Angeloid – Sora no Otoshimono Vol. 1
Rezension von Christel Scheja
Die zwölfteilige Anime-Serie Angeloid aus dem Jahre 2009 basiert auf einer erfolgreichen Manga-Reihe und wurde von den gleichen Machern erzählt und designt, die sich auch schon für Testament of New Sister Devil verantwortlichen zeichneten. Nipponart veröffentlicht die schlüpfrige Fantasy-Story nun erstmals in drei Teilen, die am Ende in einem Sammelschuber zusammengefasst werden können.
Tomoki Sakurai ist wie alle pubertierenden Jungs. Er hat zwar immer wieder feuchte Träume und stellt sich vor, Mädchen näher zu kommen, unter ihre Röcke zu schauen, diese anzufassen – aber natürlich traut er sich nicht an sie heran. Das liegt auch daran, dass das Nachbarsmädchen, in das er sich irgendwie verkuckt hat, ihn regelmäßig verprügelt, wenn er nur den Anschein macht, irgend etwas zu tun, was ihr nicht passt.
Eines Tages taucht allerdings ein geheimnisvolles Wesen bei ihm auf. Ikaros ist ein Engel in Ausbildung und stammt aus dem Himmel. Sie kettet sich kurzerhand an ihn und erklärt ihm, er sei von nun an ihr Meister, der ihr alles befehlen könne und dem sie jeden Wunsch erfüllen möchte. Tomoki ist begeistert, ahnt aber noch nicht, welche Folgen das haben wird.
Die Zuschauer können sich das aber schon denken, nachdem sie den jungen Helden zuvor in seinem normalen Umfeld bewundern durften, in dem er keine gute Figur macht. Denn natürlich ist der Junge keine Leuchte oder sportlich hochbegabt sondern fällt eher in die Rubrik Verlierer und Muttersöhnchen.
Natürlich beeindruckt ihn deshalb das selbstbewusste und starke Nachbarsmädchen, dass er sehr gerne für sich gewinnen möchte. So ahnt man schon früh, was vermutlich noch das Ziel der Geschichte sein wird, zusätzlich zu dem vorprogrammierten Chaos.
Denn Ikaros ist nicht die Hellste – eher ein niedlich aussehendes Mädchen voller Naivität, das die Wünsche mehr oder weniger wörtlich nimmt und ihre Kräfte absolut nicht im Griff hat, wie die Sache mit den Unterhöschen zeigen wird.
Alles in allem setzen die Episoden in erster Linie auf Klamauk. Die Geschichten sind eher schlicht gestrickt, bietet aber jede Gelegenheit, einen Gag an den anderen zu reihen. Immerhin werden so auch einige interessante Nebenfiguren hinzugefügt, die dem ganzen etwas Würze geben.
Die Hauptfiguren sind eher archetypisch – das selbstbewusste Mädchen, dass dazu erzogen wird, den Loser zu lieben, der tollpatschige Held und seine noch recht ungeschickte und naive gute Fee.
Die schlüpfrigen Witze sind wohl das, was pubertierende Jungen zwischen vierzehn und sechzehn Jahren mögen, niedliche Peinlichkeiten, die leider aber auch bis zum Erbrechen wiederholt werden.
Immerhin ist die Mischung gelungen, so dass keine Langeweile aufkommt, nur sollte man keine tiefer gehende Handlung erwarten. Die Folgen wollen in erster Linie amüsieren, nicht aber irgendwelche Geheimnisse transportieren, auch wenn natürlich ein paar sind, die eine moderate Stimmung aufrecht erhalten.
Bild und Ton sind auf der Höhe der damaligen Zeit, die Extras eher zurückhaltend – auf der DVD befinden sich gerade einmal textlose Anfänge und Enden, dazu gibt es ein Wendecover und zwei Aufkleber.
Fazit:
Die erste DVD zu »Angeloid – Sora no Otoshimono« nutzt die Gelegenheit um Figuren und Setting vorzustellen, erste kleine Abenteuer zu erzählen. Fans sollten allerdings keine große Spannung erwarten, denn die Geschichte um einen Engel und einen pubertierenden Jungen ist eine seichte, schlüpfrige Comedy ohne Hintergedanken, die man gut einmal zwischendurch genießen kann, wenn man die Gagdichte, die dort an den Tag gelegt wird, mag.
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