Rezension von Ingo Gatzer
Rezension:
Der Büroangestellte Rokuro Okajima soll für seine Firma per Schiff geheime Daten nach Borneo bringen. Doch eine kleine Gruppe von Piraten vereitelt mit dem Schnellboot Black Lagoon den Transport und bringt Rokuro in ihre Gewalt. Dessen Arbeitgeber erklärt ihren Angestellten für tot und heuert Söldner an, um die kompromittierende Datendiskette zu zerstören. Daraufhin trifft der Angestellte eine folgenschwere Entscheidung.
Der Name Sunao Katabuchi war vor „Black Lagoon“ wohl nur eingefleischten Anime-Fans ein Begriff. Mittlerweile dürfte sich das wohl nicht zuletzt wegen des im Jahr 2010 erschienen Films „Das Mädchen mit dem Zauberhaar“ geändert haben.
„Black Lagon 01“ umfasst die ersten vier Folgen der Serie, nämlich „The Black Lagoon“, „Mangrove Heaven“, „Ring-Ding Ship Chase“ sowie „Die Rückkehr des Adlers“. Der Auftakt zur Serie punktet durch ein Vielzahl von Actionsequenzen mit teilweise interessanten Ideen. Hier können auch die flüssigen Animationen überzeugen. Zur Action harmoniert die Musik, die sich durch fette E-Gitarren und markante Drums auszeichnet, hervorragend.
Die ersten Storys sind abwechslungsreich gestaltet. Besonders gefallen kann die Geschichte um ein im Zweiten Weltkrieg versunkenes deutsches U-Boot, das sich auf dem Weg nach Japan befand. Dessen Schicksal wird im Wechsel mit den aktuellen Erlebnissen der Piraten-Crew geschildert. Ein Pluspunkt sind zudem die interessanten Figuren. Neben Rokuro ist hier vor allem Captain Dutch zu nennen. Bereits in den ersten Folgen werden einige interessante Andeutungen über ihre Vorgeschichten gemacht, die später noch vertieft werden dürften.
Allerdings wirken einige Charakere – was für das Genre natürlich nicht untypisch ist – überzeichnet und beinahe wie eine Karikatur ihrer selbst. So demoliert die schießwütige Devy ohne Not das eigene Boot mit Kugeln aus ihrer Waffe und bringt später diverse gegnerische Schiffe samt Besatzung im Alleingang zur Strecke.
An einigen Stellen ist die Handlung leider auch inhaltlich wenig plausibel. Warum wird etwa eine geheime und für die Firma hochgradig wichtige Diskette von einem einzigen Mann - bei dem es sich zudem um einen Bürohengst ohne die für die heikle Mission notwendigen Qualitäten handelt – transportiert?
Gerade in den eher ruhigeren Sequenzen wirken Hintergründe zudem vielfach zu statisch. So stehen etwa Personen teilweise fast wie Salzsäulen herum, ohne sich zu bewegen. Hier hätte die Einfügung von einigen weiteren Animationen einen realistischeren Eindruck vermittelt.
Das Bonusmaterial umfasst lediglich Trailer und einen Screensaver.
Fazit:
Anime-Fans, die Action und interessante Charaktere zu schätzen wissen und sich von einigen Unplausibilitäten und Überzeichungen nicht stören lassen, können bei Black Lagoon 01 zugreifen.
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