American Animals (BR)
 
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American Animals

Filmkritik von Cronn

 

Das Subgenre des Heist-Movies ist in Deutschland nur in Fachkreisen als eigene Form bekannt. Dabei sind Filme, die den Einbruch als mediales Spektakel feiern, schön längst in der cineastischen Filmwelt etabliert. Man denke an Rififi, Ein Fisch namens Wanda oder Ocean’s Eleven. Als komödiantische Variante zählen viele auch Ladykillers dazu. Dem Thriller zugeordnet stellen sie meist charmante Gauner in den Mittelpunkt.

 

Das geschieht auch bei dem amerikanischen Streifen American Animals, wobei hier als zusätzlicher Aspekt die Tatsache hinzukommt, dass er einen originalen Fall zur Basis des Geschehens hernimmt und ihn mittels Verfremdungseffekten zu einer Art Spielfilm mit Doku-Anleihen macht. Doch dazu später mehr.

 

Zunächst soll der Inhalt wiedergegeben werden.

Verlagsinfo

Vier bislang völlig unbescholtene Studenten planen 2004 einen der spektakulärsten Diebstähle der US-Geschichte. Nur mit der Erfahrung aus vielen Heist-Movies ausgestattet, wollen sie ein kostbares, viele Millionen wertes Buch aus der Sammlung ihrer Universität klauen. Doch die Realität ist irgendwie viel komplizierter als die Welt von Danny Ocean & Co. Ihre Story ist unglaublich … und wahr.

Kritik

»American Animals« besitzt den durchaus spannenden Kniff, dass er Spielfilm und Doku-Aufnahmen munter zusammenbringt. So sitzen die originalen Räuber in einer Interview-Haltung vor der Kamera und geben ihre Sichtweise der Dinge wieder. Was dies raffiniert macht, ist die Tatsache, dass sich durch unterschiedliche Erzählungen auch die dargestellten Szenen ändern. So erinnert sich beispielsweise einer daran, dass der Mann im Park einen blauen Schal gehabt haben soll, während ein zweiter behauptet, die Farbe des Schals wäre violett gewesen – und dieser Farbwechsel wird im Film nachvollzogen.

 

Auch behaupten die Charaktere mal, das Gespräch wäre bei einer Party oder in einem Auto gewesen und so wechseln die Filmcharaktere munter von einem Moment zum anderen den Schauplatz. Dieses Verwirrspiel rund um Erinnerungen ist sehr gut umgesetzt und gibt dem Film eine gelungene Eigenständigkeit.

 

Die Schauspieler sehen auch den Originalen nicht unbedingt ähnlich, was auch zu dem Verfremdungseffekt beiträgt. Dennoch wurden deren Charaktereigenschaften übernommen und lassen sich gut in den Figuren erkennen.

 

Leider hält der Streifen dieses Spiel mit den Realitäten nicht bis zum Ende hin vollkommen aufrecht und verliert einen Teil seines Charmes.

Fazit

»American Animals« ist eine Mischung aus Heist-Thriller mit dokumentarischen Anleihen, der über einige Zeit mit seinem Ansatz gut unterhalten kann. Doch leider verliert er ab der Hälfte der Spielzeit einiges an Raffinesse. Dennoch ist er im Vergleich zu anderen Genrevertretern mit seinem künstlerischen Ansatz eine Bereicherung des Subgenres.

Darsteller·innen

Evan Peters

Blake Jenner

Barry Keoghan

Spencer Reinhard

Warren Lipka

 

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Blu Ray:

American Animals

Regisseur: Bart Layton

FSK: 12

Laufzeit: 1 Stunde und 56 Minuten

Ascot Elite, 18. Januar 2019

Umfang: 1 BR

 

ASIN: B07JJH13W7

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 02.03.2024, zuletzt aktualisiert: 02.03.2024 16:47, 22814