Tsubasa Chronicle - 2. Staffel, Vol. 02
Filmkritik von Julia Krause
Rezension:
Clamp ist eine Größe in der Anime/Manga Welt, die man nicht ignorieren kann. Die Geschichten der weiblichen Zeichnerinnen sind berühmt. Zu diesen gehören außer X oder Wish beispielsweise auch Angelic Layer, Card Captor Sakura oder Magic Knight Rayearth. Nun haben sich die Zeichnerinnen etwas ganz neues ausgedacht. Sie verpacken ihre Charaktere in eine neue Geschichte und schicken sie unter anderen Umständen in verschiedene Dimensionen. Nun liegt bereits die zweite Staffel der erfolgreichen Serie vor und das Ende glücklicherweise noch ein paar Episoden lang entfernt.
Nachdem Sakura, die Prinzessin eines Wüstenlandes, von Magie durchströmt wurde, die ihr Körper nicht aushalten konnte, wurde ihre Erinnerung zerbrochen. Diese hat sich in viele einzelne Federn verwandelt, die sich über verschiedene Dimensionen verteilt haben. Shaolan, ihr bester Freund und gleichzeitig der Junge, den sie liebt und der auch tiefe Gefühle für sie empfindet, erklärt sich bereit, gemeinsam mit zwei anderen Männern, einem Krieger und einem Magier sowie einem kleinen süßen Wesen namens Mokona durch die Dimensionen zu reisen und die Federn zu suchen. Führ die Hilfe, die die Hexe der Dimensionen ihm anbietet, verlangt sie jedoch einen Preis: Shaolan kann Sakura helfen, allerdings wird er aus ihrer Erinnerung ausgelöscht. Shaolan schlägt ein und so sind sie in den verschiedenen Welten unterwegs, immer auf der Suche nach den verschwundenen Erinnerungen.
Shaolan, Sakura und Mokona befinden sich momentan im Mondschloss, wo die beiden großen Feinde Königin Ashura (die von jedem „König“ genannt wird) und König Yaksha aufeinander treffen. Allerdings stellen sie schnell fest, dass König Yaksha nicht mehr lebt, sondern durch die Feder durch ein Trugbild lebendig wurde. Seine Seele kam nach seinem Tod zu ihr zurück, da er sie liebte und die Feder schickte ihn als Trugbild zu ihr. Das Aufeinandertreffen endet nicht gut, obwohl die beiden Liebenden zusammen sind.
In der nächsten Welt, sind die Freunde wieder in der Nähe des Mondpalastes, allerdings in der Zukunft, die Stimmung ist anders und ebenso auch die Personen. In der nächsten Welt, die noch immer dieselbe ist, sind alle Charaktere plötzlich kleine SD-Figürchen und nehmen sich gegenseitig auch so wahr. Sie sehen aus wie Figuren aus diversen Gameboy-Spielen. Sie ahnen nicht, dass sie in der Geschichte einer Autorin gelandet sind, die von Mokona weiter und sogar um-geschrieben wird. Das kleine Knäuel hat aber einen sehr skurrilen Humor. So wird einer von ihnen zu Godzilla und Shaolan und Sakura müssen sich küssen, um das Monster aufzuhalten.
Shaolan quält sich mit dem Gedanken, ob es falsch ist, den Menschen in den verschiedenen Dimensionen zu helfen und damit die Geschichte zu verändern, die sich niemals verändert hätte, wenn sie nicht dorthin gekommen wären. Die nächste Feder ist an einer sich rasend schnell von den Freunden entfernende Stelle. Das ist jedoch nicht das erste Problem, auf das sie stoßen und wird noch lange nicht das letzte sein. Vor allem, da erneut Shaolans Gewissen auf die Probe gestellt wird.
Hier liegt eine wunderschöne und mitreisende Geschichte vor, die nichts vermissen lässt! Die Handlung hat im Grunde alles um zu begeistern: Liebe, Romantik, Trauer, Schmerz, eine Portion Fantasy aber auch Sciencefiction. Während die Reisen durch die Dimensionen durchaus philosophische Fragen aufwerfen, schon allein weil man beständig alte Bekannte wieder trifft, die sich unter anderen Umständen auch vollkommen anders entwickelt haben und weil man nicht ganz ergründen kann, was die Hexe der Dimensionen genau vorhat.
Die Charaktere sind übrigens trotz ihrer Abstammung aus früheren Serien, alle eigenständige Persönlichkeiten, die man spätestens nach der zweiten Episode voll und ganz in ihrer neuen Rolle akzeptiert hat. Zwar haben die einen oder anderen noch ein paar Eigenheiten beibehalten, die jedoch nicht stören.
Auch die Bilder lassen keine Wünsche offen. Die Personen kennt man ja, sie sind alle sehr hübsch gezeichnet worden und einzig die Farben sind weicher als man es sonst gewöhnt ist. Auch die Ränder einzelner Bilder gehen nahezu ineinander über. Hier hat man großen Wert auf die Mimik gelegt, oftmals wird der Blick auf die Augen gerichtet, in denen sich viele Emotionen widerspiegeln und diese Bilder mit mitreißender Musik unterlegt.
Die Synchronsprecher haben ganze Arbeit geleistet, hier muss man nicht unbedingt das japanische Original mit deutschen Untertiteln sehen, obwohl dies möglich ist, sondern man kann ruhig auch die deutsche Tonspur einstellen. Die Zuschauer werden nicht mit piepsigen Stimmen gequält, sondern mit sehr gut arbeitenden Synchronstimmen, die zu allen Charakteren passen.
Außer der japanischen kann man natürlich auch die deutschen Tonspur auswählen und als Untertitel sogar polnische.
Die Musik, die immer wieder eingespielt wird, wie auch das Opening sind atemberaubend. Die Instrumentalstücke passen fantastisch zu den Bildern und Situationen und sorgen mehrmals für Gänsehaut, Tränen und einen hohen Adrenalinspiegel. Hier wurde ganze Arbeit geleistet.
Als Extra gibt es lediglich ein 38-seitiges Booklet mit tollen Bildern der Serie, Charakterbeschreibungen und einer kleinen Vorschau. Auf den DVDs selbst findet man keine.
Dafür lässt die Aufmachung dann keine Wünsche mehr offen. Die insgesamt zwei DVDs wurden in zwei sehr schmalen Hüllen untergebracht, die in einer hübschen Papphülle stecken. Damit hat man einmal mehr ein kleines Schmuckstück im Regal stehen, das in Sachen Aufmachung 100 Punkte verdient und optisch sehr gut zu den Vorgängern passt.
Fazit:
Alles in allem liegt hier eine wunderschöne Serie mit tollen Bildern, atemberaubender Musik, einer fantastischen Geschichte und sympathischen Charakteren vor, die man unbedingt gesehen haben sollte. Meine Empfehlung ist: Kauft sie euch, denn nur so sichert ihr ab, dass es noch weitere solcher Serien auf den deutschen Markt geben wird!
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