Yu-Gi-Oh! GX – Tag Force Evolution (PlayStation 2)
 
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Yu-Gi-Oh! GX – Tag Force Evolution (Playstation 2)

Rezension von Tanja Thome

 

Seit 1996 begeistert „Yu-Gi-Oh!“ als Manga und Anime zahlreiche Leser und Zuschauer. 2004 folgte „Yu-Gi-Oh! GX“, wobei „GX“ für „Generation Next“ steht. Auch diese Serie mit anderen Charakteren und zeitlich deutlich nach der Ursprungsserie angelegt, unterhält mit mittlerweile vier Staffeln und mehr als 170 Folgen.

Im Spielbereich ist vor allem das gleichnamige Sammelkartenspiel bekannt, denn Duelle und eine Duellakademie stehen auch im Mittelpunkt der Serie. Seit 1999 veröffentlicht Konami zudem Videospiele, die auf der Serie basieren, beispielsweise für den Gameboy, Nintendo und die Playstation. Seit Dezember 2007 ist in diesem Rahmen auch „Yu-Gi-Oh! GX – Tag Force Evolution” für die Playstation 2 erhältlich, und zwar ohne Altersbeschränkung.

Man startet und erlebt das Spiel als Student der Duellakademie. 92 Tage des Studiums verbleiben, um sich in den Techniken des Duellierens zu schulen, ein Deck zusammen zu stellen und schließlich am großen Turnier teilnehmen zu können.

Zu Beginn des Spiels zeigt sich eine Übersichtskarte mit verschiedenen Punkten, die die Orte angeben, die man besuchen kann. Hier finden sich die Duellakademie, der Slifer Rot-Schlafsaal, der gelbe Schlafsaal, der blaue Schlafsaal, der blaue Mädchenschlafsaal, das Cliff, der Hafen, der Strand, der Wald, der Vulkan, der Speicherpunkt und das Verlies Dorm, bei dem sich ein unerfreuliches Detail des Spiels zeigt, auf das später noch eingegangen werden soll. Im Verlauf des Spiels wird die Übersichtskarte um weitere Orte ergänzt, doch die anfängliche Auswahl bietet dem Spieler auch schon so einige Möglichkeiten.

Wählt man die Duellakademie aus, so wird eine Dropdown-Liste geöffnet, die dem Spieler folgende Möglichkeiten bietet: Das Klassenzimmer und somit den Unterricht zu besuchen, in den Laden zu gehen, um neue Karten zu erwerben, zum Duellfeld (eine im Prinzip gewöhnliche Karte, innerhalb der aber auch die offiziellen Turniere im Spiel stattfinden) oder zum Büro des Kanzlers.

Der Unterricht für die Studenten findet täglich montags bis samstags um acht Uhr im Klassenzimmer statt. Dort erlernt man zunächst grundlegende Dinge des Spiels inklusive der Bedienung, man bekommt in der ersten Woche stets neue Karten geschenkt und später versüßen kleine Quizfragen, genau genommen wichtige Prüfungen für den Studenten, unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades dem Spieler die Zeit. Ist man ausgewählter Duellant, kann man sich im Klassenzimmer zudem seine Bonusduellpunkte abholen.

Ausgewählter Duellant wird man zufällig. In diesem Fall erhält man eine E-Mail. Mails kann man vom Kanzler bekommen, der vor gefährlichen (neuen) Orten warnt, einen zum ausgewählten Duellanten erklärt und derlei mehr.

Ein Tag im Spiel setzt sich aus verschiedenen Handlungen zusammen, die im Viertelstundentakt (Zeit im Spiel) addiert werden, so lange, bis ein Tag beendet ist. Ein Tag beginnt um 6 Uhr und endet um Mitternacht oder dann, wenn der Spieler sich zur Ruhe begibt. Eine Viertelstunde wird immer dann abgerechnet, wenn man sich von einem Ort auf der Karte zu einem anderen begibt.

In der Zwischenzeit kann man sich frei durch die Karten bewegen, mit allen Charakteren sprechen oder sie zum Duell herausfordern – sogar gegen die bekannten Charaktere der TV-Serie kann man sich hierbei behaupten, wenn man will. Morgens findet der Unterricht statt (außer sonntags, denn das ist stets der Tag-Turnier-Tag), um 19 Uhr kann man sich zudem zum gemeinsamen Abendessen begeben, so dass der Tag eines Studenten an der Duellakademie durchaus gut simuliert wurde und nicht allein aus Duellen besteht. Letztere stehen aber natürlich im Mittelpunkt des Ganzen. Es steht einem hierbei frei, so viele Duelle am Tag zu bestreiten, wie man möchte. So ist es denkbar, Hunderte von Stunden lang dieses Spiel zu spielen und dabei gerade einmal die Hälfte der Spieltage bis zum großen Turnier hinter sich gebracht zu haben.

