Armed Girls Machiavellism
Rezension von Christel Scheja
Eigentlich ist der Siegeszug der Animes und Mangas ungebrochen, denn es erscheinen mehr Titel denn je und auch im Free-TV und in Streaming-Diensten kann man so einiges sehen, was vorher nur auf DVD oder Blu-Ray erhältlich war. Immerhin gibt es den ein oder anderen Titel immer noch zu kaufen, so wie die hier vorliegende und im Gesamtbundle erhältliche Serie Armed Girls Machiavellism.
Weil er in seiner letzten Schule eine Massenschlägerei angezettelt und selbst reichlich Leute zusammengeschlagen hat, wird Fudo Nomura auf die renommierte Aichi-Symbiose-Oberschule geschickt, um dort Gehorsam zu lernen und sich in den Griff zu bekommen. Der Raufbold sieht es gelassen – bis zu dem Moment, in dem er bewaffneten jungen Frauen gegenübersteht.
Die, allen voran Rin Onigawara, die immer nur mit einer Dömonenmaske zu sehen ist, haben sich auf die Fahne geschrieben, ihn zu erziehen, so wie es die Regeln der »Fünf Schwerter« verlangen. Doch das ist leichter gesagt, als getan, den Nomura schafft es schon bald, Rin und die anderen sichtlich durcheinander zu bringen und das in vielerlei Hinsicht.
Die auf zwölf Episoden angelegte Serie ist als Schulkomödie angelegt, wenn auch als eine, bei der es etwas derber zugeht als üblich, denn die Mädchen können auch auf eine Folterkammer zurückgreifen, in der sie die ungehorsamen Jungs erziehen dürfen. Daher ist die Freigabe ab 16 wohl auch gerechtfertigt.
Bis auf Schuluniformen und gelegentlichen Aufenthalten der Schüler in den Klassenräumen merkt man eigentlich nichts von Unterricht, auch die Lehrer treten eher nur im Hintergrund auf. Tatsächlich liegt das Hauptaugenmerk auf dem Zusammenspiel zwischen den Mädchen, die in der Schule die Hosen anhaben und die Jungs, die in eine eher weibliche Rolle gedrängt werden und sich auch schminken müssen.
Dabei wird das ganze Register an Klischees gezogen, denn natürlich ist der Held keiner, der sich in seiner Männlichkeit brechen lassen will und bleibt sich und seiner Gesinnung auch treu. Wie zu erwarten, splittert auch nach und nach die Maske der Heldin, die durch ihn, den starken Mann, natürlich ihre weibliche Zartheit entdeckt.
Letztendlich passiert nichts, was man nicht erwarten dürfte, denn die Handlungsmuster sind mehr als durchschaubar. Ein paar Rivalinnen mischen das ganze natürlich auch noch auf, damit die Hauptfiguren nach und nach zueinander finden können.
Der ganze Spaß bleibt wie die Charakterzeichnung oberflächlich, wirkliche Entwicklung macht keine durch. Und letztendlich wird auch nicht viel am Status Quo der Geschlechter verändert. Das alles gibt den Gags einen faden Geschmack, zumal diese nach und nach auch immer aufs Neue gebracht werden. Angefangen von irgendwelchen derben Sprüchen bis hin zu regelrechten Überfällen mit nackten Tatsachen.
Als Bonus ist dem Bundle die OVA beigefügt, zudem enthalten zwei dicke Booklets viele Bilder und Interviews mit den Machern der Serie. Bild und Ton sind auf der Höhe der Zeit und können sich sehen lassen.
Fazit:
Die »Armed Girls Machiavellism« kommt als Bundle daher und erweist sich als leichtfüßige, manchmal etwas frivole und vor allem erwachsene Variante der klassischen Schulcomedy, Allerdings sollte man keine Überraschungen erwarten, denn die Serie bedient all die Klischees und Handlungsmuster, die man schon kennt. Die Ausstattung und Qualität der Blu-Rays ist aber ausgezeichnet.
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