Children of the Sea (DVD)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Children of the Sea

Filmkritik von Christel Scheja

 

Animes sind immer noch nicht wegzudenken, nachdem auch im Free-TV einer der Sender einen regelrechten Abend mit Spielfilmen und Serien veranstaltet, die sich vor allem an ältere Zuschauer richten und nicht nur Kinder. Aber auch auf DVD und Bluray erscheinen immer wieder Serien und Filme. Polyband scheint sich der neuen Welle anzuschließen und präsentiert mit dem familientauglichen Children of the Sea einen abendfüllenden Anime mit einer liebevollen Botschaft.

 

Im Mittelpunkt steht die junge Ruka. Sie ist ausgerechnet zum Beginn der Sommerferien aus ihrem Handballteam geflogen und langweilt sich im Moment so sehr, dass sie beschließt, das Aquarium zu besuchen, in dem sie schon länger nicht war. Ihr Vater arbeitet dort als Meeresbiologe.

Dort lernt sie mehr oder weniger zufällig die beiden ungefähr gleichaltrigen Jungen Umi und Sora kennen. Diese behaupten im Meer von Dugongs aufgezogen worden zu sein und zeigen schon bald ungewöhnliche Fähigkeiten, sind sie doch in der Lage, sich im Meer über weite Distanzen fortzubewegen.

Ruka lässt sich von ihnen mitreißen und findet so heraus, dass auch sie eine ungewöhnliche Verbindung zum Meer hat. So ist sie auch dazu bereit, mit den beiden Jungen ein ungewöhnliches Fest weit draußen im Meer zu besuchen. Allerdings droht Gefahr, denn nun werden auch ihr Vater und andere auf das mystische Treiben aufmerksam.

 

Die Geschichte entwickelt sich langsam und nimmt sich die Zeit, um die Geheimnisse um die beiden Jungen nach und nach zu enthüllen. Denn am Anfang wirkt vor allem Umi noch wie ein ganz normaler Junge, der nur Blödsinn im Kopf hat und das Mädchen mitreißt, während Sora von Anfang an ernster und erwachsener ist und die junge Heldin nach und nach in die besondere Welt einführt und am Ende auch auf den richtigen Weg bringt. Denn natürlich ist Ruka auch nicht ganz ohne, hat die Liebe zum Meer nicht nur von ihrem Vater geerbt, sondern regelrecht im Blut.

Das ganze ist in magische Bilder gehüllt und schwelgt auch schon einmal in etwas längeren »Kameraschwenks« durch die Schönheit der Meeres- und Küstenlandschaft, ohne das erst einmal wirklich viel passiert. Die Macher wollen die Zuschauern durch Ruka an dem Zauber der Unterwasserwelt teilhaben lassen, deshalb ist das Farbenspiel der Sonnenstrahlen auch sehr detailreich in Szene gesetzt, ebenso wie die ganzen Meeresbewohner, denen das Mädchen im Laufe der Geschichte begegnet. Es geht ihnen darum, die Eindrücke zu genießen und zu verarbeiten, so wie man es vielleicht auch auf einem realen Tauchgang tun würde.

Die Maxime ist tatsächlich »Show, don’t tell«, wichtige Erklärungen folgen meistens erst später und manches wird auch einfach im Raum stehen lassen. Am Ende klingt die Geschichte mit einer interessanten und liebevollen Botschaft aus. Selbst wenn sogar ein wenig Romantik mitspielt – wichtiger sind den Machern Freundschaft und Aufmerksamkeit gegenüber den Tieren und der Natur. Alles in allem kann man sich in den etwas mehr als eineinhalb Stunden gut verzaubern lassen und in eine ganz andere Welt abtauchen, wenn man dazu bereit ist, auf Action weitestgehend zu verzichten und ganz auf die behäbigere Erzählweise einzugehen. Die Handlung ist kindgerecht aufbereitet, dennoch sollte man jüngere Grundschul- und Kindergartenkinder nicht unbeobachtet vor dem Fernseher sitzen lassen.

 

Bild, Ton und Animation sind auf der Höhe der Zeit, an Extras gibt es Making-Of Clips und Original-Trailer, sowie das obligatorische Wendecover.

 

Fazit:

»Children of the Sea« ist einer der anspruchsvolleren modernen Animes, die nicht auf Action und möglichst viel Krawall oder Romantik und Humor setzen, sondern bietet eine eher stillere und poetische Geschichte, die vor allem durch ihre Bilder und die liebevoll vermittelten Botschaften lebt. Es lohnt sich durchaus, ihn mit der gesamten Familie anzuschauen und sich von der Magie des Meeres verzaubern zu lassen.

Nach oben

Platzhalter

DVD:

Children of the Sea

Regisseur: Ayumu Watanabe

Format: Dolby, PAL, Breitbild

Sprache: Japanisch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (Dolby Digital 5.1)

Bildseitenformat: 16:9 – 2.35:1, RC 2

Umfang: 1 DVD

FSK: 6

Polyband/WVG, 27. März 2020

Produktionsjahr: 2019

Spieldauer: 107 Minuten

 

ASIN: B0848QHKXN

 

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 19.03.2020, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 18425