Rezension von Stefan Glaubitz

Im stetigen Takt schlagen die Trommeln, während ich mich abplacke mit dem Ruder im Takt zu bleiben. So hatte ich mir mein Leben bei Leibe nicht vorgestellt und ganz bestimmt werde ich nicht als Galeerensklave enden. Als hätte einer der Götter meine Gedanken gehört, geht ein Ruck durch das Schiff und ein lautes Bersten ist zu hören. Fracht und Menschen werden durcheinander geworfen und dann trifft mich etwas Hartes am Kopf und mir wird schwarz vor Augen.

Handlung

In „Age of Conan“ schlüpft der Spieler in die Rolle eines beliebigen Helden. Frei nach dem Motto „was darfs denn sein?“ stehen neben den drei spielbaren Völkern mehrere Professionen zur Verfügung. Soll es ein Schamane sein, der mit seinen Tiergefährten den Feinden einheizt oder soll es eher ein Krieger mit seiner schweren Streitaxt sein? Auch im Aussehen des Avatars sind dem Spieler kaum Grenzen gesetzt. Soll er tätowiert sein oder lieber nicht? Einen Bart und lange Haare oder lieber eine Glatze? Wer die Wahl hat, hat die Qual, aber man will ja auch auf andere Spieler Eindruck machen, sollte man ihnen begegnen.

Nachdem man sich nun entschieden hat, kann es auch schon losgehen. Zuerst einmal muss man auswählen, ob man die Tutorialepisode spielen will oder nicht. Ich persönlich kann jedem Spieler nur dazu raten, bekommt man doch hier einen sehr guten Einstieg in das Spiel und in die Welt von „Conan“. Wie man sich auch entscheidet, so richtig los geht es dann in der Stadt Tortage. Hier trifft man mit anderen Spielern zusammen und kann erste Freundschaften schließen. Alternativ kann man aber auch die Story vorantreiben, deren Missionen meistens „Nachts“ gespielt werden.

Welche Missionen im Einzelnen auf den Spieler warten, werde ich an dieser Stelle nicht weiter ausführen, schließlich will ich niemandem etwas vorwegnehmen. Nur so viel, die Story ist zu Beginn recht „straight“, hat aber seinen ganz speziellen Reiz.

Technik

Vorweg muss ich sagen, dass ich „Age of Conan“ nur im Betatest spielen durfte. Daher ist das Bild, das ich mir machen konnte, gerade im technischen Bereich etwas begrenzt.

Grafisch teilt sich „Age of Conan“ in zwei Bereiche. Starke Rechner und die, welche mit niedrigeren Grafikeinstellungen leben müssen. Gerade Besitzer von High-End- Rechnern werden hier ihre wahre Freude haben. Schöne Landschaften und tolle Wolkenformationen erfreuen das Auge. Spieler mit langsameren Rechnern werden davon leider nicht viel zu sehen bekommen, sonst gestaltet sich „Age of Conan“ als unspielbar. Aber auch in niedrigeren Einstellungen kann sich „Age of Conan“ schon sehr gut sehen lassen.

Fans der Conan-Filme werden auf jeden Fall Gefallen am Soundtrack finden. Eingängige Klänge, wie in den Filmen begleiten den Spieler bei all seinen Abenteuern. Hier bekommt man genau das, was man erwarten konnte, einen stimmiges Soundpaket!

Gesteuert wird „Age of Conan“ mit der Maus und Tastatur. Der Tastatur kommt dabei die Hauptaufgabe zu. Damit steuert man die Aktionen des Kämpfers wie Laufen, Springen oder Gehen, wie auch das Kampfverhalten. Beim Letzteren werden die wichtigen Kampfkombinationen ebenfalls über die Tastatur eingegeben und wenn man sich dabei besonders gut anstellt, spritzt einem das Blut der Gegner sogar bis auf den Bildschirm.

Spielspaß

„Age of Conan“ tritt an den MMORPG-Markt zu erobern. Keine einfache Aufgabe, wenn man bedenkt, dass dieser Markt heiß umkämpft wird. Gerade der Bereich Fantasy ist ziemlich stark frequentiert und es bleibt abzuwarten, ob „Age of Conan“ sich gegen Spiele wie „World of Warcraft“ durchsetzten kann. Das Potential hat es dazu!

Besonders im Punkto Grafik liegt „Age of Conan“ einige Nasen weit vor dem großen Marktführer. Es ist wirklich ein erhebendes Gefühl auf täuschend echte Landschaften zu blicken und sie dann zu durchstreifen. Was das Gameplay angeht, so spielt sich „Age of Conan“ sehr flüssig und ein besonderes Bonbon gibt es für große Gilden. Ihnen soll es möglich sein eigene Städte zu gründen und auszubauen. Wenn das mal nicht eine klasse Langzeitperspektive ist…

Die Story hingegen ist ein wenig mager, zumindest zu Beginn der „Helden-Karriere“. Hier hätte ich mir schon einiges mehr an Einfallsreichtum gewünscht. Ebenso die Missionen, welche oftmals nach dem „Search and Destroy“- Muster ablaufen. Dann ist es auch besonders ärgerlich, wenn man am Spawnpunkt des Bossmonsters mal wieder Schlange stehen darf. Auch der eine oder andere Bug muss noch behoben werden, doch bin ich sicher, dass dies schnell geschehen wird.

Fazit

„Age of Conan“ hat Potenzial, sehr viel sogar. Es bleibt abzuwarten, ob es von der Community angenommen wird oder nicht. Mir bleibt nur noch zu sagen, dass jeder Freund von Fantasyspielen hier eine wirkliche Herausforderung und eine Menge Spaß finden wird.