Reihe: Die Chronik der Unsterblichen Bd. 1
Rezension von Christoph Fischer
„Manche Wunden Heilen, manche Bluten ewig ...“
_Transsilvanien im 15. Jahrhundert. Nach vielen Jahren kehrt der Schwertkämpfer Andrej Delany ins sein Heimatdorf zurück, aus dem er wegen angeblicher Hexerei einst verjagt worden war. Seit damals scheint sich nicht sehr viel verändert zu haben.
Bei seiner Suche nach den Dorfbewohnern findet Andrej in dem etwas außerhalb des Dorfes stehenden Wehrturm den schrecklichen Grund für die unnatürliche Stille. Zu seinem Entsetzten entdeckt er hier einen Teil der Dorfbevölkerung. Sie wurden erst vor kurzem auf grausame Art und Weise zu Tode gefoltert. Während Andrej langsam versucht, seine Fassung wieder zu finden, stößt er auf den Jungen Frederic. Unter Tränen berichtet ihm dieser, was den Dorfbewohnern widerfahren ist...
Die bei Ehapa Comic erscheinende Comic-Reihe „Die Chronik der Unsterblichen“ stellt die graphische Umsetzung von Thomas von Kummant (Zeichnungen) und Benjamin von Eckartsberg (Szenario) der gleichnamigen Romanreihe von Wolfgang Hohlbein dar. Die mittlerweile auf acht Bände angelegte Reihe erzählt die Geschichte des Vampirs Andrej Delany und seiner Suche nach dem Geheimnis seiner Herkunft.
Das erste Band der Comicreihe „Am Abgrund“ gibt auf 48 durchgehend farbig illustrierten Seiten die Handlung des ersten Romans wieder. Wie die meisten Comic-Adaption reduziert es dabei notwendigerweise die Handlung des Romans auf das wesentliche. Auf Nebenstränge wird komplett verzichtet. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem visuellen Aspekt. In atmosphärischen Bildern wird die düstere Stimmung des Romans wiedergegeben. Bedingt durch die Aufteilung der graphischen Gestaltung in Zeichnungen und Szenario ergibt sich eine interessante Darstellung, in denen die Figuren separat gezeichnet und in gemalte Hintergründe eingefügt wurden. Ein Effekt der an Animes und Zeichentrickfilme erinnert.
Wie die Romanreihe selber konnte mittlerweile auch das Comic seine erste öffentliche Anerkennung entgegennehmen. Auf der Frankfurter Buchmesse erhielt es den Sondermann-Publikumspreis 2005 in der Kategorie „Comic Eigenpublikation (national)“. Dieser wird von der Frankfurter Buchmesse, dem Fachmagazin Comixene und der Frankfurter Rundschau vergeben.
Fazit:
_“Die Chronik der Unsterblichen, Bd. 1: Am Abgrund“ ist eine gelungene Umsetzung des gleichnamigen Romans. Doch gerade weil die Darstellung so fesselnd ist und die Stimmung der Romane so gut wiedergibt, war es für mich sehr enttäuschend so schnell bei der letzten Seite angekommen zu sein. Auch wer erwartet die komplette Handlung des ersten Romans auf diesen Seiten wiederzufinden, wird enttäuscht werden. Wie bereits geschrieben gibt die Comic-Adaption nur in knappen Zügen den Hauptstrang der Handlung wieder. Wer aber den Roman nicht kennt, wird das nicht weiter stören. Und wer ihn doch kennt, sollte das Comic eher als visuelle Ergänzung des Buches sehen. Und diese Aufgabe erfüllt es sehr gut.
Auch die Homepage zu der Comic-Reihe ist einen Blick wert: www.thomy.org/thomy.htm. Vor allem wenn man sich vor dem Kauf in einem Online-Shop informieren will ob der Zeichen-Still überhaupt gefällt. Bleibt nur zu hoffen, dass auch die anderen Bücher der Romanreihe graphisch umgesetzt werden.
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