- und Nebenrollen), eine fortlaufende statt einer abgeschlossenen Handlung, dichte Atmosphäre auch bei den Covern, die auf plakative, plumpe Darstellung verzichten …

 

Um dieses Novum zu unterstreichen, setzte das Vertriebs- und Marketingunternehmen Universal zahlreiche Werbestrategien ein, die den Bekanntheitsgrad und den Erfolg der Serie aus dem Hause Decision Products noch einmal vorantrieben: Handyklingeltöne, prominente Gaststars innerhalb der Serie wie Bela B., Smudo, Jasmin Wagner und andere, TV-Werbespots und Features, zum Beispiel bei „VIVA interaktiv“ und „Rent a Pocher“ bei Pro7, Aboservice für die Serie und Merchandise-Artikel von der Kaffeetasse bis zum Girlieshirt.

 

So war es vielleicht eher eine Frage der Zeit als eine Frage des Möglichen, bis schließlich der erste Roman zu „Gabriel Burns“ angekündigt wurde.

 

Die Bücher

Im April 2007 erschien der erste Buchtitel, Die Grauen Engel, verfasst von Volker Sassenberg und Andreas Gloge. Die Handlung ist als Prequel aufgebaut, endet also inhaltlich da, wo die erste Hörspielfolge beginnt.

 

Die bisherigen Reaktionen auf das Buch sind zwar gemischt, tendenziell jedoch eher positiv. Die vornehmliche Kritik kommt bislang aus den Reihen der Serienhörer, die fürchten, dass die Romane zu einem zwingenden Bestandteil der „Gabriel Burns“-Welt würden. Besondere Ereignisse und Informationen des ersten Romans rund um den Charakter Joyce Kramer scheinen diese Furcht auf den ersten Blick auch zu bestätigen, doch spricht man Volker Sassenberg darauf an, bleibt er standhaft bei der Aussage, dass Hörspiele und Bücher voneinander unabhängig existieren sollen.

 

„In den kommenden Hörspielfolgen werden diese Informationen zu Joyce Kramer auch die erreichen, die allein bei den Hörspielen bleiben wollen“, erklärt Sassenberg.

Natürlich sei es gewünscht, dass die Serie durch die Bücher bei weiteren potenziellen Hörern bekannter würde, umgekehrt ebenso, dass Fans der Hörspiele auch die Bücher lesen, doch dies sei lediglich ein Angebot an beide Parteien.

 

Da die Folgen 25 und 26 kurz vor der Veröffentlichung stehen, dürften diese Unsicherheiten bei den Serienfans demnach bald vom Tisch sein. Auf der anderen Seite zeigt das erste Buch deutlich, dass man sehr viele Informationen aus dem Serienverlauf bereits in diesen ersten Band gepackt hat, um Nichtkennern der Hörspiele einen umfassenden Einblick und entsprechendes Verständnis zu ermöglichen.

 

Im Vordergrund stand bei der Entwicklung der Bücher tatsächlich ein Experiment, so wie „Gabriel Burns“ als einzige Hörspielserie mit bewusst fortlaufender Handlung als Gesamtexperiment bezeichnet werden kann. Ist die Dramaturgie, wie sie in der Serie Verwendung findet, auch für das Medium Buch geeignet? Funktionieren einzelne Elemente und Charaktere im Buch ebenso wie im Hörspiel?

 

Fusion

Offensichtlich ist es gelungen das, was „Gabriel Burns“ für das Publikum so interessant und spannend macht, tatsächlich auf ein weiteres Medium zu projizieren. Dafür sprechen auch die Ankündigungen weiterer Bücher: Im August 2007 erscheint „Verehrung“, für den November 2007 ist der dritte Band, „Kinder“, angekündigt.

 

Damit ist die Verbindung verschiedener Medien miteinander jedoch noch nicht abgeschlossen. Auch wenn die Informationen aus den Büchern in jedem Fall stets auch in die Hörspielreihe integriert werden sollen, will man den Fans noch mehr bieten. So sollen die Bücher später noch als Hörbücher erscheinen, die Hörspiele umgekehrt als Printmedien. In jedem Fall lautet das Motto: Alles kann, nichts muss (naja, eins muss für Fans dann natürlich doch!).

 

Die Tour

Eigentlich war sie schon als „Angst live!“ für 2007 angekündigt: die „Gabriel Burns“-Tour. Aufgrund von terminlichen Differenzen mit den Konzertveranstaltern wurde die Tour dann jedoch im Januar 2007 abgesagt – sehr zum Bedauern der Fans, die sich auf die für Berlin, Hamburg, Köln und Leipzig angekündigte Veranstaltung bereits gefreut hatten.

 

Da aufgeschoben aber bekanntermaßen nicht aufgehoben bedeutet, bestätigt Volker Sassenberg auch im Sommer 2007, dass die Tour als solche in jedem Fall stattfinden wird. Als neuer Zeitraum wurde das Frühjahr 2008 genannt, wobei gegenwärtig noch keine konkreten Termine vorliegen und auch noch nicht ganz klar ist, ob es bei den ursprünglich angekündigten Veranstaltungsorten bleiben wird.

 

Sicher ist jedenfalls, dass man bei dieser Tour auch in diesem Bereich Maßstäbe setzen will. Geplant ist eine Veranstaltung, bei der die Sprecher live auftreten, und auch entsprechende (Licht-)Effekte sind geplant. Man darf also weiterhin gespannt sein.

 

Die Zukunft

Bei all den ehrgeizigen Plänen und deren Umsetzung stellt sich schon jetzt die Frage, inwieweit die Adaption von „Gabriel Burns“ für weitere Medien – etwa PC- und Konsolenspiel oder Film – tatsächlich noch „nur ein Wunschtraum“ ist.

 

Sicher ist, dass die Fans sich auf jeden Fall noch auf eine ganze Reihe weiterer Hörspielfolgen sowie weitere Gimmicks und Experimente freuen können, denn wie jeder weiß: Es existiert …

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202405041136012422f7d7
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Erstellt: 19.07.2007, zuletzt aktualisiert: 05.02.2015 17:58, 4512