Ankh: Der Fluch des Skarabäenkönigs (Nintendo DS)
 
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Ankh: Der Fluch des Skarabäenkönigs (Nintendo DS)

Rezension von Julia Krause

 

Die „Ankh“ Abenteuer für den PC, waren zum Großteil ein voller Erfolg und bei den Spielern sehr beliebt. Gerade solche Spiele sterben momentan ja aus, da inzwischen mehr auf Spiele der Kategorie Strategie oder Bildung gesetzt wird. Umso mehr dürften sich einige Spieler auf die Veröffentlichung von Ankh als Handheld gefreut haben- und wohl ebenso geteilter Meinung gewesen sein wie ich.

 

Handlung

Der junge altäygptische Assil hat sich zusammen mit seinen Freunden unbefugten Zutritt zu einer Grabstätte verschafft. Hier feiern sie eine Party und ignorieren den toten Skarabäenkönig, der bereits mumifiziert worden ist. Der findet es jedoch überhaupt nicht komisch, das seine Ruhe gestört und sein Grabmal entweiht wird und ist drauf und dran den Jungen Assil zu verfluchen, da dieser aus versehen einige Grabbeigaben zerstört hat. Diesem fällt dabei das seltsame Ankh in die Hände, was das Unleben des Skarabäenkönigs endgültig beendet. Verflucht ist Assil dennoch und das muss er schneller erkennen, als ihm lieb ist. Bald findet er heraus, dass lediglich der schusselige und menschenscheue Pharao ihn von diesem Fluch befreien kann. Der verschanzt sich jedoch permanent in seinem Palast und lässt niemanden zu sich. Assils einzige Chance ist, heimlich in den Palast einzudringen, um dem Pharao seine Situation zu erklären. Zunächst muss er aber aus seinem Zimmer entkommen, denn sein Vater hat ihm Hausarrest dafür gegeben, dass er nachts heimlich zu den Grabstätten gegangen ist. Mehr hat dieser glücklicherweise erst einmal noch nicht herausgefunden.

 

Technik

Die Einganzssequenz dauert sehr lang und man kann sie leider nicht überspringen oder vorantreiben, das ist sehr schade, weil man im Grunde nur dasitzt und sich über die moderne Sprache im alten Ägypten ärgert und später dann über die Auflistung der Macher, die sich ebenfalls nicht fort klicken lässt. Der Ton ist gut, man kann die Dialoge anhören, muss sie also nicht nur lesen, allerdings sollte man den Ton von Anfang an abschalten, da sonst wohl unweigerlich das dritte Kapitel abstürzt und man nicht weiterspielen kann.

Man kann sich entscheiden entweder das Steuerkreuz oder den Touchpen für die Fortbewegung Assils zu verwenden, je nachdem, was einem besser liegt. Die Darstellung des alten Ägyptens ist recht eigenwillig. Hier gibt es flotte Sprüche, moderne Ausdrücke, Wortspiele, die tatsächlich lustig sind aber eine relativ detailarme Umgebung, von der man sich etwas mehr hätte erwarten können. Die Graphik ist soweit in Ordnung, 3D ist immer gut, aber leider fehlen die Details, sodass man oftmals viele Objekte übersieht, weil sie einfach in der Umgebung verschwinden. Das ist ärgerlich. Toll anzusehen sind dabei jedoch die Videosequenzen und die Animation von Assil ist ebenfalls gelungen.

 

Die Macher des Spiels schalten sich immer mal wieder in das Geschehen ein, beispielsweise nachdem die Flucht aus dem Zimmer geglückt ist (für die ich sehr, sehr lange gebraucht habe, da ich immer erst versuche, ohne Lösung zu spielen und weil einige Gegenstände alles andere als offensichtlich sind. Wer kann denn ahnen, dass da ein Pinsel unter der Vase ist, der dann den Schrank öffnet, in welchem sich ein Gewand befindet, das man mit einem anderen verweben muss, um ein Seil zu erhalten sowie das der Farn keine Dekoration ist, sondern man das Seil darum schlingen kann, um sich aus dem Raum zu schwingen??). Nun findet man sich zwei Meuchelmördern gegenüber, die Assils Vater töten wollen, aber mit Assil beginnen möchten. Dieser kann ihnen ein Silberstück für sein Leben anbieten oder einige Fragen stellen. Hier schalten sich die Macher ein und machen dem Spieler schnell deutlich, dass man das Spiel ohne Lösungsheft, das es über die Homepage zu beziehen gibt, nicht durchspielen kann. Gleichzeitig geben sie jedoch auch den Tipp, dass man hier im Grunde nicht sterben kann, da sie das nicht wollten.

Während des Spiels hat man die Möglichkeit zu verschiedenen Aktionen, die man per Klick auf das entsprechende Symbol auslösen kann. Beispielsweise das Symbol für Gehen, das bewirkt, dass man sich etwas oder jemandem so nahe wie möglich nähert. „Betrachten“ bewirkt, dass man einen Gegenstand näher unter die Lupe nehmen kann, „Nehmen“ dagegen, dass man etwas aufnimmt und seinem Inventar zufügt. Mit „Reden“ kann man eine Person ansprechen und mit „Benutzen“ ein Objekt verwenden. Das Inventar wird auf der oberen Bildschirmhälfte angezeigt und wächst beständig. Insgesamt gibt es fünf Kapitel, die man durchspielen muss und die immer in einer anderen Umgebung spielen. Hierbei kann man aus zwei Schwierigkeitsgraden wählen.

 

Spielspaß

Das Spiel an sich ist lustig und stellt hohe Anforderungen an die Kombinationsgabe der Spieler. Ohne Komplettlösung ist es im Grunde nicht zu schaffen, da man ansonsten wichtige Gegenstände übersieht, ohne die man an einer anderen Stelle nicht weiter kommen kann. Das kann man auch negativ sehen, denn wer möchte schon seine Nase nebenher immer in ein Lösungsheft stecken. Die Dialoge sind toll, man kann selbst unter verschiedenen Antwortmöglichkeiten wählen, die einen nichtsdestotrotz zu der einzig richtigen Antwort führen. Zudem ist das komplette Spiel synchronisiert, sodass man nicht unbedingt lesen können muss, um es spielen zu können, außer man braucht die Komplettlösung. Leider ist die Musik aber gelegentlich lauter als die Stimmen der Sprecher, hier hätte man ein wenig mehr auf Feinheiten achten können.

Wenn man das alles betrachtet kommt ein recht gutes Spiel dabei heraus, das jedoch nicht auf ganzer Länge überzeugen kann, schon allein, weil man es wohl kein zweites Mal spielen wird. Für einen kompletten Durchgang braucht man ungefähr zwischen neun bis zehn Stunden, vielleicht auch etwas mehr, wenn man es zunächst immer ohne Lösungsheft versuchen möchte. Spielen kann man es auf jeden Fall, Spaß hat man dabei auch, aber man ärgert sich leider zu oft, weil man ohne Lösungsheft nicht weiter kommen kann und aufgrund der Umgebung viele Objekte übersieht.

 

Alles in allem liegt ein relativ gutes Spiel vor, das leider nicht sehr gut geworden ist, obwohl es das Potential dazu gehabt hätte. Mit Lösungsheft ist es spielbar und empfehlenswert. Ohne zum Teil leider fast unspielbar.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425131719f6bfd5a4
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Ankh: Der Fluch des Skarabäenkönigs

von bhv Software GmbH

Plattform: Nintendo DS

USK-Einstufung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gem. 14 JuSchG

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 07.11.2008, zuletzt aktualisiert: 21.10.2022 08:12, 7692