Das Wolfskind (Legende Bd. 1)
 
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Das Wolfskind von Yves Swolfs

Reihe: Legende Bd. 1

Rezension von Olaf Kieser

 

Rezension:

Mitteleuropa im tiefsten Mittelalter. Im Herzogtum derer zu Halsburg überfällt Matthias der Hagere seinen Bruder, den Herzog, und tötet ihn samt seiner Frau. Einer Amme gelingt es in höchster Not Tristan, den Sohn des rechtmäßigen Herzogs, aus der gestürmten Burg zu bringen. Im Wald überkommt sie Panik und so überlasst die Frau den Säugling dem gefürchteten Herrn der Wölfe, einem Einsiedler, der angeblich über magische Kräfte verfügen soll und deshalb bei den meisten Menschen gefürchtet wird. Der Herr der Wölfe nimmt sich des Kindes an und zieht es auf. So ist der Junge erst einmal vor den Nachstellungen des Ursupators geschützt, der von seinem Ratgeber, dem durchtriebenen Milos Shaggan, angetrieben wird, seine Herrschaft zu sichern. Neben dem Tod des Kindes soll dazu eine Heirat dienen. Milos, der ganz eigene Pläne verfolgt, empfiehlt Matthias seine Cousine, die ebenso schöne wie auch durchtriebene Floriane. Die Jahre vergehen ohne das Tristan gefunden wird. Eines Tages macht der etwas verwilderte Junge eine folgenreiche Bekanntschaft im Wald. Er triff auf das Mädchen Ombeline, dass die Tochter von Matthias ist. Die beiden verstehen sich sofort gut. Doch der Herzog ist immer noch hinter dem Jungen her, der einen berechtigten Anspruch auf den Herzogtitel erheben und so die Herrschaft von Matthias beenden könnte. Um dem Jungen eine bessere Erziehung angedeihen zu lassen, gibt der Herr der Wölfe den Jungen in die Obhut des Banditenführers Abel.

 

Legende: Das Wolfskind ist der erste Band einer mehrteiligen Comicreihe, die den Leser in das europäische Mittelalter führt. Man darf jedoch keinen historisch genauen Comic erwarten. Vielmehr wird eine dramatische Handlung vor einem recht diffusen historischen Hintergrund erzählt und mit ein paar Fantasy-Elementen angereichert. Beim Lesen stößt man schnell auf einiges, was einem irgendwie bekannt vorkommt: der Name Tristan, ein mit einem auffälligen Muttermal versehener Held, eine gefürchtete Räuberbande in einem Wald und einiges mehr. Nimmt man dann noch den bösen Gegenspieler, der mit finsteren Mächten im Bunde zu stehen scheint, muss man feststellen, dass das alles nicht wirklich neu ist. Das würde allerdings nicht weiter ins Gewicht fallen, würden dem Autor Yves Swolfs nicht zwei gravierende Missgeschicke unterlaufen. So beginnt die Handlung, als Tristan schon ein erwachsener Mann und ein gefürchteter Ritter ist. Dies ist jedoch nur eine Rahmenhandlung, denn bald setzt in einer ausführlichen Rückblende die eigentliche Geschichte ein. Darin werden dann die oben beschriebenen Ereignisse erzählt. Warum dies so angelegt wurde ist einigermaßen rätselhaft, beraubt Yves Swolfs seine Geschichte doch so eines gewissen Teils ihrer Spannung. Auch sind viele Figuren recht oberflächlich und schematisch geraten. Das beginnt bei ihrem Verhalten und endet bei ihrem Aussehen. Oft bleiben die einzelnen Figuren auch lange Zeit ohne Namen, so dass es schwer fällt sie auseinander zu halten oder sich mit ihnen zu identifizieren.

 

Dennoch ist das alles nicht ohne gewisse Spannung und Reiz. Spannend wird es dadurch, dass man natürlich wissen will, was der fiese Milos eigentlich plant und wie Tristan zu dem Ritter wurde, der er als erwachsener Mann ist. Die insgesamt ordentlichen und oft sehr detailreichen Zeichnungen bereiten dem Auge beim Lesen Freude. Sophie Swolfs ist für die Farbgebung verantwortlich, die man getrost als gelungen bezeichnen kann. Auch die Übersetzung von Harald Sachse scheint gelungen zu sein.

 

Es scheint sich bei der Veröffentlichung um eine Neuauflage durch Carlsen Comics zu handeln. Schaut man im Impressum nach, so entdeckt man die Jahreszahl 2004. Und forscht man ein wenig im Netz nach, so findet man tatsächlich frühere Ausgaben der Geschichte.

 

Fazit:

Legende: Das Wolfskind stellt einen insgesamt soliden, wenn auch nicht besonders originellen Beginn einer Fantasy-Reihe dar, die historisches mit Fantasy mischt. Inhaltlich gibt es ein paar Schwächen, doch die Zeichnungen reißen einiges raus. Bleibt zu hoffen, dass die vorhandenen erzählerischen Schwächen in den weiteren Bänden abgestellt werden.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042002044406028960
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Comic:

Das Wolfskind

Reihe: Legende Bd. 1

Autor: Yves Swolfs

CARLSEN COMICS, Juli 2004

FORMAT Broschiert, 48 Seiten

ISBN-10: 355177921X

ISBN-13: 978-3551779212

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 02.03.2010, zuletzt aktualisiert: 09.04.2024 09:36, 10112