ABARA (Bd. 1 + 2)
 
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ABARA 2 Bände von Tsutomu Nihei

ABARA

 

Rezension von Olaf Kieser

 

Rezension:

Die Welt besteht nur noch aus einem endlosen Stadt-Moloch, der von gigantischen Mausoleen überragt wird. Wann sie entstanden, wer sie gebaut hat und welchem Zweck sie dienen weiß niemand mehr. Unvermittelt taucht ein Menschen fressendes Monster auf, ein weißer Gauna. Es bewegt sich so schnell, dass ein menschliches Auge ihn nicht wahrnehmen kann. Die Polizei ist machtlos. Das Auftauchen des Monsters alarmiert Tadohomi, Agentin der geheimen Kegen-Abteilung der Regierung. Sie sucht einen jungen Mann namens Denji Kudo auf, der früher ein Mitglied der Kegen-Abteilung war und nun als einfacher Arbeiter lebt. Tadohomi bittet ihn, gegen den weißen Gauna zu kämpfen. Da er sich in einen schwarzen Gauna verwandeln kann ist nur Denji in der Lage, es mit den Ungeheuren aufzunehmen. Nach einigem Zögern willigt er ein und liefert sich einen furchtbaren Kampf mit dem Monster. Es gelingt ihm tatsächlich den weißen Gauna zu besiegen und zu töten. Doch schnell stellt sich heraus, dass damit die Sache noch nicht beendet ist. Denn ein weiterer schwarzer Gauna taucht auf, der sich alles andere als freundlich gegenüber Denji verhält. Und der weiße Gauna war nur ein kleiner Vorgeschmack auf eine sich anbahnende Katastrophe, welche die gesamte Menschheit auszulöschen droht.

 

ABARA ist eine zweibändige Miniserie von Mangaka Tsutomu Nihei, von dem auch die Titen BLAME! und BIOMEGA stammen. Inhaltlich und stilistisch wird das schnell offenbar, den der Mangaka hat eine Vorliebe für düstere SF-Szenarien mit viel Cyberpunk. Gigantische Gebäude in endlosen Stadtlandschaften mit schier bodenlosen Häuserschluchten prägen das Erscheinungsbild der Welt, in der ABARA spielt. Dabei mischen Baustile mit vertrauten und futuristischen Designs. Röhren und Pipelines sind allgegenwärtig. Das Design der Gaunas ist eine Mischung aus biologischen und technischen Elementen und wirkt so angemessen ekelig und bedrohlich. Man fühlt sich immer wieder an H. R. Giger erinnert. So entsteht eine düstere Atmosphäre des Niedergangs und Zerfalls irgendwo zwischen Metropolis, Akira und Sieben. Ab und an sind die Zeichnungen jedoch etwas unübersichtlich, so dass es schwer fällt zu erkennen, wer da gegen wen kämpft. In ruhigeren Momenten beweist Nihei sein großes zeichnerisches Talent, denn die Mimik und Gestik der Figuren wirken zumeist authentisch. Die Kämpfe sind brutal, heftig und kurz. Da werden Gliedmaßen abgetrennt, Köpfe rollen und Innereien spritzen herum.

 

Die Bilder sind also beeindruckend, wie aber sieht es mit der Handlung aus? Hier muss man einige Abstriche machen, denn die Geschichte wirkt mitunter etwas wirr und überladen. Gaunas, Kegen-Agenten, Chronogruppe 4, Gosa-Mausuleen und so weiter. Da ist viel erdacht und in die Geschichte eingefügt worden. Man erfährt oft nur tröpfchenweise was vor sich geht. Das ist an sich nicht kritikwürdig, doch so manche Frage bleibt unbeantwortet ebenso wie das Schicksal einiger Figuren. Das legt den Verdacht nahe, dass hier Stil und Darstellung für den Autor wichtiger als der Inhalt waren.

 

Im zweiten Band findet sich noch die Shortstory Digimortl, die ebenfalls von Tsutomu Nihei stammt und opitisch und inhaltlich gut zu der Hauptgeschichte passt.

 

Fazit:

ABARA ist eine düstere SF-Horror-Geschichte, die unverkennbar aus der Feder von Tsutomu Nihei stammt. Weiße Gauna, menschenfressende Ungeheuer bedohen die Existenz der Menschheit. Nur der junge Mann Denji Kudo scheint ihnen gewchsen zu sein, kann er sich doch dank der Experimente einer geheimen Regierungsbehörde in einen schwarzen Gauna verwandeln. Das düstere Szenario überzeugt besonders in der Darstellung. Inhaltlich muss man jedoch ein paar Abstriche in Kauf nehmen. Für Fans von düsteren Mangas und Tsutomu Nihei jedoch absolut empfehlenswert.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404250403230cdfa551
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Comic:

ABARA

Original: Abara

Autor: Tsutomu Nihei

Zeichnungen: Tsutomu Nihei

Übersetzung: Costa Caspary

Taschenbuch, Seiten 192 (Bd. 1), 224 (Bd. 2)

Egmont Comic Collection, November 2010 und Januar 2011

Cover: Tsutomu Nihei

 

Bd 1

ISBN-10: 3770473906

ISBN-13: 978-3770473908

Erhältlich bei: Amazon

 

Bd 2

ISBN-10: 9783770473915

ISBN-13: 978-3770473915

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 26.06.2011, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 18:50, 11915