Drachendämmerung 1 von 2 (Die Chronik der Drachenlanze Bd. 6)
 
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Drachendämmerung

Band 1 von 2 | Die Chronik der Drachenlanze Bd. 6

Rezension von Christian Endres

 

Wir nähern uns dem Finale der Comicversion von Margaret Weis’ und Tracy Hickmans Chroniken der Drachenlanze. Der Weg hierhin war nicht immer sonderlich schön, sonderlich spannend oder auch nur handwerklich sonderlich gut gemacht, und Glanzlichter des Fantasy-Comics gab es bis dato leider auch selten genug zu bestaunen – trotzdem ist es eine kleine Wohltat, dass es in diesem Band endlich mal richtig zwischen den Lüften kracht und zwei Heere mit Drachenreitern aufeinander prallen und es mit Lanzen, Schwingen, Klauen, Zähnen und Feuer ordentlich zur Sache geht.

 

Nicht nur im finalen Kampf gegen die finstere Königin Takhisis sowie die aufkommende Dunkelheit über der Welt haben sich mehrere, verschiedene Helden zusammengeschlossen. Auch das Artwork dieses Sammelbandes ist eine Gemeinschaftsproduktion: Julius M. Gopez, Pere Perez und Mariano De La Torre teilten sich die Kapitel und die Arbeit am Zeichentisch auf. Abgesehen davon, dass jeder Künstler seine eigene Schwäche mitbringt, tut das der Geschichte auch sonst nicht immer gut: Naturgemäß wuseln ohnehin fast schon zu viele Charaktere durch die Story – wenn sie dann auch noch alle 20 Seiten anders aussehen, grenzt es hie und da schon an Schwerstarbeit, alle krumm gezeichneten Figuren auseinander zu halten. Da hilft dann auch die Charakter-Übersicht am Ende des deutschen Sammelbandes nur bedingt.

 

Letztlich ist das dann auch der große Fluch der Dragonlance-Comic-Adaptionen im Allgemeinen: Der Platz, der in den originalen Romanen zur Verfügung steht, damit jede Figur ihre fünf Minuten Ruhm im Rampenlicht hat, gibt es im Comic einfach nicht. Dadurch und durch die doch eher rustikale, beliebige Story werden die Figuren zu Schablonen, die ohne Leben und ohne Feuer durch die platte Standard-Fantasy-Handlung torkeln und der Geschichte keinerlei Akzent aufdrücken können, sieht man mal von ein paar gelungenen Zwergen-Onelinern gegen Ende des Bandes ab.

 

Als Abschluss sind im deutschen Trade dafür wieder alle US-Cover inklusive Variant-Titelbilder der amerikanischen Einzelhefte verkleinert abgedruckt, wie die schmucke Panini-Klappenbroschur überhaupt einen gewohnt guten Eindruck macht und auch ein schönes Covermotiv spendiert bekommen hat. In der Hinsicht gibt man sich ja wirklich Mühe, und der Inhalt ist nun mal so, wie er ist – bzw. wird so, wie er wird, da Dabb naturgemäß aus der eingedampften Vorlage einfach nicht mehr herausholen kann, wenn er die Geschichte aus den Büchern der Damen Weis und Hickman adaptiert.

 

Das genügt freilich nicht, um den auf dem Klappentext angepriesenen »Meilenstein der D&D-Fantasy« zu erkennen. Oder genügt es tatsächlich und spricht Bände über die Comic-Adaptionen der Drachenlanze? Nunja.

 

So oder so: Auch die erste Finalrunde ist und bleibt nur etwas für Hardcore-Fans der Drachenlanze.

 

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404190922548e011ed4
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Comic:

Drachendämmerung

Band 1 von 2

Dragonlance Bd. 6

Autor: Andrew Dabb

Zeichnungen: Julius M. Gopez, Pere Perez und Mariano De La Torre

Paperback m. Klappenbroschur

148 Seiten

Panini, August 2008

ISBN: 3866076584

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 14.08.2008, zuletzt aktualisiert: 09.04.2024 09:36, 7118