AIKa R 16 – Virgin Mission (DVD)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

AIKa R 16 – Virgin Mission (DVD)

Filmkritik von Björn Backes

 

Agent AIKa gehört nicht nur in Insider-Kreisen zu den berüchtigtsten Kombinationen aus Action und Erotik und konnte in den zehn Jahren ihres Bestehens sogar einen dezenten Kult-Status einheimsen. Eine Dekade nach Release der ersten OVA kehrt die quirlige Agentin nun auf den Bildschirm zurück. Dieses Mal widmet sich die Handlung jedoch dem Prequel, welches zehn Jahre vor den Ereignissen besagter OVA spielt. Doch hat die jugendliche AIKa ebenso viel Begeisterungspotenzial wie einst sein wagemutiger Vorgänger?

 

Inhalt:

Durch eine Verkettung verheerender Naturkatastrophen wurde der Meeresspiegel in den vergangenen Jahren um ein gehöriges Maß angehoben und hat die einst blühenden Landmassen und Küsten nahezu vollständig unter seiner Masse vergraben. Doch die Fluten beherbergen noch reihenweise wertvolle Schätze, die allerdings nur von den Salvagern geborgen werden können. Die junge AIKa hat sich dieser elitären Gruppe angeschlossen und bereits im jungen Alter von 16 Jahren ihren U-Boot-Führerschein gemacht, um künftig selbst auf Schatzsuche zu gehen. Die verwöhnte Eri schließt sich dem selbstbewussten Mädchen an und verpflichtet sie als Pilotin für ihre nächste Mission, die einem außergewöhnlichen Code folgt. Dieser befindet sich auf dem Schmetterlingstattoo ihrer Freundin Karen und ergibt die Koordinaten für das sogenannte Tor der Wahrheit. Die drei jungen Agentinnen begeben sich auf den Weg in die Tiefe, müssen jedoch sehr bald feststellen, dass auch ihre Mitschülerinnen Lunte gerochen haben. Und bevor sie sich versehen, wird der Weg zum Schatz durch eine Reihe unschöner Vorfälle jäh unterbrochen.

 

Rezension:

„AIKa R16“ gehört zu der Sorte Animes, die man entweder liebt oder eben wegen ihrer teils recht sexistischen Effekthascherei verabscheut. Die Geschichte der drei jungen Mädchen wird nämlich geradezu ständig von erotischen Anspielungen, recht bizarren Dialogen und unzähligen Zweideutigkeiten geprägt, bei denen der gute Geschmack mindestens ebenso oft überstrapaziert wird wie die Aufnahmefähigkeit für visuelle Reize. So sind die Blickperspektiven fast in jeder Szene so ausgerichtet, dass man die Slips der Hauptdarstellerinnen zu sehen bekommt, überdimensionale Oberweiten durchs Bild ruckeln oder eben neue unsittliche Bewegungen und Berührungen über die Mattscheibe flimmern und dort fast schon im ständigen Konkurrenzkampf miteinander stehen.

 

Dass sich innerhalb dieser vergleichsweise plumpen Effekte dennoch eine ganz anständige Handlung entwickeln kann, mag gerade für den skeptischen Beobachter ziemlich überraschend sein, ist aber letzten Endes dennoch Fakt. Zwar wird die Entwicklung der Story durch die vehement platzierten erotischen Anspielungen immer wieder kurzzeitig ausgebremst, aber ähnlich wie die Damen in 3 Engel für Charlie bekommt die Geschichte immer wieder die nötige Atemluft, um einen actionreichen und sehr flott voranschreitenden Plot aufzubauen.

Der Spannungsaufbau hingegen unterliegt einigen deutlichen Schwankungen, die darauf zurückzuführen sind, dass „AIKa R16“ unablässig witzig sein möchte und außerdem auch ständig der Fokus auf die Unterwäsche der drei Hauptdarstellerin gerichtet ist. Aber dem Team von Studio Fantasia gelingt es nichtsdestotrotz, einen leicht verdaulichen, in sich trotzdem recht spannenden Agenten-Streifen zu zaubern, der im Hinblick auf den Inhalt auch ohne die relativ nackten Tatsachen funktionieren würde. Und dies ist eben der entscheidende Aspekt, der „AIKa R16“ von den weitläufigen Erotik-Produktionen aus dem Anime-Sektor unterscheidet.

 

Fans der ersten Stunden werden aber womöglich doch nicht ganz zufrieden sein, da die Verbindung zur zuerst veröffentlichten OVA nur marginal ist. Einzelne bekannte Personen werden kurzzeitig aufgegriffen, und auch das Szenario scheint bekannt, aber so recht nachvollziehen, warum AIKa ihren Weg auf diese Art und Weise eingeschlagen hat, kann man auch nach der Betrachtung von „Virgin Mission“ nicht so recht. Dementsprechend sollte man das aktuelle Release besser auch als unabhängige Mini-Serie werten, die als solche gerade deswegen nicht ganz überzeugt, weil die serientypischen Skurrilitäten stellenweise wirklich Überhand nehmen. Wer auf eigenwilligen Stoff dieser Couleur steht, wird zwar gut bedient, aber um auch ein breiteres Publikum anzusprechen, könnten derlei Effekte zugunsten eines noch deutlicheren Schwerpunkts auf der Handlung noch mehr in den Hintergrund rücken.

 

Schade ist überdies, dass die deutsche Synchronisation alles andere als der Optimalfall ist. Die Emotionen werden stark überblendet, und auch die einzelnen Aufreger werden nicht passend herausgefiltert. Etwas mehr Ambitionen am rechten Fleck hätten dem Ganzen sicher nicht geschadet. Dafür ist aber zumindest die audiovisuelle Aufarbeitung anständig und frei von jeglichen Störfaktoren. Als Extra gibt es zuletzt dann noch ein halbstündiges Making Of zur neuen OVA.

 

Fazit:

„AIKa R16 – Virgin Mission“ ist ebenso wie sein vorab veröffentlichtes Sequel absolut Geschmackssache. Allerdings wird die Erotik hier durch allerhand Humor auf die Schippe genommen, was den Zugang zur Serie erleichtert. Aber auch dann ist die Kombination aus Slips, Bustiers und rasanter Agenten-Action eine zwiespältige Sache, die viele gefällige Inhalte vorweisen kann, andererseits aber auch Bedenken hervorruft. Wer’s abgefahren und kunterbunt mag, ist aber bei dieser neuen OVA sicher nicht an der falschen Adresse!

Nach oben

Platzhalter

DVD:

AIKa R 16 – Virgin Mission

Japan, 2007

Format: Dolby, PAL, Surround Sound, Widescreen

Sprache: Japanisch (Dolby Digital 2.0), Deutsch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Region: Region 2

Bildseitenformat: 16:9

FSK: 16

Alive, 11. Juli 2008

Spieldauer: 90 Minuten

 

ASIN: B001B6OQ7K

 

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 07.09.2008, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 7267