Grafisch ist das Spiel einfach gehalten. Die dargestellten Szenen und Räume erinnern an „Zelda“, dennoch sind Details enthalten und gut zu erkennen, so beispielsweise Teetassen auf einem Tisch und derlei Kleinigkeiten mehr.

Während der Duelle sieht man das Spielfeld wie beim Tischkartenspiel und entsprechend simpel ist auch die Darstellung der einzelnen Züge und des gesamten Duells. Wahlweise kann man die einzelnen Zugphasen mit oder ohne unterstützende Animationen spielen. Die Animationen zeigen den jeweiligen Gegenspieler, wie er eine Karte zieht und einsetzt sowie einen Teil der gerufenen Monster. Auch hier zeigt sich eine deutliche Begrenzung. So gibt es nur eine bestimmte Anzahl dargestellter Figuren, die sich zwangsweise im Verlauf des Spiels wiederholen, und gerufene Monster sind nur dann animiert zu sehen, wenn es sich um besonders mächtige Monster, beispielsweise Fusionsmonster, handelt. Gleiches gilt auch für die Untertitel dieser Sequenzen, bei denen sich ein „Aus meiner Hand passiert folgendes:“ quasi an das nächste reiht. Sprachausgabe gibt es bei diesem Spiel allerdings überhaupt nicht. Lediglich verschiedene einfache, begleitende Musiktypen können ausgewählt werden, außerdem sind einzelne Züge bei den Duellen mit Sounds unterlegt, doch damit muss der Spieler sich dann auch begnügen.

Die Bedienung des Spiels ist denkbar einfach, zumal der Spieler zu Beginn von „Yu-Gi-Oh! GX – Tag Force Evolution“ auch nochmals in alle Möglichkeiten und Gegebenheiten im Rahmen der Spielhandlung eingewiesen wird.

Einige Mängel lassen sich bei der Übersetzung feststellen. Das Spiel weist leider innerhalb der Duelle einen Hang zum Denglischen auf, so gibt es keine Zugphase, sondern eine „Drawphase“. Fehler wie „Verließ Dorm“ statt „Verlies Dorm“ fallen hier auch negativ auf, und insgesamt wäre gerade bei diesen zahlreichen wiederkehrenden Begriffen etwas mehr Sorgfalt wünschenswert gewesen.

Für Fans ist „Yu-Gi-Oh! GX – Tag Force Evolution” geradezu ein unverzichtbares Bonbon. Hat man viel Zeit, Wochenende, Ferien oder Urlaub, so kann man sich stundenlang und nahezu grenzenlos mit dem vorbeschriebenen Storymodus beschäftigen. Ist die Zeit knapper, so besteht auch die Möglichkeit, einfach nur ein freies Duell unabhängig vom Storymodus zu spielen. Das Playstation 2-Spiel berücksichtigt alle Karten des Sammelkartenspiels und dessen Regeln, ermöglicht die Zusammenstellung eigener Decks, die man sich durch Einsatz der erworbenen Duellpunkte anschaffen kann, ermöglicht ein Duell mit den bekannten Figuren der TV-Serie und bietet zahlreiche weitere Figuren, die teils in der Serie auch nur wenige Male aufgetaucht sind. Durch die Story besteht ein hohes Identifikationspotenzial, durch die eingesetzten Figuren ein hoher Wiedererkennungswert – was will man mehr?

Für Leute, die sich nicht für Sammelkartenspiele und entsprechende Duelle interessieren, ist dieses Spiel natürlich ein absoluter Fehlgriff. Wer sich für Sammelkarten interessiert, mit Yu-Gi-Oh aber nicht vertraut ist, findet mit diesem Spiel einen guten Einstieg. Natürlich werden solche Spieler gerade zu Anfang und im Duell gegen bekanntere und stärkere Figuren einen schweren Stand haben, aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben.

Fazit:

Auch wenn „Yu-Gi-Oh! GX – Tag Force Evolution” zu fesseln weiß, für Fans ein Muss ist und für Nicht-Fans durchaus eine Bereicherung im Spielbereich ist, lassen sich einige Mängel doch nicht wegdiskutieren. Zu diesen zählen neben den Übersetzungsmängeln und –fehlern vor allem eher lieblose, sich schnell wiederholende Animationen und eine fehlende Sprachausgabe. Ein anständiger Multiplayermodus hätte das Spiel ebenfalls deutlich aufgewertet. So hat man primär ein Einzelspielergame, mit dem man sich allerdings zahllose Stunden beschäftigen kann, ohne dass einem langweilig wird. Aber wenn doch: einfach abspeichern und zu einem späteren Zeitpunkt weiterspielen, denn so schnell verstaubt „Yu-Gi-Oh! GX – Tag Force Evolution” wohl eher nicht im Schrank.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404200228440f69c27f
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Yu-Gi-Oh! GX – Tag Force Evolution

von Konami

Plattform: PlayStation2

USK-Einstufung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gem. 14 JuSchG

Medium: Konsolenspiel

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 23.01.2008, zuletzt aktualisiert: 13.02.2015 21:24, 5699