Pirates Of The Caribbean – Am Ende der Welt (PlayStation 2)
 
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Pirates Of The Caribbean – Am Ende der Welt (PlayStation 2)

Rezension von Björn Backes

 

Es halten sich ja noch immer hartnäckige Gerüchte, dass Johnny Depp seinem wohl bis dato wichtigsten Alter Ego Jack Sparrow noch einmal seinen Körper leihen wird – zumindest ist eine vierte Episode zu „Fluch der Karibik“ vom heutigen Standpunkt her denkbar, wenn nicht sogar schon geplant. Unterdessen hat sich der Hype um das große Piratenabenteuer in den letzten Monaten ein wenig gelegt. Nach dem Release der letzten DVD sind die Protagonisten wieder in den Weltmeeren verschwunden und haben dort wieder Ruhe einkehren lassen. Auch auf den Konsolen ist erst einmal Stillstand eingekehrt, wobei dieser tage zumindest die Neuveröffentlichung von „Am Ende der Welt“ noch einmal das Interesse wecken sollte. Der PS2-Titel wurde nun noch einmal über die Software Pyramide im Midprice aufgelegt und bringt die Heroen von der Leinwand noch einmal zurück ins Wohnzimmer.

 

 

Inhalt:

Erst einmal zur Aufklärung: „Am Ende der Welt“ ist nicht die spielerische Adaption des dritten und bis dato finalen Parts der „Pirates Of The Carribean“-Reihe, sondern eher eine inhaltliche Mischung der letzten beiden, an sich ja zusammengehörigen Filmepisoden. Gut die Hälfte der Level-Sequenzen greift auf den mittleren Teil zurück, was sich aber aufs Gameplay auch nur insofern auswirkt, dass an ob der leichten Wirrungen innerhalb der Story am Anfang ein wenig verwundert sein mag.

Apropos Story: Diese sollte eigentlich ein Kernelement des Spiels sein, wird aber insgesamt schmerzlich vernachlässigt. Zwar wird die Geschichte in einigen Zwischensequenzen vorangetrieben, allerdings ist man ohne das nötige Hintergrundwissen aufgeschmissen, da die Hintergründe nur sehr, sehr kompakt aufgearbeitet werden. Sollte man die Filme also gesehen haben? Grundsätzlich auf jeden Fall, aber auch als ‚Vorbereitung’ auf das Spiel ist es durchaus empfehlenswert – wobei die Zielgruppe dies ja sowieso fast schon voraussetzt!

 

Das in einzelne Stages aufgeteilte Adventure ist derweil sehr stark auf die Action am Säbel ausgelegt. Sparrow oder nun auch wahlweise einer seiner Kumpanen marschieren kämpfend, raubend und untugendhaft durch die einzelnen Insel- und Schiffswelten und erwehren sich betrunkenen Seeräubern und kaum minder ehrenwerten Gegnern mit dem klassischen Repertoire des Piraten-Arsenals. Während man in den meisten Konfrontationen die Klingen schwingt, kann man bei erfolgreichem Verlauf auch einige nette Gimmicks einsammeln. Pistolen und selbst Granaten können somit aufgenommen werden und mit Munition verstärkt werden. Gerade in Situationen, in denen plötzlich mehrere Gegner auftauchen, sind Schusswaffen immer ein probates Mittel, zumal sie auch leicht zu steuern sind. Schade ist nur, dass der Fokus des Spiels hier nicht so stark auf dieses Element ausgerichtet ist. Dolche und Säbel werden bevorzugt und in den ganz unterhaltsamen Kampfszenen bevorzugt behandelt.

