Agatha Christie – Partners in Crime (DVD)
 
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Agatha Christie – Partners in Crime

Rezension von Christel Scheja

 

Agatha Christie ist für die meisten Leser und Zuschauer der Inbegriff gediegener britischer Krimi-Unterhaltung. Hercule Poirot und Miss Marple sind der Inbegriff der privaten Ermittler und weltweit bekannt, wenige wissen allerdings, dass die Grande Dame auch noch andere Helden geschaffen hat, so wie das Ehepaar Tommy und Tuppence Beresford, das in insgesamt fünf Romanen ermitteln durfte. Sie werden nun in der britischen Krimi-Serie „Agatha Christie - Partners in Crime“ wieder in Erinnerung gerufen. Die sechs Episoden behandeln zwei Fälle.


Das Ehepaar Tommy und Tuppence Beresford führt ein recht normales Leben. Doch es sind die 1950ger Jahre, der „Kalte Krieg“ tobt im Verborgenen, und wenn man dazu auch noch einen Onkel hat, der genau weiß, das unverbrauchte Gesichter bei der Spionageabwehr manchmal wichtig sein können, dann kommen die beiden auch ungewollt zum Einsatz.

Oder sie stecken bereits mittendrin, wie auf der Rückreise von Paris nach London. Dort stirbt ein junger Mann unter ungeklärten Umständen im Speisewagen und eine junge Frau, die sich zu ihnen setzt, vergisst ausgerechnet Teile ihres Gepäcks.

Später erfahren die beiden, dass diese Dame schon lange vom Geheimdienst gesucht wird. Und da Tommy und Tuppence sie gesehen haben, sind sie die einzigen, die sie auch problemlos erkennen können. Denn es ist wichtig, sie wiederzufinden, hat Jane doch wichtige Informationen über einen gefährlichen Spion, der unter dem Decknamen Mr. Brown agiert.

Danach wird Tommy in ein Gästehaus am Meer geschickt, um dort einen Maulwurf oder ein Sicherheitleck im britischen Geheimdienst zu finden. Und tatsächlich sind die anderen Gäste Männer und Frauen von einem besonderen Kaliber.

Noch mehr ist er dann allerdings überrascht Tuppence hier zu sehen. Denn diese war wütend darüber zurückbleiben zu müssen und hat sich ebenfalls eingeschlichen, wenn auch mit einem anderen Schwerpunkt, gilt es doch, einen entführten Atomphysiker wieder zu finden.


Anders als die Romane, die eine Zeitspanne von mehreren Jahrzehnten abdecken, konzentriert man sich in der Miniserie rein auf die 1950ger Jahre und versucht dort das entsprechende Lokal und Zeitkolorit zu erschaffen. Man merkt sehr deutlich, wo die Feindbilder liegen und wen die beiden Ermittler finden müssen.

Auch das Rollenverständnis ist noch etwas anders als in der modernen Zeit, so dass gerade Tuppence immer wieder an Grenzen stößt, weil man ihr als Frau noch nicht so viel Verstand und Kombinationsgabe zutrauen möchte. Immerhin hat sie in Tommy einen Mann, der sie nicht ausbremst, sondern meistens unterstützt, auch wenn er dabei gelegentlich an seine Grenzen stößt, wie im zweiten Fall.

Wie bei Agatha Christie üblich werden erst einmal jede Menge Verdächtiger ins Spiel geworfen, dann die entsprechenden Verdachtsmomente und Spuren ausgelegt, um den Zuschauer in die ein oder andere Falle zu führen und nicht zuletzt bei der Stange zu halten. Erst zum Ende hin, werden die wahren Verstrickungen deutlich und der Feind enttarnt.

Die Handlung ist dabei sehr dialoglastig, Action kommt nur sporadisch vor, denn die Helden und Schurken sind eher von etwas feinerer Art, morden und ermitteln in der besseren Gesellschaft, in der sie auch etwas bewegen können.

Auch wenn man versucht die beiden Hauptdarsteller gleich zu behandeln, merkt man schon, dass Tuppence etwas im Vordergrund steht. Aber es ist schon interessant zu sehen, wie sie sich in der männlich geprägten Welt durchsetzt, auch wenn man sie immer bewusst in die klassischen Rolle als Hausfrau und zukünftige Mutter zurückzudrängen versucht.

Dennoch bleibt der gesellschaftliche Tenor bestehen und die Heldin agiert so gut sie kann von der gesellschaftlich anerkannten Rolle aus, auch wenn sie weiß, dass es anders geht.

Das Ambiente stimmt daher auch in dem was man sieht und hört, nicht nur in der Ausstattung. Die 50ger Jahre leben auch im Denken und Handeln der Menschen, mit denen die Helden sich herumschlagen müssen, inklusive der Feindbilder.

Bild und Ton sind auf der Höhe der Zeit, als Extras gibt es noch zu jeder Geschichte ein entsprechendes Making-of, das tiefere Einblicke in die Produktion gibt.


Fazit:


Fans von Agatha Christie werden sicherlich ihren Spaß an „Partners in Crime“ haben, aber auch anderen Zuschauern gibt die Mini-Serie die Gelegenheit, andere Helden aus der Feder der Grand Dame kennenzulernen, die ein wenig anders und vor allem um einiges aktiver als Marple und Poirot agieren dürfen. Eingebettet in die 1950ger Jahre bieten die beiden Fälle auch spannende Unterhaltung in einem interessanten Ambiente zwischen Kaltem Krieg und dem krampfhaften Aufrechterhalten konservativer gesellschaftlicher Strukturen.


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DVD:

Agatha Christie – Partners in Crime

Regisseure: Edward Hall

Buch: Agatha Christie

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 2.0)

Untertitel: Englisch

Region: Region 2

Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1

Umfangs: 2 DVDs

FSK: 12

Polyband/WVG, 29. September 2017

Produktionsjahr: 2016

Spieldauer: 330 Minuten

 

ASIN: B074K5NMWW

 

Erhältlich bei: Amazon

DarstellerInnen:

  • David Walliams

  • Jessica Raine


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Erstellt: 17.10.2017, zuletzt aktualisiert: 07.02.2024 17:01, 16161