Aliens Nekropolis
 
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Aliens Nekropolis

Rezension von Ralf Steinberg

 

Verlagsinfo:

Eine Gruppe von interstellaren Glücksrittern landet auf einem abgelegenen Planeten, einer Welt reich an natürlichen Bodenschätzen und Rohstoffen, und macht eine sensationelle archäologische Entdeckung: Eine antike Ruinenstadt, von beängstigend großen Ausmaßen. Als sich die Crew des Raumkreuzers tiefer ins Innere des Katakombensystems begibt, erwacht dort ein Jahrhunderte altes Grauen, das nur eine Bestimmung kennt ... zu töten. Zum 30jährigen Jubiläum des Film-Klassikers von Ridley Scott fügt Nekropolis der wohl bekanntesten Science-Fiction-Horror-Saga ein neues, erschreckendes Kapitel hinzu.

 

Rezension:

Die Aliens-Saga lebt im Comic munter weiter und auch die Filmprojekte sind nicht unbedingt vergessen.

 

Die Story beginnt mehrfach.

Ein Mann schreibt im Keller eines Gebäudes über die Aliens.

Ein Soldat kämpft sich durch Alienmassen auf dem Weg zu einem Mädchen, das mit ihm über Funk spricht und auf ihren Retter wartet.

Die Besatzung eines Raumschiffs erwacht kurz vor der Landung auf einem Planeten mit einer menschlichen Kolonie.

 

Autor John Arcudi wagt mit Nekropolis (engl. More than Human) einen verschachtelten Plot. Über lange Zeit wird der Leser durch verschiedene Zeitebenen geschickt, die sich erst nach und nach entwirren. Das sorgt nicht nur für Beklemmung durch Verwirrung, es bringt auch das Absonderliche der Situation bestens zum Ausdruck. Dadurch bricht Arcudi die Gewaltszenen. Ja auch hier gibt es zerfetzte Körper und platzende Aliens, aber das bleibt am Rand und im Hintergrund. Im Zentrum steht der Android Serada, dessen Perspektive die kaputte Welt im Chione-System fast emotionslos beleuchtet. Auf sie prallen das Entsetzen, die Angst und der Wahnsinn der Überlebenden, bis wir zurück zum Prolog gelangen und der zentnerschweren Bedrohung als eine Art inszenierter und ertragbarer Schrecken gegenüberstehen. Kein Kreislauf, sondern ein Prisma.

 

Zach Howard und Gabriel Andrade fassen die hintergründige Story in detailreiche Bilder, wechseln die Sichtweise und Perspektiven auf eine so sensible Art, dass man den Biegungen automatisch folgt. Die Colorierung ist fast durchgehend düster – was wenig verwundert bei einem Aliens-Comic, aber auch Atmosphäre will transportiert werden.

 

Cross Cult gibt die wuchtige Aliens-Erzählung in Farbe heraus, und passt sie daher nicht in ihre Aliens-Reihe mit Schwarz/Weiß-Strips ein. Auch vom Format unterscheidet sich der Band, der sowohl als Soft- und auch als Hardcover erhältlich ist.

 

Fazit:

Wer glaubt, die Geschichte um die fiesesten Aliens der Filmgeschichte sei ausgelutscht, kann in den Comics einmal mehr erfahren, dass hier noch lange kein Ende in Sicht ist. Manchmal bedarf es nur einer kleinen Drehung der Perspektive und es erschließen sich Story-Lines von großer Emotionalität und Dichte. Aliens Nekropolis ist so eine fesselnde und überraschende Geschichte.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425100109eba08bab
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Comic:

Aliens Nekropolis

Original: Aliens: More than Human, 2009

Autor: John Arcudi

Zeichner: Zach Howard und Gabriel Andrade

Tusche: Mark Irwin, Marcello Mueller und Zach Howard

Farben: Wes Dzoba

Übersetzer: Joachim Riefer

Cross Cult, Juni 2010

Softcover, 100 Seiten

 

ISBN-10: 3941248804

ISBN-13: 978-3941248809

 

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 03.10.2010, zuletzt aktualisiert: 18.04.2024 08:14, 11043