Black Bird (Bd. 1)
 
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Black Bird, Band 1

Rezension von Christel Scheja

 

Fantasy-Mangas in Japan sind meist nicht das, was der westliche Leser erwartet. Nicht nur, dass sie gerne mit andere Genres durchmischt werden, so dass ein zwiespältiger Eindruck entsteht, oftmals binden sie auch andere Genres mit ein. So ist auch „Black Bird“ von Kanoko Sakurakoji in erster Linie ein Shojo-Manga mit Mystery-Einflüssen.

 

Seit Misao denken kann, verfolgen sie geisterhafte, dämonische Erscheinungen auf Schritt und tritt, die es nicht lassen können über sie herzufallen und an ihr herum zu saugen. Gerade in der letzten Zeit fühlt sie sich oft schwach, krank und müde. Dass kein anderer die Wesen wahrnehmen kann, macht ihr Leben auch nicht leichter.

Konnte sie diese Geschehnisse bisher noch ganz gut ignorieren und ertragen, so ändert sich das leider genau an ihrem sechzehnten Geburtstag. Ab diesem Zeitpunkt werden die Geister immer zudringlicher und brutaler. Nur wenn sie in der Nähe ihrer Freundin ist scheint das besser zu werden.

Eines Tages tritt Kyou in ihr Leben. Anders als ihre Schulkameraden, Verwandten und Freunde scheint er viel mehr Verständnis für ihre Not zu haben, sie beschützen u wollen – und Misao fühlt sich in einer Nähe einfach nur wohl und befreit.

Kaum hat Kyou allerdings ihr Vertrauen gewonnen, enthüllt er freundlich und offen, dass er eigentlich auch nicht wirklich menschlich ist, sondern in Wirklichkeit ein Tengu. Er will sie ganz alleine für sich haben, weil Misao eine der Auserwählten ist, deren Blut den Geistern der Anderswelt längeres Leben und das Fleisch sogar Unsterblichkeit verheißt.

 

Man merkt schon an der Zusammenfassung - „Black Bird“ ist in erster Linie ein romantischer Manga mit Fantasy-Elementen und nicht umgekehrt. Sowohl das Setting als auch das Thema der Geschichte sind in Mangas für Mädchen und in dieser Reihenfolge typisch: Erste Liebe, düstere Romantik, Schule und Eltern – aber auch die damit einhergehenden Probleme, werden immer wieder angesprochen.

Die wenigen Fantasyelemente kommen durch die Geister und Dämonen ins Spiel, die Misao umschwirren, und zunächst nur wenig Einfluss haben. Die meisten sind eher gesichtslos und harmlos, nur einige wenige mächtiger. Besonders gut ausgearbeitet ist Kyou, der ideal in die Rolle des geheimnisvollen jungen Mannes passt, der die junge Heldin zunächst nur aus recht eigennützigen und dunklen Motiven umschwirrt, sich dann aber auch nicht vor der Liebe in Sicherheit bringen kann.

Alles in allem erzählt die Künstlerin absolut nichts neues, aber die Geschehnisse werden sehr liebevoll und spannend erzählt. Er gewinnt seinen Reiz vor allem daraus, dass sich beide zunächst ihren Gefühlen sperren, aber doch nicht von einander lassen können.

 

„Black Bird“ gehört zu den Mangas, in denen die typischen Shojo-Elemente die däüsterromantische Fantasy ziemlich überdecken, so dass der Leser sich bewusst sein sollte, dass es weniger um Magie und fremde Wesen geht, als um die Irrungen und Wirrungen der ersten Liebe und natürlich auch alles was dazu gehört.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240427054809255641bf
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Comic:

Black Bird, Band 1

Autorin & Künstlerin: Kanoko Sakurakouji

Aus dem Japanischen von Burkhardt Höfler

Black Bird, Vol.1, Japan 2007

Manga-Taschenbuch, 192 Seiten

Egmont Manga & Anime, 11/2009

ISBN-10: 3770471814

ISBN-13: 978-3770471812

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 14.12.2009, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 18:50, 9743