Agentenfieber (Autorin: Bettina Kerwien)
 
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Agentenfieber von Bettina Kerwien

Es geschah in Berlin 1982

 

Rezension von Christel Scheja

 

Agentenfieber trägt nicht ohne Grund den Beititel Es geschah in Berlin 1982, denn es sind im Jaron Verlag bereits einige Romane erschienen, die von den Fällen einer Polizistenfamilie erzählen, angefangen im Jahr 1910. Bettina Kerwien hat schon zuvor einige Bücher der Reihe geschrieben, nun übernimmt sie sie ganz und beschreibt ein besonders brenzliges Abenteuer, das man aber auch ohne Vorkenntnisse der früheren Bände der Kappe-Reihe genießen kann.

 

Hoher Besuch ist in Berlin, denn der Welt bekanntester Geheimagent ist in Berlin. Für den neuen Streifen Octopussy soll direkt am Checkpoint Charlie gedreht werden. Und als wäre das nicht nur alleine schon Stress für die Polizei, plant auch der BND einen entsprechenden Coup, will eine Überläuferin namens Marina Mars in Empfang nehmen, die zudem auch noch ein millionenschweres Fabergé-Ei mit sich bringt. Allerdings geht die Übergabe völlig schief. Ein Mann stirbt, die Agentin aus dem Osten verschwindet. Kappe und Landsberger geraten mit hinein in die verwirrenden Entwicklungen, die nur all zu schnell in einer Eskalation des kalten Krieges enden könnten.

 

Die Autorin verbeugt sich vor Ian Fleming, der mit seinen James-Bond-Romanen die Welt der Geheimdienste erst so richtig lebendig gemacht hatte und spielt mit tatsächlichen Ereignissen, auch wenn die Bedrohung selbst natürlich fiktiv ist.

Natürlich dürfen Peter Kappe und sein Kollege Landsberger schon bald mitten in die Intrigen geraten, was die Aufklärung eines Mordfalls auch nicht einfach macht. Denn immerhin scheint Major Galan vom BND auch so einiges zu verbergen zu haben.

Die Autorin macht den Einstieg in die Geschichte leicht. Man erfährt all das, was notwendig ist, um die Beziehungen zwischen den handelnden Personen zu erklären und nimmt sich auch einige Zeit für das Setting.

 

Dabei gelingt ihr ganz gut, die Stimmung der damaligen Zeit einzufangen. Es mag zwar das ein oder andere überspitzt wirken, aber heute weiß man, dass die Stasi durchaus zu etwas eigenwilligen Methoden gegriffen hat und auch die anderen Geheimdienste nicht so zimperlich waren, um an entsprechende Informationen zu kommen.

Die Handlung ist flott und unterhaltsam geschrieben, die Andeutungen und Hinweise fügen sich gut zusammen, außerdem schwingt immer noch ein wenig Humor und vor allem Abenteuer mit, denn Kappa und Landsberger biegen gelegentlich auch schon einmal ihre Möglichkeiten zurecht und scheuen sich nicht, illegale Dinge zu tun.

 

Alles in allem überzeugt der Roman durch seine leichte und unterhaltsame Handlung, die wie ein James Bond-Film von Anfang bis Ende Spannung bietet. Auch kann die Geschichte durch ihre Atmosphäre punkten, die Zeit- und Ortskolorit gelungen einzufangen weiß.

 

Fazit:

»Agentenfieber« mag zwar der 37. Band der »Kappe«-Reihe sein, die Geschichte hat aber an Spannung und Unterhaltsamkeit keine Schwächen und bietet neben typischen Kriminalermittlung auch einen guten Schuss an Agentenaction wie man sie aus Filmen und Büchern der Zeit nur all zu gut kennt. Und teilweise auch aus der Realität.

 

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Buch:

Agentenfieber

Es geschah in Berlin 1982

Autorin: Bettina Kerwien

Jaron, 2. Mai 2023

Taschenbuch, 224 Seiten

 

ISBN-10: 3897738899

ISBN-13: 978-3897738898

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B0C4G39WDG

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 12.07.2023, zuletzt aktualisiert: 21.12.2023 16:34, 22020