Ad Astra – Zu den Sternen
 
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Ad Astra – Zu den Sternen

Ad Astra

Astronaut Roy McBride unternimmt eine Mission durch das Sonnensystem, um die Wahrheit über seinen vermissten Vater herauszufinden.

Filmkritik

von Armin Rößler

 

Filme wie Gravity (2013) oder Interstellar (2014) kommen einem in den Sinn: Faszinierende Weltraumszenen und emotionale Achterbahnfahrten ließen den Zuschauer staunen und mitfiebern. Auf ähnliche Zutaten setzt Regisseur James Gray (zuletzt Die versunkene Stadt Z, 2016) in Ad Astra – Zu den Sternen, allerdings in einer ganz speziellen Machart: Gray erzählt seine Geschichte in einer sehr unaufgeregten Atmosphäre und zudem in ungewöhnlich gemächlichem Tempo.

 

Major Roy McBride (Brad Pitt), ein erfahrener Astronaut, der durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist, wird von seinen Vorgesetzten auf eine Sondermission geschickt. Rätselhafte elektromagnetische Stürme haben auf der Erde mehrere Katastrophen ausgelöst. Deren Auslöser wird von den Wissenschaftlern in der Nähe des Planeten Neptun ausgemacht. Ausgerechnet dorthin ist das seit 16 Jahren als verschollen geltende Raumschiff des sogenannten »Lima-Projekts« geflogen – Kommandant war ausgerechnet McBrides Vater Clifford (Tommy Lee Jones), der nach Spuren intelligenten Lebens suchen sollte. Nun wird vermutet, dass er noch leben könnte und mit den aktuellen Vorkommnissen in Verbindung steht. Sein Sohn Roy soll mit ihm Kontakt aufnehmen. Aus dem ursprünglichen Plan, eine Funkbotschaft zu schicken, wird dann aber eine längere Reise, die ihn über den Mond und den Mars schließlich tatsächlich in Richtung Neptun führt.

 

Trotz einiger, sogar prominent besetzter Nebenfiguren – Roys Frau Eve (Liv Tyler), die er zugunsten seiner beruflichen Ziele verlassen hat, sein kurzzeitiger Begleiter Colonel Pruitt (Donald Sutherland) oder Helen Lantos (Ruth Negga), Chefin der Mars-Basis – steht der von Brad Pitt überzeugend gespielte Roy McBride so sehr im Zentrum, dass man öfter den Eindruck eines Ein-Personen-Stücks hat. Das wird durch das extrem behäbige Voranschreiten der Handlung noch betont: Die Reise zum Mond, auf der praktisch nichts passiert, wird dank gelungener Einfälle und stimmiger Details alles andere als langweilig. Eine Verfolgungsjagd mit Mondmobilen kommt dank der niedrigen Gravitation bei aller Zerstörungswut fast schon schwerelos leichtfüßig daher. Das ist alles gut gemacht, intensiv und interessant zu verfolgen.

 

Ziemlich genau in der Mitte des Films verliert sich der Reiz dieser tempoarmen Erzählweise, dann wird das Geschehen eher schleppend, fast schon quälend, und es wäre dringend notwendig gewesen, doch einmal die Handbremse zu lösen. Ähnliches gilt für Brad Pitts Verkörperung der Hauptfigur: Die düstere Emotionslosigkeit, der Gleichmut – das funktioniert lange sehr gut, überzeugt aber angesichts der Entwicklungen zum Ende hin samt der letztlich unbefriedigenden Aufarbeitung der komplizierten Vater-Sohn-Beziehung dann nicht mehr komplett. Apropos Ende: Das kann leider überhaupt nicht begeistern. Damit bleibt »Ad Astra« in vielerlei Hinsicht sehenswert, wird in der zweiten Hälfte aber zusehends schwächer.

 

5 Sternchen

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Ad Astra – Zu den Sternen

Jahr: 2019

Regie: James Gray

Science-Fiction

 

Erhältlich bei: Amazon

DarstellerInnen:

  • Brad Pitt

  • Tommy Lee Jones

  • Ruth Negga

  • Liv Tyler

  • Donald Sutherland

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Erstellt: 25.09.2019, zuletzt aktualisiert: 23.05.2024 18:34, 17917