Rezension von David Grashoff

Schon als Kind in den 80er Jahren – es war die Zeit der Kultserie „Colt für alle Fälle“ – war mir klar: ich würde eines Tages Stuntmen.

Dass es leider doch nicht geklappt hat, lag sicherlich an der Tatsache, dass ich im Angesicht der Gefahr weit weniger mutig als der werte Herr Seavers, zum Teil aber auch daran, dass sich mein Berufwunsch in den nächsten Jahren ungefähr 486 geändert hat.

Der Wunsch aber, eines Tages mit einem getuned Musclecar über Rampen zu springen und durch die Strasse von San Francisco zu rasen, ist geblieben.

Gut, dass ich mir jetzt diesen Wunsch auf virtuelle Weise und ohne körperliches Risiko einzugehen, erfüllen kann. Dank: Stuntman Ignition für die Playstation 2.

Handlung

Wie das im Berufsleben nun mal so ist, muss man auch als Stuntman erst einmal die Karriereleiter hochklettern, was bei Stuntmann Ignition im Form eines Karrieremodus geht.

Hier gilt es in Filmproduktionen einzelne Strecken – also Szenen – zurückzulegen und dabei so viele Stunts wie möglich hinzulegen. Dabei sagt der Regisseur immer wieder gewisse Stunts an, die man als Fahrer dann umsetzen muss – wenn man 5 der angesagten Stunts nicht schafft, oder den Wagen in einen Lavastrom oder einen See versenkt, muss die Szene neu gedreht werden.

Hat man die Szene im Kasten, werden Punkte verteilt, die dann wiederum Goodies freischalten.

Wichtig ist, dass man so viele Stunts nach einander wie möglich macht und diese verkettet, weil das am meisten Punkte gibt. Schafft man es sogar die komplette Szene zu „verketten“ gibt’s die Höchstpunktzahl.

Die Stunts rangieren von „Streif den Wagen“ bis hin zu „Spring über die Rampe“ oder „Rutsche mit deinem Motorrad unter den LKW-Anhänger“. Dabei gibt es je nach Film uns Szene verschiedene Fahrzeuge, die nicht nur vom aussehen variieren, sondern auch von der Handhabung. Ein schneller Sportwagen oder ein Motorrad lässt sich halt einfacher handhaben, als ein Monstertruck oder ein LKW.

Am Ende jedes Films bekommt man dann zur Belohnung den Filmtrailer zu sehen.

Folgende Filme warten auf eure Stunts:

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Aftershock

Whoopin`And A Hollerin 2

Strike Force Omega

Overdrive

Never Kill Me Again

Night Avenger

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Als Ergänzung zu seiner Filmkarriere kann man auch noch Nebenjobs in der Werbung oder bei einer Stuntshow nachgehen.

Die einzelnen Levels (also Szenen) sind anspruchsvoll, ohne aber unfair zu sein. Hat man eine Szene das erste mal im Kasten, ist es auf jeden Fall immer noch ein Ansporn eine bessere Punktzahl zu erreichen, was der Langzeitmotivation des Spiel sehr zuträglich ist. Umso besser, dass die Lernkurve gut ausbalanciert ist, und man dank einer einfachen und exakten Steuerung sehr schnell ins Spiel findet.

Neben dem Karrieremodus gibt es in Stuntman Ignition noch eine ganze Latte andere Modi, die das Herz des Möchtegern-Stuntman erwärmen:

Ein Multikonflikt-Modus, in dem man sich mit anderen Spielern messen kann.

Ein Konstrukteur-Modus, in dem man Stunts in seiner eigens gebauten Stunt-Arena machen kann.

Ein Schnelle-Dosis-Modus, in dem man 8 Stunt-Mini-Spiele zur Verfügung hat.

Langeweile kommt mit Stuntman Ignition nicht so schnell auf.

Technik

Die Grafik von Stuntman Ignitionon ist zwar ganz ordentliche, für ein PS2 Spiel der letzten Generation aber ein Tick zu Farblos und zu wenig detailliert. Da wäre sicherlich mehr drin gewesen. Allerdings läuft das Spiel auch ohne große Grafikfehler zu offenbaren und zu ruckeln.

Der Audiopart des Spiels konnte mich hingegen vollends überzeugen. Die Musik ist meist rockig und die Kommentare und Sprüche der jeweiligen Regisseure sind witzig und kommen dank guter Sychro gerade in den kurzen Einweisungen der Filmszenen gut rüber.

Fazit

Stuntman Ignition ist wirklich ein nettes Spiel, das mich sofort gefesselt hat und mich mit neuen, immer schwierigeren Stunts an meinem Ehrgeiz gepackt hat. Die grafisches Schwächen fallen nicht allzu sehr ins Gewicht, weil die originelle Spielidee, der gute Aufbau der einzelnen Szenen und der Spielspaß, nicht durch die etwas lieblos gestaltete Umgebung gestört werden.

Eigentlich hat man bei den meisten Szenen eh keine Zeit sich auf die Umgebung zu konzentrieren.

Wer in seiner Kindheit schon immer mal Colt Seavers sein wollte, sollte sich Stuntman Ignition definitiv zulegen.