 

Weniger erfreulich ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass die Abwechslung des Rahmenprogramms nicht aufs Gameplay überschwappt. Man ist zumeist damit beschäftigt, sich unter Zeitdruck Gegner vom Leib zu halten oder in weniger anspruchsvollen Mini-Spielchen mit den Mechanismen des Spiels vertraut zu machen. In einer Multiple-Choice-Aufgabe im Dialogfeld muss man so zum Beispiel einen Händler ablenken, während die eigene Mannschaft dessen Schätze raubt. Das klingt zwar ganz spannend, ist in der Umsetzung aber ziemlich müde. Im Vordergrund steht also ganz klar die Action, und die ist auch ganz ordentlich dargestellt. Aber auf Dauer sind auch Ruhmespunkte und dergleichen kein Anreiz mehr, sich ins Getümmel zu stürzen; vielfältigere Ansätze sollte her, und auch wenn sich die Szenarien teilweise sehr deutlich voneinander unterscheiden, ist das Spielkonzept hier doch ein wenig eingeschränkt.

 

 

Technik/Grafik:

Vom technischen Standpunkt her ist „Pirates Of The Carribean: Am Ende der Welt“ wohl am besten zu analysieren, wenn der Vergleich zu den übrigen Konsolen besteht – denn gerade hier schneidet die PS2-Fassung nicht ganz so gut ab. Das beginnt bereits bei der Präsentation der Action-Sequenzen, denen es hier im direkten Vergleich am echten Spektakel mangelt, setzt sich über die etwas dürftige KI der meisten Gegner fort und endet schließlich in der lahmen Wiedergabe der zusammen gewürfelten Story.

Die optische Aufbereitung ist indes grundlegend in Ordnung. Die Kulissen sind stimmig entworfen, und auch bei der Darstellung der Charaktere fühlt man sich schnell wieder in die Atmosphäre des Leinwandabenteuers versetzt. Schade ist allerdings, dass die Bewegungsabläufe ein wenig holzig wirken. In den reinen Erkundungsszenen ist das Ganze gewissermaßen grob und ungelenk, was sich letztendlich nicht so recht mit der feinen Präsentation des übrigen Games vereinbaren lässt. Dafür ist aber zumindest die Steuerung optimal abgestimmt. Die Bedienung der Waffen geht leicht von der Hand, die Menüführung ist ebenfalls recht simpel, und auch mit den Extra-Gimmicks ist man schnell vertraut.

 

 

Spielspaß:

Der Spielumfang von „Am Ende der Welt“ ist für ein Adventure dieser Art relativ gering, was unter anderem mit der dürftigen KI sowie dem niedrigen Grad der Herausforderung im gesamten Spiel zusammenhängt. Man wird nur dann wirklich gefordert, wenn gerade mal mehrere Kontrahenten ins Blickfeld stürzen. Echt anspruchsvolle Rätselaufgaben vermisst man ebenso wie Vielseitigkeit in der eigentlichen Action – und da auch die Story nicht jenes Flair versprüht, welches man aus dem Kino kennt, will der entscheidende Funke nie so recht überspringen.

Andererseits ist der Action-Gehalt ganz ordentlich und zu einem gewissen Grad auch befriedigend. Die Kämpfe mit den Klingen machen definitiv Spaß, auch wenn die Darstellung eine Spur spektakulärer sein könnte. Und auch das Schleudern von umher liegenden Gegenständen trägt zum Spielwitz und zur allgemeinen Unterhaltung bei. Aber alles in allem dürfte all dies aber noch eine Spur anspruchsvoller und abwechslungsreicher sein, um sich vom allgemeinen Lizenzproblem entscheidend zu distanzieren. Ohne die mächtige Überschrift wäre das Ganze nämlich sicherlich weniger auffällig als der durchschnittliche Action-Titel!

 

 

Fazit:

Man darf auf jeden Fall ein kleines bisschen enttäuscht sein: „Am Ende der Welt“ ist ein Spiel zum Film bzw. zu den Filmen – aber eben kein Titel, der im selben, rauschenden Atemzug wie die Kino-Ereignisse zu „Pirates Of The Carribean“ genannt werden sollte!

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240329145359b0a9fa1d
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Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt

von ak tronic

Plattform: PlayStation2

USK-Einstufung: Freigegeben ab 12 Jahren gem. 14 JuSchG

Erscheinungsdatum: 17. November 2008

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 19.12.2008, zuletzt aktualisiert: 09.01.2015 06:00, 8010