Ära der Schatten (Autor: J. M. Lee; Der dunkle Kristall 1)
 
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Ära der Schatten von J. M. Lee

Reihe: Der dunkle Kristall Band 1

 

Rezension von Christel Scheja

 

Als Jim Hensons Der dunkle Kristall 1982 in die Kinos kam, brach der Film mit der damaligen Fantasy-Welle. Denn durch die Puppen war es möglich eine ganz eigene, phantastische Welt mit Wesen zu erschaffen, die kein Schauspieler verkörpern konnte. Daher wurde die Geschichte auch zu einem Klassiker, den niemand fortzusetzen wagte.

Allerdings wagte sich NETFLIX um 2019 an eine Vorgeschichte der Saga. Wenig bekannt ist, dass diese auf einer verbändigen Reihe von J. M. Lee basierte, die ab 2016 erschien. Der Autor fungierte daher auch als Drehbuchschreiber für die Streaming-Serie.

 

Seit langer Zeit herrschen die Skekse in der Burg des dunklen Kristalls und wachen über Wohl und Wehe der Welt Thra. Alle denkenden und fühlenden Wesen, selbst die magiekundigen Gelflinge haben sich ihnen untergeordnet, da sie den Frieden dem Widerstand vorziehen.

Allerdings gibt es auch diejenigen, die langsam aber sicher aufwachen, so wie Naia, die einmal das Sumpfreich ihrer Mutter erben soll. Als sie erfährt, dass ihr – im Palast der Skekse dienender – Bruder zum Verräter erklärt und verschwunden ist, macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit, denn sie kann und will nicht glauben, dass er schuldig ist. Sie ahnt nicht, dass sie damit selbst in große Gefahr gerät …

 

Wer den Film kennt, ahnt natürlich, worum es geht und wird nicht enttäuscht. Dennoch ist die Geschichte dadurch nicht langweilig, sondern wird spannend und abwechslungsreich aufbereitet, hat der Autor doch so die Gelegenheit, die Kultur der Gelflinge auszubauen und aufzubereiten wie kein anderer. Denn in der Zeit, in der die Romane spielen, ist das Leben des kleinen friedliches Volk, dessen unterschiedliche Clans von Matriarchinnen geführt wird, noch sehr angenehm und facettenreich – tatsächlich gibt es in den verschiedenen Gruppen sogar so etwas wie Dünkel gegenüber den Clans, die vermeintlich primitiver leben.

Die Heldin ist ohnehin ein eigenwilliger Charakter, der sich nicht in das ihr vorherbestimmte Schicksal fügen will. Das liegt vermutlich auch daran, dass sie ein Zwilling ist und so eine engere Beziehung zu ihren Bruder besteht als üblich.

Deshalb glaubt sie auch nicht das, was alle anderen denken und gibt so den Lesern die Gelegenheit, die Welt Thra mit all ihren Geschöpfen besser kennen zu lernen. Immer wieder werden auch kleine Hinweise zum Film eingeflochten, klingen die entsprechend dunklen Entwicklungen schon einmal an und auch die Skekse machen keinen Hehl aus ihrer ziemlich dunklen Gesinnung.

 

Heraus kommt eine Geschichte voller Phantasie, die die Welt wieder zum Leben erweckt und sicherlich auch für die spannend ist, die bisher nur die Fernsehserie kennen. Denn die Bücher können das Geschehen und die Figuren doch besser ausarbeiten. Nur sollte man nicht all zu viel Tiefe erwarten, denn das eigentliche Abenteuer und die atmosphärischen Schilderung der Welt stehen im Vordergrund.

 

Fazit:

»Ära der Schatten« ist der erste Band der Reihe »Der dunkle Kristall« und entführt Fans des Films und der NETFLIX-Serie noch einmal sehr stimmungsvoll und atmosphärisch in die Welt von Thra. Auch wenn schon vieles vorgezeichnet ist, so bleibt der Weg von Naia doch spannend und abwechslungsreich, macht Lust auf mehr, denn in diesem Fall ist auch der Weg eher das Ziel.

 

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Buch:

Ära der Schatten

Reihe: Der dunkle Kristall Band 1

Original: Shadows of the Dark Crystal Vol. 1, 2016

Autor: J. M. Lee

Übersetzung: Susanne Gerold

Blanvalet Taschenbuch Verlag, 16. August 2021

Taschenbuch, 320 Seiten

Cover: Brian Froud

Illustrator: Cory Godbey

 

ISBN-10: 3734162947

ISBN-13: 978-3734162947

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B08L51VD6L

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 18.11.2021, zuletzt aktualisiert: 20.02.2024 15:56, 20328