Abbey Grange (Autor: Daniela Wakonigg Sherlock Holmes 41)
 
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Abbey Grange von Daniela Wakonigg

Hörspiel

Reihe: Sherlock Holmes 41

 

Rezension von Björn Backes

 

Inhalt:

Wieder einmal ist es Inspektor Lestrade, der seinen alten Freund Sherlock Holmes um Hilfe bittet. Dieses Mal ermittelt das Yard auf dem Anwesen Abbey Grange außerhalb Londons, wo der als Schläger verschrieene Sir Eustace Brackenstall brutal ermordet wurde. Nach der ersten Spurensicherung scheint die Sache jedoch schon geklärt: Eine lokale Verbrecherbande, die in letzter Zeit rund um das Anwesen aktiv war und größere Beträge erbeutet hat, wird für den Mord verantwortlich gemacht. Doch Holmes bleibt ob Lestrades vorschneller Schlussfolgerung skeptisch. Die ebenfalls in die Vorfälle involvierte Gattin Brackenstalls, die den Tod ihres Mannes nicht einmal bereut, bringt ihn dabei auf die richtige Spur. Ein Knoten, dessen schwierige Technik der Seefahrt entstammt, verrät dem Detektiv und seinem Partner, wer tatsächlich hinter der Sache steckt und welche hehren Motive hinter dem Attentat stecken.

 

Rezension:

„Abbey Grange“ zählt insgeheim zu den Klassikern des immensen Sherlock Holmes-Katalogs, weshalb es schon verwunderlich ist, dass Arthur Conan Doyles berüchtigtes Kriminalstück innerhalb der gleichnamigen Hörspielserie erst vergleichsweise spät Beachtung gefunden hat – auch wenn das Renommee natürlich bei weitem nicht so groß ist wie die Geschichten um Baskerville und Co.

Im Pendant zum literarischen Traditionswerk geht es dementsprechend auch sehr lebendig und wechselhaft zu. Ähnlich wie schon beim vorangegangenen Titel „Der goldene Kneifer“ gliedert sich die Story in zwei große Sub-Plots, an deren Anfang eine glasklare Lösung des Falles steht, die jedoch in der zweiten Passage von einem Rundumschwung erfasst und völlig auf den Kopf gestellt wird. So deutet laut Lestrade alles darauf hin, dass die gefürchteten Randalls auch Brackenstall auf dem gewissen haben, und da die Erklärungen durchaus schlüssig sind und von Holmes persönlich kaum logischer hätten dargestellt werden können, mag man tatsächlich glauben, dass die Sache bereits abgekartet ist, bevor sie überhaupt intensiverer Nachforschungen bedarf. Doch wie gehabt schmeißen Watson und sein legendärer Kollege die Sache radikal um, als Holmes kleinste Fitzel eines Komplotts aufspürt und die winzigen versteckten Details in der offenkundigen Inszenierung des Mordes entdeckt. Dabei sind es in diesem Fall nicht die Charaktere selber, deren Handeln etwas Verräterisches anhaftet, sondern viel eher die Situation, die unser Liebling durchschaut. Natürlich ist die Suche nach den Indizien wieder mit einigen kriminalistischen Klischees gefüllt, deren Inhalte wohl niemand anderer als der Mann mit der Pfeife hätte durchschauen können, doch auch wenn man in den gegebenen Passagen immer mal wieder schmunzeln muss, weil Holmes es mit seinen unscheinbaren Entdeckungen auf die Spitze treibt, weiß man gleichzeitig auch, dass diese pikante Detailschärfe erst das ist, was eine echte Sherlock-Story ausmacht. In diesem Sinne ist „Abbey Grange“ also auch inhaltlich ein echter Gewinn für die Serie.

Bei der Darstellung hingegen kommt man nicht ganz so deutlich an die kongeniale Sprecher-Besetzung von Episode 40 heran. Holmes ist nicht ganz so bissig und spitzfindig, sein Alter Ego Christian Rode nicht immer so aggressiv bei den ermittlungstechnischen Vorstößen. Dem entgegen ist Peter Groeger alias Watson eine Wucht, da er den latenten Tollpatsch prima raushängen lässt und den Humor ebenso aufrechterhält wie der herrlich überzeugt agierende Volker Brandt in der Position des naiven Nichtsnutzes Lestrade. Alles in allem also immer noch köstlich! Und ebenso schmackhaft ist schließlich das Package, das Folge 41 hervorbringt und diesen Part zu einem weiteren Highlight der fast schon monatlich wachsenden Reihe avancieren lässt.

 

Fazit:

Die Serie bleibt ihrem hohen Niveau treu. „Abbey Grange“ ist auch in der Hörspielfassung von Maritim ein echter Klassiker und ein erwarteter Gewinn für die hörende Sherlock Holmes-Gemeinde!

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042607523307b575f1
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Hörspiel:

Abbey Grange

Reihe: Sherlock Holmes 41

Dauer: 61 Minuten

Buch: Daniela Wakonigg

Bearbeitung/Aufnahme: Andreas Beverungen, Peter Brandt

Produktion und Regie: Studio Maritim

Illustration: Simon Römer

Maritim, November 2009

 

ISBN-10: 3867142467

ISBN-13: 978-3867142465

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Sprecher:

Sherlock Holmes – Christian Rode

Dr. Watson – Peter Groeger

Lestrade – Volker Brandt

Lady Brackenstall – Ghadah Al Akel

Theresa Wright – Susanne Meikl

Mr. Pimpkin – Walter von Hauff

Jack Croker – Ole Pfennig


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Erstellt: 29.12.2009, zuletzt aktualisiert: 18.04.2024 19:24, 9803