40 Jahre Carlsen Comics - Die Peanuts
Rezension von Markus K. Korb
Vor 40 Jahren begann der Carlsen Verlag damit, Comics herauszugeben und zwar mit den sechs Bänden von „Tim und Struppi“. Im Zuge dieses runden Jubiläums erscheinen verschiedene Auswahlbände in besonders edler Aufmachung. Darunter findet sich auch ein Hardcover-Band mit Auswahlgeschichten von Charles M. Schulz. Er ist mit „Die Peanuts – Ihre größten Schätze“ betitelt.
Es war im Jahre 1950, als Charles M. Schulz seinen ersten Comic bei einer Tageszeitung unterbrachte. Aber schon vorher (1947) gab es die Serie, allerdings unter einem anderen Namen („Li’Folks“). Die Anfänge zeigen noch deutlich, dass Charles M. Schulz mit seinen Figuren experimentierte. Doch schon ab ungefähr 1952 kristallisieren sich die endgültigen Fassungen der Charaktere heraus, welche ihre Formen durch die Jahrzehnte hinweg bewahrt haben.
Immer wieder kamen in der Folge der Jahre weitere Charaktere hinzu, aber der Grundbestand ist gleich geblieben.
Inhalt:
Im Zentrum der Peanuts, einer Schar von US-Vorstadt-Kindern, steht Charlie Brown. Er ist der liebenswerte Verlierer, der mit schweren Gedanken durchs Leben geht und hoffnungslos in das „kleine rothaarige Mädchen“ verliebt ist. Eine Art Gegenspielerin ist Lucy Van Pelt. Lucy ist ständig schlecht gelaunt und treibt gern ihre Scherze mit Charlie Brown. So reißt sie ihm ständig den Football weg, worauf Charlie Brown stolpert und stürzt. Zudem betreibt sie einen Psychiater-Stand, bezeichnenderweise ist es aber gerade sie, die für die psychischen Probleme von Charlie Brown in hohem Maße mitverantwortlich ist.
Hinzu gesellt sich Linus Van Pelt, der Bruder von Lucy. Linus ist ein Philosoph, dabei aber noch kindlich in seine Schmusedecke vernarrt, die er überall mitnimmt. Sie dient ihm aber auch als Schnalzwaffe, mit der er Fliegen aus der Luft holt – ein Kunststück, das ihm schon oft den Respekt der anderen Kinder eingebracht hat.
Schroeder, der nächste Peanuts-Charakter, ist Musiker. Auf einem Kinderklavier mit aufgemalten schwarzen Tasten übt er Beethoven und hat keine Zeit für Lucy, die ihn anschmachtet.
Ein besonderer Charakter ist Snoopy. Er ist der Hund von Charlie Brown und liegt zumeist auf seiner Hundehütte, um seinen Gedanken nachzuhängen und auf das Essen zu warten, das ihm von Charlie Brown gebracht wird. Sein Freund ist Woodstock, ein Vogel, der sich nur mit Strichen verständigen kann, was aber von Snoopy für den Leser übersetzt wird.
Weitere Charaktere sind Franklin, Peppermint Patty, Frieda und andere mehr, die aber teilweise nur sehr selten in den Strips auftauchen.
Kritik:
„Die Peanuts – Ihre größten Schätze“ ist ein Werk voller Wärme und hintergründigem Humor. Charles M. Schulz verstand es meisterhaft, seinen Protagonisten menschliche Züge zu geben, ohne dabei in Alltagskitsch abzugleiten.
Die oftmals tiefgründigen Abenteuer von Charlie Brown, sein Weg durch die Kindheit in einer Welt voller Absurdität und negativen Einflüssen, ist gespickt mit aufrichtig positiven und humanen Einsichten, die immer wieder berühren.
Der großformatige Hardcover-Band ist mit seinen dicken Seiten und den in ansprechender Größe wiedergegebenen Comic-Strip-Panels ein gelungenes Beispiel dafür, wie die Präsentation eines Kultklassikers vonstatten gehen sollte. Einziger Wermutstropfen ist das Fehlen einer Einführung in das Werk von Charles M. Schulz, wie dies beispielsweise von Robert Gernhardt in der Werksausgabe getan wurde.
Fazit:
Der Comic-Band „Die Peanuts – Ihre größten Schätze“ von Charles M. Schulz vereint in sich die geistreiche und humorvolle Spritzigkeit und die menschliche Wärme der Originalstrips und verbindet dies mit einer aufwändigen Produktion. Für Fans der Peanuts absolut empfehlenswert.
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