Reihe: Mark Brandis Teil 15
Rezension von Ingo Gatzer
Rezension:
Angeblich soll Commander Mark Brandis nur eine ärztliche Untersuchung über sich ergehen lassen, bei der seine Flugtauglichkeit ermittelt werden soll. Doch schon bald stellt sich dieses als Vorwand für ein perfides Verhör heraus, In diesem soll der Commander über den Aufenthaltsort von Grischa Romen und dessen Frau Ai – die als illegale Existenz gilt, weil ihre Geburt nicht genehmigt war - Auskunft geben. Nach der Prozedur kommt es bald zu einer Hetzjagd, bei der Mark Brandis alles auf eine Karte setzt.
Die erfolgreiche Science-Fiction-Serie um den charismatischen Piloten Mark Brandis geht mit „Aktenzeichen Illegal“ in die nächste Runde. Allerdings haben sich die Produzenten ab dieser Folge wieder dazu entschieden, die Hörspieladaption des Romans so knapp zu gestalten, dass diese auf eine CD passt. Dadurch wirken einige Darstellungen für Kenner der Buchvorlage etwas gerafft.
„Aktenzeichen illegal“ kommt ganz ohne Weltraumschlachten auf, vermag aber trotzdem die Hörer zu fesseln. Das liegt maßgeblich an der Romanvorlage von Nikolai von Michalewsky. Dem Autor ist mit seinem Werk schon vor 36 Jahren gelungen, mit der Überbevölkerung ein Problem der Gegenwart glaubhaft zu thematisieren und dieses mit einer spannenden Story zu verbinden.
Die Sprecherleistungen sind durchweg gut bis ausgezeichnet. Gewohnt ist man das ja schon von Michal Lott, der Commander Brandis durch seine Performance glaubhaft Leben einhaucht. Hier überzeugt er vor allem während der unfreiwilligen Befragung des Protagonisten. In der Rolle des Karsten Kromme glänzt in dieser Folge zudem der Hamburger Schauspieler, Sprecher und Sänger Christian Senger, der den Agenten glaubhaft als bürokratischen Unsympath gibt.
Auch erzähltechnisch kann das Hörspiel überzeugen. Es geht gleich in medias res, wobei für den Hörer noch unbekannte Tatsachen angeschnitten werden, so dass Spannung aufgebaut wurd. Unweigerlich stellt man sic nämlich Fragen.Für wen das angesprochene Gnadengesuch dienen? Warum wurde es erbeten? Und einige mehr. Dann wird immer wieder von der Befragung in der Gegenwart zu den vergangenen Erlebnissen von Mark Brandis gewechselt, bevor die Handlung schließlich in das Finale mündet.
Allerdings kann gerade dieses leider nicht uneingeschränkt überzeugen. Die Auflösung wirkt zwar realistisch und ist nachvollziehbar. Allerdings ist es auch ziemlich unspektakulär geraten. So bricht der Spannungsbogen ruckartig zusammen.
Fazit:
Mit „Aktenzeichen Illegal“ ist wiederum ein ansprechendes Hörspiel gelungen, bei dem eine moderne Problematik mit einer spannenden Story verbunden wird, auch wenn das Ende nicht uneingeschränkt überzeugen kann.
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